Sono Motors: Solarauto Sion erneut verschoben

Die Sono Group, Muttergesellschaft des Münchener Elektroautobauers Sono Motors, hat ihre ersten Quartalszahlen seit dem Börsengang im Herbst 2021 vorgelegt. Zwar gelang es dem Unternehmen, einen geringen Umsatz zu erzielen, gleichzeitig stieg aber der Verlust deutlich. Und: Der Start des Solarfahrzeugs Sion wird wieder einmal verschoben.

Von Januar bis März setzte Sono demnach durch den Verkauf der unternehmenseigenen Solar-Technologie an andere Fahrzeughersteller 20.000 Euro um. Im gleichen Zeitraum 2021 standen noch keine Umsätze zu Buche. Der Verlust stieg gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres deutlich um 179 Prozent auf fast 26 Millionen Euro.

Die Sono Group will über die Münchner Tochter Sono Motors das mit Solarzellen bestückte Elektroauto Sion fertigen lassen. Dessen Produktionsstart wurde nun aber wieder einmal verschoben: Statt dem zuletzt angepeilten Beginn der Fertigung im Frühjahr 2023 ist nun von der zweiten Jahreshälfte 2023 die Rede.

Die Nachfrage nach dem Fahrzeug soll allerdings weiter groß sein. Laut Unternehmen sind bis Mitte Mai 18.000 Reservierungen für den Sion eingegangen. Seit März seien die Vorbestellungen noch einmal um 11 Prozent gestiegen.

Ihre Finanzierung hat die Sono Group, die mit dem Börsengang im November 2021 die Insolvenz verhinderte, in der vergangenen Woche durch eine Vereinbarung mit der Privatbank Berenberg vorläufig gesichert. Sono kann damit in den nächsten 24 Monaten Stammaktien im Wert von bis zu 150 Millionen Euro an Berenberg verkaufen. Erst im April hatten die Münchner über eine Kapitalerhöhung rund 40 Millionen Euro eingenommen.

Die Sono-Aktie ist im Handel an der Börse Frankfurt aktuell 0,9 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 3,00 Euro (Stand: 23.6.2022, 8:05 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 10 Prozent im Plus, seit ihrem Handelsstart am 23. November 2021 hat sie 83 Prozent ihres Werts eingebüßt.

ECOreporter hat bereits 2018 vor deutlichen Risiken bei Sono Motors gewarnt. Im Oktober 2021 wies die Redaktion vor dem Börsengang darauf hin, dass die Schwierigkeiten des Start-ups weiter aktuell sind. ECOreporter rät nach wie vor vom Einstieg in die Aktie ab.

Einen Überblick zur E-Auto-Branche finden Sie in unseren Dossiers Von Tesla bis Rivian: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test und Junge Elektroauto-Aktien: Mit Vollgas in den Abgrund?

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