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Finanzdienstleister, Fonds / ETF
„Staatsanleihen sind keine sicheren Geldanlagen, nur weil sie eine geringere Schwankung aufweisen.“ - Interview mit Ernst Rudolf, Catus AG
Die Catus AG aus Bodenheim bietet nachhaltige Vermögensverwaltung an. Wie sollten Anleger auf das extrem niedrige Zinsniveau reagieren? Gibt es sichere nachhaltige Investments? Diesen und weiteren Fragen stellt sich Catus-Vorstand Ernst Rudolf.
Die Catus AG ist ein Aussteller der Messe Grünes Geld Mainz, die dort am 9. Mai im Kurfürstlichen Schloss stattfindet. Mehr über die Messe Grünes Geld Mainz und deren umfassendes Vortragsprogramm lesen Sie hier. Der Eintritt ist frei. In diesem Kurzportrait (Link entfernt) erfahren Sie mehr über die Catus AG.
ECOreporter.de: Was versteht die Catus AG unter nachhaltigem Investment und wie setzen Sie dies konkret um? Setzen Sie auf bestimmte Ausschlusskriterien?
Ernst Rudolf: Nachhaltige Investments sind Investments, die ökologisch einwandfrei sind, ethischen und moralischen Kriterien genügen und einen Nutzen für die Gemeinschaft bringen. Zur Umsetzung: Wir filtern gemeinsam mit unseren Partnern die besten Fonds und Einzeltitel im Nachhaltigkeitssektor heraus. Dazu suchen wir gezielt nach „Perlen“, die zu den Besten in ihrem Segment gehören.
Ausschlusskriterien sind für uns u. a. Rüstungsindustrie, Kinderarbeit, Gentechnologie, Tabakindustrie …
ECOreporter.de: Wie schätzen Sie die Renditechancen von Nachhaltigkeitsfonds ein? Erhöht sich nicht das Anlagerisiko, wenn man aus Nachhaltigkeitsgründen das Anlagespektrum verengt und damit die Investments geringer streut?
Rudolf: Wir schätzen die Renditechancen als sehr gut ein. Bei der Geldanlage aus Sicht der Rendite auch Nachhaltigkeit zu berücksichtigen heißt für uns: Gelebte Fairness und Toleranz im Unternehmen führt zu zufriedeneren Mitarbeitern und Kunden und damit zu besseren Chancen, längerfristig stabil zu wachsen. Das Anlageuniversum ist mittlerweile auch im Bereich Nachhaltigkeit so groß, dass eine weltweit breite Streuung über viele Branchen und Anlageklassen hinweg möglich ist.
ECOreporter.de: Wie wirkt sich der enorme Preisverfall beim Öl auf nachhaltige Investments aus? Haben sich die Aussichten für Unternehmen, die auf Energieeffizienz und alternative Energie setzen, dadurch nicht verschlechtert?
Rudolf: Der Ölpreisverfall führt bei Anlagen, die auf Energieeffizienz und alternative Energie setzen, maximal zu kurzfristigen Zuckungen. Mittel- bis langfristig hat er keine negative Auswirkung, da der Bewusstseinswandel in der Bevölkerung hin zu Natur- und Umweltschutz immer stärker wird.
ECOreporter.de: Viele Aktien profitieren derzeit von einem sehr guten Börsenumfeld? Wie lange kann das noch gut gehen? Droht nicht bald eine Trendumkehr?
Rudolf: Aktien, Wirtschaft … das ganze Leben ist Schwankungen unterworfen. Wenn etwas nach unten geht, geht etwas anderes nach oben. Entscheidend für den Anlageerfolg ist die Zusammensetzung eines Depots: weltweite Streuung nach unterschiedlichen Anlageklassen, Währungen und Branchen.
Allein auf bestimmte Aktienmärkte zu schauen ist nicht professionell und führt auf Grund von Ängsten und Unwissenheit eher dazu, die Chancen an den Kapitalmärkten nicht zu sehen.
ECOreporter.de: Was sind im Vergleich sichere nachhaltige Investments? Stellt die Euro-Krise nicht auch ein Risiko dar für Investments in nachhaltige Renten- und Mischfonds, die stark auf Anleihen von Euro-Staaten setzen? Was bedeuten die niedrigen Zinsen für solche Fonds?
Rudolf: „Die sichere Anlage“ gibt es nicht. Eine große Schwankung bei Aktien heißt nicht automatisch, dass Aktien unsichere Anlagen sind. Genauso wenig sind Staatsanleihen sichere Anlagen, nur weil sie eine geringere Schwankung aufweisen.
Das Risiko für einen Anleger besteht einzig und allein darin, dass er und/oder sein Berater die Grundsätze der Geldanlage nicht kennen oder sie missachten, d. h., sie legen zu einseitig in einer Branche oder in einem Land oder einer Region oder in Einzelwertpapieren an. Diese Fehler sind leider in Deutschland weit verbreitet.
Ein Großteil der Nachhaltigkeitsanleger investiert in Einzelwertpapiere, von denen er nichts versteht. Er legt meistens nur in Deutschland oder Europa an, versäumt damit eine weltweite Streuung. Er investiert meistens nur in einzelne Branchen, beispielsweise Wirtschaft oder Solar.
Nicht eine Euro-Krise führt zu Risiken in vielen Anlegerdepots, sondern fehlendes Wissen und fehlende Erfahrung sind die Hauptgründe für schlechte Renditen und Verluste bei den Anlegern.
ECOreporter.de: Wie stehen Sie zu Investments in Rohstoffen? Ist das nachhaltig möglich?
Rudolf: Der Investition in Rohstoffe stehen wir bisher zurückhaltend gegenüber, wegen der meist umweltschädlichen Förderung. Jedoch findet auch hier ein Prozess hin zu Nachhaltigkeit statt.
ECOreporter.de: Fondsinvestments werden für die längerfristige Geldanlage bevorzugt. Angesichts der extrem niedrigen Zinsen mag mancher auch das kurzfristige Investment in nachhaltige Fonds erwägen? Was würden Sie nachhaltigen Privatanlegern bei einem Anlagehorizont von drei Jahren raten und warum?
Rudolf: Niedrige Zinsen sind nicht der ausschlaggebende Punkt, weshalb man auch bei einem kurzfristigem Anlagehorizont von bis zu drei Jahren in Fonds gehen sollte. Entscheidend ist einzig und allein die Tatsache, dass der Anleger keine Einzelwertpapiere wie Anleihen oder Sparbriefe zeichnen sollte, da auf Grund von fehlendem Wissen und mangelnder Streuung das Ausfallrisiko seiner Anlagen viel zu hoch wäre.
Die Sicherheit einer Anlage ist in einem breit gestreuten, defensiv ausgerichteten Fonds-Depot, um ein Vielfaches höher, da sich darin etwa 500 bis 1000 Wertpapiere befinden – statt nur zwei bis drei Einzelpapiere.
Eine derartige Streuung von sicheren Anlagen ist ein MUSS für jeden sicherheitsorientierten Anleger. Auf Grund verbesserter EDV und der Bündelung von Anlagegeldern ist die Kosten-Rendite-Relation sogar besser als beim Kauf von Einzelpapieren.
ECOreporter.de: Die Catus AG gehört zu den Ausstellern auf der Messe Grünes Geld in Mainz. Was wollen Sie dort präsentieren?
Rudolf: Die Catus AG Vermögensverwaltung ist spezialisiert auf nachhaltige Themen. Wir präsentieren Kunden die Vorteile unserer Vermögensverwaltung: mehr Qualität bei der Auswahl der Geldanlagen und geringere Kosten im Vergleich zur bisherigen klassischen Geldanlage
ECOreporter.de: Herr Rudolf, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.
Die Catus AG ist ein Aussteller der Messe Grünes Geld Mainz, die dort am 9. Mai im Kurfürstlichen Schloss stattfindet. Mehr über die Messe Grünes Geld Mainz und deren umfassendes Vortragsprogramm lesen Sie hier. Der Eintritt ist frei. In diesem Kurzportrait (Link entfernt) erfahren Sie mehr über die Catus AG.
ECOreporter.de: Was versteht die Catus AG unter nachhaltigem Investment und wie setzen Sie dies konkret um? Setzen Sie auf bestimmte Ausschlusskriterien?
Ernst Rudolf: Nachhaltige Investments sind Investments, die ökologisch einwandfrei sind, ethischen und moralischen Kriterien genügen und einen Nutzen für die Gemeinschaft bringen. Zur Umsetzung: Wir filtern gemeinsam mit unseren Partnern die besten Fonds und Einzeltitel im Nachhaltigkeitssektor heraus. Dazu suchen wir gezielt nach „Perlen“, die zu den Besten in ihrem Segment gehören.
Ausschlusskriterien sind für uns u. a. Rüstungsindustrie, Kinderarbeit, Gentechnologie, Tabakindustrie …
ECOreporter.de: Wie schätzen Sie die Renditechancen von Nachhaltigkeitsfonds ein? Erhöht sich nicht das Anlagerisiko, wenn man aus Nachhaltigkeitsgründen das Anlagespektrum verengt und damit die Investments geringer streut?
Rudolf: Wir schätzen die Renditechancen als sehr gut ein. Bei der Geldanlage aus Sicht der Rendite auch Nachhaltigkeit zu berücksichtigen heißt für uns: Gelebte Fairness und Toleranz im Unternehmen führt zu zufriedeneren Mitarbeitern und Kunden und damit zu besseren Chancen, längerfristig stabil zu wachsen. Das Anlageuniversum ist mittlerweile auch im Bereich Nachhaltigkeit so groß, dass eine weltweit breite Streuung über viele Branchen und Anlageklassen hinweg möglich ist.
ECOreporter.de: Wie wirkt sich der enorme Preisverfall beim Öl auf nachhaltige Investments aus? Haben sich die Aussichten für Unternehmen, die auf Energieeffizienz und alternative Energie setzen, dadurch nicht verschlechtert?
Rudolf: Der Ölpreisverfall führt bei Anlagen, die auf Energieeffizienz und alternative Energie setzen, maximal zu kurzfristigen Zuckungen. Mittel- bis langfristig hat er keine negative Auswirkung, da der Bewusstseinswandel in der Bevölkerung hin zu Natur- und Umweltschutz immer stärker wird.
ECOreporter.de: Viele Aktien profitieren derzeit von einem sehr guten Börsenumfeld? Wie lange kann das noch gut gehen? Droht nicht bald eine Trendumkehr?
Rudolf: Aktien, Wirtschaft … das ganze Leben ist Schwankungen unterworfen. Wenn etwas nach unten geht, geht etwas anderes nach oben. Entscheidend für den Anlageerfolg ist die Zusammensetzung eines Depots: weltweite Streuung nach unterschiedlichen Anlageklassen, Währungen und Branchen.
Allein auf bestimmte Aktienmärkte zu schauen ist nicht professionell und führt auf Grund von Ängsten und Unwissenheit eher dazu, die Chancen an den Kapitalmärkten nicht zu sehen.
ECOreporter.de: Was sind im Vergleich sichere nachhaltige Investments? Stellt die Euro-Krise nicht auch ein Risiko dar für Investments in nachhaltige Renten- und Mischfonds, die stark auf Anleihen von Euro-Staaten setzen? Was bedeuten die niedrigen Zinsen für solche Fonds?
Rudolf: „Die sichere Anlage“ gibt es nicht. Eine große Schwankung bei Aktien heißt nicht automatisch, dass Aktien unsichere Anlagen sind. Genauso wenig sind Staatsanleihen sichere Anlagen, nur weil sie eine geringere Schwankung aufweisen.
Das Risiko für einen Anleger besteht einzig und allein darin, dass er und/oder sein Berater die Grundsätze der Geldanlage nicht kennen oder sie missachten, d. h., sie legen zu einseitig in einer Branche oder in einem Land oder einer Region oder in Einzelwertpapieren an. Diese Fehler sind leider in Deutschland weit verbreitet.
Ein Großteil der Nachhaltigkeitsanleger investiert in Einzelwertpapiere, von denen er nichts versteht. Er legt meistens nur in Deutschland oder Europa an, versäumt damit eine weltweite Streuung. Er investiert meistens nur in einzelne Branchen, beispielsweise Wirtschaft oder Solar.
Nicht eine Euro-Krise führt zu Risiken in vielen Anlegerdepots, sondern fehlendes Wissen und fehlende Erfahrung sind die Hauptgründe für schlechte Renditen und Verluste bei den Anlegern.
ECOreporter.de: Wie stehen Sie zu Investments in Rohstoffen? Ist das nachhaltig möglich?
Rudolf: Der Investition in Rohstoffe stehen wir bisher zurückhaltend gegenüber, wegen der meist umweltschädlichen Förderung. Jedoch findet auch hier ein Prozess hin zu Nachhaltigkeit statt.
ECOreporter.de: Fondsinvestments werden für die längerfristige Geldanlage bevorzugt. Angesichts der extrem niedrigen Zinsen mag mancher auch das kurzfristige Investment in nachhaltige Fonds erwägen? Was würden Sie nachhaltigen Privatanlegern bei einem Anlagehorizont von drei Jahren raten und warum?
Rudolf: Niedrige Zinsen sind nicht der ausschlaggebende Punkt, weshalb man auch bei einem kurzfristigem Anlagehorizont von bis zu drei Jahren in Fonds gehen sollte. Entscheidend ist einzig und allein die Tatsache, dass der Anleger keine Einzelwertpapiere wie Anleihen oder Sparbriefe zeichnen sollte, da auf Grund von fehlendem Wissen und mangelnder Streuung das Ausfallrisiko seiner Anlagen viel zu hoch wäre.
Die Sicherheit einer Anlage ist in einem breit gestreuten, defensiv ausgerichteten Fonds-Depot, um ein Vielfaches höher, da sich darin etwa 500 bis 1000 Wertpapiere befinden – statt nur zwei bis drei Einzelpapiere.
Eine derartige Streuung von sicheren Anlagen ist ein MUSS für jeden sicherheitsorientierten Anleger. Auf Grund verbesserter EDV und der Bündelung von Anlagegeldern ist die Kosten-Rendite-Relation sogar besser als beim Kauf von Einzelpapieren.
ECOreporter.de: Die Catus AG gehört zu den Ausstellern auf der Messe Grünes Geld in Mainz. Was wollen Sie dort präsentieren?
Rudolf: Die Catus AG Vermögensverwaltung ist spezialisiert auf nachhaltige Themen. Wir präsentieren Kunden die Vorteile unserer Vermögensverwaltung: mehr Qualität bei der Auswahl der Geldanlagen und geringere Kosten im Vergleich zur bisherigen klassischen Geldanlage
ECOreporter.de: Herr Rudolf, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.