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Solarzulieferer Wacker Chemie AG weiter auf Wachstumskurs

Der Solarzulieferer Wacker Chemie AG meldet weiter gute Geschäfte. Wie das Unternehmen aus München heute bekannt gab, lagen die Umsätze der ersten zwei Monate des laufenden Jahres in allen Geschäftsbereichen über den jeweiligen Vorjahreswerten. Die Konzernführung erwartet für das erste Quartal 2015 einen Umsatz von etwa 1,3 Milliarden Euro nach 1,16 Milliarden Euro im ersten Vierteljahr von 2014. Für das Gesamtjahr 2015 stellte sie Zuwächse beim Konzernumsatz „im hohen einstelligen Prozentbereich“ in Aussicht. Alle Geschäftsbereiche sollen die Absatzmengen und die Umsätze des Jahres 2014 übertreffen. Auch das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll auf vergleichbarer Basis – ohne Sondererträge aus Schadenersatzzahlungen sowie aus der Neuregelung von Vertrags- und Lieferbeziehungen zu Solarkunden – gegenüber dem Vorjahr leicht ansteigen.

Diese Prognose wurde heute bei der Bekanntgabe der offiziellen Jahresbilanz 2014 mitgeteilt. Die vorgelegten zahlen decken sich mit den vorläufigen Angaben vom Januar. Demnach kletterte der Jahresumsatz im Vergleich zu 2013 um acht Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Das EBITDA spang gegenüber dem Vorjahr um knapp 54 Prozent auf 1,042 Milliarden Euro, die EBITDA-Marge von 15,2 Prozent auf 21,6 Prozent. Zugleich erzielte der Konzern 2014 mit 443 Millionen Euro beinahe vier Mal mehr Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) als 2013.  

Auch ohne Sondereffekte deutlicher Ergebnisverbesserung

Den Ergebnissprung erklärte die Unternehmensführung mit mehreren Ursachen. So habe Wacker Chemie im abgelaufenen Geschäftsjahr in der Summe höhere Preise verzeichnet, vor allem für Polysilizium, dem wichtigsten Rohstoff für die Solarbranche. Zudem habe man die Kosten deutlich verringert, durch Produktivitätsprogramme, Maßnahmen zur Reduzierung des spezifischen Energieverbrauchs und höhere Produktionsmengen. Die Siliziumsparte habe Vertragsbeziehungen mit Kunden aus der Solarindustrie beendet beziehungsweise neu geordnet. Durch erhaltene Anzahlungen und Schadenersatzleistungen hätten sich hieraus sich Erträge in Höhe von 206,3 Millionen Euro ergeben. Bereinigt um diesen Effekt belief sich das EBITDA des Konzerns im Geschäftsjahr 2014 auf 836,0 Millionen Euro und lag damit ebenfalls deutlich über dem bereinigten EBITDA in 2013 von 601,1 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 39 Prozent und entspricht einer EBITDA-Marge von 17,3 Prozent. Aufgrund des deutlich verbesserten Gewinns will die Wacker-Führung die Dividende stark erhöhen. Sie soll sich auf 1,50 Euro belaufen nach 0,50 Euro für das vorangegangene Geschäftsjahr.

Analyst erhöht Kursziel

Die Aktie des Solarzulieferers hat im laufenden Jahr deutlich an Wert gewonnen. Sie notiert jetzt rund 24 Prozent über dem Vorjahreskurs. Wir haben kürzlich in einem Aktientipp das weitere Kurspotential des Wertpapiers beleuchtet.  Hier  gelangen Sie zu dem Beitrag, in dem wir über die Einschätzung der Aktie von Wacker Chemie durch Christoph Schöndube informieren, Analyst der WGZ Bank. Schöndube zeigt sich "positiv überrascht" von der Höhe der angestrebten Dividende. Er hatte nur mit 0,70 Euro gerechnet. Der Analyst bleibt aber bei seiner Empfehlung, die Beteiligung zu "halten" und rät nicht zum Kauf der Aktie. Die notiert heute um 10:30 Uhr bei 113,8 Euro. Schöndube erhöht aber sein Kursziel von 115 auf 123 Euro. Das begründet er damit, dass die angekündigte solide Geschäftsentwicklung der Wacker Chemie AG für "moderate Aufwärtsimpulse sorgen" dürfte.

Auch Thorsten Strauß von der Nord LB rät nur dazu, die Aktie des Solarzulieferers zu halten. Das Wertpapier sei nach den jüngsten starken Kurszuwächsen jetzt "fair bewertet". Strauß bewertet das von starken Preisschwankungen geprägte Solargeschäfte der Wacker Chemie AG als "herausfordernd" und rechnet offenbar mit Kurssrückschlägen. Sein Kursziel liegt nur bei 104 Euro.

Wacker Chemie AG: ISIN DE000WCH8881 / WKN WCH888
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