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Sono Motors und Chereau wollen zur IAA Solar-Kühllaster präsentieren
Der französische Kühlfahrzeug-Hersteller Chereau kooperiert mit dem Münchner Elektroautobauer und Solarexperten Sono Motors. Gemeinsam wollen die Partner zur Messe IAA Transportation im September einen sogenannten Kühlkoffer-Auflieger, also einen LKW-Anhänger mit gekühltem Laderaum, mit Photovoltaik-Technik auf dem Dach und den Seitenwänden ausstatten.
Der Solar-Anhänger soll mit 54 Modulen auf einer Fläche von insgesamt 58,9 Quadratmetern Sonnenlicht tanken. Als Spitzenleistungs-Output peilen Sono Motors und Chereau bis zu 9,8 Kilowatt (kW) an. Die Energie wird dann über eine Batterie zur Unterstützung des Kühlaggregats genutzt.
Im Vergleich zu Standard-Kühlkoffern mit Dieselmotor soll so pro Jahr und Fahrzeug eine Einsparung von 3.400 Litern Diesel beziehungsweise neun Tonnen CO2 erreicht werden. Unter optimalen Bedingungen steigt das Einsparpotenzial laut der Berechnungen der Partner gar auf 8.475 Liter pro Trailer und Jahr. Zur Produktion des Solaraufliegers werden demnach einmalig rund 6,5 Tonnen CO2 frei, diese wären dann in weniger als einem Jahr wieder amortisiert.
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Den zur IAA Transportation geplanten Kühlkoffer wollen Chereau und Sono Motors für tiefergehende Untersuchungen und zur "weiteren Evaluierung der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit einer maßgeschneiderten Solarlösung für Serienfahrzeuge" nutzen. Dafür wird der Trailer nach der Messe in einen mehrmonatigen Feldversuch bei einem Chereau-Kunden in Frankreich starten.
Weiter keine Serienfertigung für E-Auto Sion
"Diese Partnerschaft ist ein großer Schritt für Sono Motors, da wir damit eine völlig neue Branche für den Einsatz unserer extrem flexiblen, proprietären Sono-Solartechnologie erschließen. Wir bieten eine leichte und anpassbare Plattform, die sich ideal für den Einsatz in Kühlaufliegern eignet. Kunden im Transportgewerbe können so in ihrer gesamten Fahrzeugflotte sowohl Kosten als auch Emissionsausstoß senken", erklärte Laurin Hahn, Mitgründer und CEO von Sono Motors.
Sono Motors entwickelt laut eigenen Angaben verschiedenste Solar-Lösungen für LKW, Anhänger, Kleintransporter und Busse. Die Technologie eigne sich sowohl für die Integration in bestehende Fahrzeuge als auch für die produktionsreife Entwicklung und Integration in neue Fahrzeuge während der Produktionsphase.

Sono Motors tüftelt schon seit Jahren am solarbetriebenen Sion – doch noch immer ist die Massenfertigung nicht angelaufen. / Foto: Unternehmen
Die Komplettlösungen umfassen Sono Motors zufolge ein Konzept mit den zugehörigen Solarmodulen, die Leistungselektronik, Telematik und Daten, die mechanische und elektrische Integration sowie Aftersales-Leistungen und Service. Laut eigenen Angaben hat Sono Motors in diesem Geschäftsbereich bereits 17 Verträge mit Unternehmen wie MAN, easymile und der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) unterzeichnet.
Die Sono Group, Muttergesellschaft von Sono Motors, ist vor allem für ihr Vorhaben bekannt, das mit Solarzellen bestückte Elektroauto Sion fertigen zu lassen. Der Start der Serienproduktion musste aber bereits mehrfach verschoben werden.
Sono geht momentan davon aus, dass der Sion 2023 auf den Markt kommen wird. Im November 2021 konnte Sono Motors nur durch einen US-Börsengang der Sono Group N.V. die Insolvenz verhindern.
Die Aktie der Sono Group hat sich seit Börsenstart schwach entwickelt. Seit ihrem Höchststand bei 18,82 Euro Mitte Dezember verlor sie stetig an Wert, aktuell kostet sie an der Börse München 2,91 Euro und ist zum Vortag 3,7 Prozent im Minus (Stand: 13.6.2022, 10:32 Uhr). In den letzten drei Monaten ging es für den Kurs um weitere 28,7 Prozent abwärts.
ECOreporter hat bereits 2018 vor deutlichen Risiken bei Sono Motors gewarnt. Im Oktober 2021 wies die Redaktion vor dem Börsengang darauf hin, dass die Schwierigkeiten des Start-ups weiter aktuell sind. Von einem Einstieg in die Aktie rät ECOreporter nach wie vor ab, daran ändert auch das LKW-Projekt nichts.
Einen Überblick zur E-Auto-Branche finden Sie in unseren Dossiers Von Tesla bis Rivian: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test und Junge Elektroauto-Aktien: Mit Vollgas in den Abgrund?
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