Anleihen / AIF

Soziales Investment: 400 Millionen Euro für Oikocredit

Der Entwicklungsfinanzierer Oikocredit feiert heute sein 40-jähriges Bestehen. In Deutschland ist er sehr erfolgreich. Hier hat er 400 Millionen Euro von Investoren erhalten.
Die 1975 auf Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen gegründete Oikocredit vergibt Kredite und Kapitalbeteiligungen an Mikrofinanzinstitutionen, Genossenschaften und andere sozial orientierte Unternehmen in Entwicklungsländern. Eine Arbeitsgruppe des Weltkirchenrates hatte vor 40 Jahren die Gründung eines kirchlichen Entwicklungsfinanzierers angeregt. Anfangs investierten vor allem Kirchen und kirchliche Organisationen in Oikocredit, die ihren Hauptsitz in den Niederlanden hat. Inzwischen stellen jedoch Privatpersonen die Mehrheit der Anlegerinnen und Anleger von Oikocredit.

Deutsche Anleger können ab 200 Euro über einen der acht deutschen Förderkreise Genossenschaftsanteile erwerben und sich so an Oikocredit beteiligen. Die jährliche Dividende liegt in der Regel bei zwei Prozent. Wie der Entwicklungsfinanzierer mitteilt, haben  die über 23.000 deutschen Oikocredit-Anleger mittlerweile über 400 Millionen Euro investiert.

1978 zahlte die Genossenschaft ihre ersten beiden Kredite aus. Mit einem davon - umgerechnet 200.000 US-Dollar - finanzierte sie damals im indischen Tamil Nadu den Bau von Wohnungen für die einkommensschwächsten Beschäftigten eines Krankenhauses. Seither hat Oikocredit nach eigenen Angaben 1.670 Partnerorganisationen mit Finanzierungen von über zwei Milliarden Euro unterstützt. „Wir blicken dankbar und auch etwas stolz auf die vergangenen vier Jahrzehnte", sagt Matthias Lehnert, Geschäftsführer von Oikocredit Deutschland. "Gleichzeitig stellen wir uns den neuen Herausforderungen. So finanzieren wir etwa verstärkt erneuerbare Energien in Entwicklungs- und Schwellenländern, um einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten. Bis Ende 2016 will Oikocredit weltweit 50 Millionen Euro in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren".
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