Erneuerbare Energie

Starker Anstieg der deutschen Solarstromproduktion

Die Photovoltaik-Stromproduktion in Deutschland ist rasant gestiegen. Im ersten Quartal 2012 lieferten Solaranlagen 3,9 Milliarden Kilowattstunden Grünstrom ins deutsche Stromnetz. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist das eine Steigerung um 40 Prozent. Der eingespeiste Grünstrom reichte aus, um den Jahresbedarf von vier Millionen Haushalten zu decken. Der Photovoltaikanteil an der Stromversorgung Deutschlands lag damit bei vier Prozent. Dies meldet der Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW Solar).

Gleichzeitig sei der durchschnittliche Preis für komplett installierte (schlüsselfertige) Solaranlagen bis 100 Kilowatt (kW) Leistungskapazität im ersten Quartal auf Jahressicht von 3.922 auf 1.996 Euro pro kW gefallen. „Der weitere Ausbau der Solarstrom-Nutzung wirkt sich damit kaum noch auf die Verbraucher-Strompreise aus“, erläutert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW Solar.

Die kürzlich vom Bundestag beschlossenen Einschnitte bei der Solarstromvergütung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sieht Körnig weiter kritisch: Die permanenten Änderungen des EEG hätten die Situation der Solarbranche in den letzten Jahren unnötig erschwert. „Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung die Zweifel zerstreut, dass es ihr mit der Energiewende wirklich ernst ist“, so Körnig. Allein in den letzten drei Jahren sei das Fördergesetz vier Mal geändert worden. Die aktuelle Gesetzesnovelle mit gravierenden Einschnitten bei der Solarstrom-Förderung wird im Mai vom Bundesrat behandelt.

„Die Branche hofft auf Nachbesserungen über den Vermittlungsausschuss, um die Erfolgsgeschichte der Photovoltaik in Deutschland fortschreiben zu können“, sagt der Hauptgeschäftsführer.  Von der Regierung fordert er „ein klares Bekenntnis zur Energiewende und zum weiteren Vorrang Erneuerbarer Energien sowie die Korrektur jüngster Fehlentscheidungen bei der zu starken Reduktion der Solarstromförderung.“
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