Nachhaltige Aktien, Meldungen

Starkes Börsen-Echo auf Ereignisse in Japan - Wind und Solaraktien im Höhenflug

Die dramatischen Ereignisse um die Atomkatastrophe in Japan haben sich direkt auf die Börsen ausgewirkt. Der japanische Nikkei setzte seine Talfahrt im Tagesverlauf fort und stürzte deutlich unter die 10.000-Punkte-Marke. Während die Aktien von Atomkraftwerksbetreibern wie E.ON und RWE heute an der Frankfurter Börse, Stand 11:45 Uhr, jeweils um knapp 3 Prozent nachgaben, schnellten Erneuerbare-Energien-Aktien in die Höhe.


Speziell die Börsenunternehmen der Wind- und Solarbranche erlebten rasante Kursentwicklungen. Mit einem zwischenzeitlichen Kursgewinnen von 16 Prozent stach unter den Windaktien die des Hamburger Turbinenherstellers Nordex heraus. Sie kletterte um knapp 92 Cent auf 6,83 Euro. Knapp unter 10 Prozent bewegte sich der Kurszuwachs der PNE Wind AG. Mit 6,32 Prozent Zuwachs ebenfalls stark gestiegen ist die Aktie der ebenfalls in Hamburg ansässigen REpower AG. Sie notierte bei 127 Euro. Die Vestas-Aktie gewann bis zum Mittag 6,48 Prozent und erreichte 25,38 Euro.


Unter den Solarwerten kletterten unter anderem die Aktien von Branchengrößen wie Q-Cells SE, SolarWorld AG, Solar Milliennium AG, Yingli Green Energy und Suntech. Die Zuwächse aller dieser Titel bewegten sich bis zum Mittag im zweistelligen Prozentbereich. Unter den deutschen Börsennotierten Unternehmen legten besonders Q-Cells mit knapp 15 Prozent Kursgewinn und die SolarWorld AG mit mehr als 12 Prozent zu. Die Aktie der Erlanger Spezialistin für solarthermische Kraftwerke, gewann  zwischenzeitlich mehr als 9 Prozent hinzu und notierte knapp über der 18-Euro-Marke. Der Aktienkurs des Wechselrichterherstellers SMA Technologiey AG aus der Nähe von Kassel sprang ebenfalls um knapp 9 Prozent.


Analysten sehen sowohl die Wind- als auch die Solarenergie kurzfristig weiter im Aufwind. Eigen Weinberg und das Expertenteam der Commerzbank geht zwar nicht davon aus, dass Japan und Länder wie Indien, Russland und Ukraine, die allesamt angekündigt hatten auf mehr Atomkraft setzen zu wollen, künftig auf Nuklearenergie verzichten werden. Dennoch werde die Katastrophe die Stimmung „deutlich eintrüben“, heißt es in einer Einschätzung der Commerzbank-Analysten.


Ähnlich bewerten dies die Experten der UniCredit Bank. James Stettler und Alasdair Leslie von der Londoner Niederlassung der Bankengruppe erklären, dass der Bereich Energieeffizienz-Technologie mittelfristig am stärksten von den Markt-Entwicklungen im Nachgang der bereits begonnenen Diskussionen über den zukünftigen Energiemix sein werden. Ihnen zufolge gehen 14 Prozent des globalen Energiemixes auf Atomkraft zurück während Windkraft lediglich 3 Prozent zum weltweiten Strom-Mix beisteuert. Den Aufwärtstrend bei den Wind- und Solaraktien sehen die UniCredit-Analysten als eher kurzfristig an. Stattdessen werde Gas eine wachsende Rolle spielen.
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