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SolarWorld AG konkretisiert Verlust in 2011 - Analyst senkt Daumen für die Aktie

Heute hat die Bonner SolarWorld AG ihre offiziellen Zahlen für das Geschäftsjahr 2011 veröffentlicht. Demnach ist der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um knapp 20 Prozent auf 1,Milliarden Euro geschrumpft. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) brach nach einem Plus von knapp 193 Millionen Euro in 2010 massiv ein. Der Solarkonzern verbuchte ein Minus von 233,2 Millionen Euro. Beim Nettoergebnis fiel sogar ein Fehlbetrag von 299,3 Millionen Euro an, nach einem Nettogewinn von 87,3 Millionen Euro im Vorjahr. Dies ist eine Folge der außerplanmäßigen Wertberichtigungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte im Umfang von 339 Millionen Euro.

„Unser Ergebnis 2011 ist im Wesentlichen von den globalen Überkapazitäten und dem damit einhergehenden massiven Preisverfall beeinflusst“, erläuterte Vorstandsvorsitzender Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck und verwies auf die Einschnitte bei der Solarförderung in den Kernmärkten des Konzerns. 2012 strebt die SolarWorld eine weitere Steigerung des Absatzes im Ausland an, die 2011 bei 68 Prozent lag. Der Solarkonzern will neue Auslandsmärkte wie zum Beispiel Indien oder die Golfregion erschließen. In den Heimatmärkten Deutschland und den USA sowie in den europäischen Exportmärkten setzt SolarWorld vor allem auf das Geschäft mit kompletten Bausätzen für kleinere und mittlere Aufdachanlagen. Das Unternehmen geht davon aus, dass auch in 2012 Überkapazitäten im Markt bestehen und zu einem weiteren Preisverfall führen. Daher sei mit einem Rückgang des Umsatzvolumens im laufenden Geschäftsjahr zu rechnen.

Manfred Jaisfeld, Analyst der National Bank aus Essen,  ist eine Rückkehr der SolarWorld  in die Gewinnzone unwahrscheinlich. Die Rahmenbedingungen hätten sich für den Solarkonzern in diesem Jahr erneut dramatisch verschlechtert. Er verweist auf die deutlichen Einschnitte bei den Einspeisevergütungen für Solarstrom, die die Bundesregierung zum 1. April anstrebt. Der Druck auf Modulpreise und Margen werde anhalten, auch weil andere Märkte die zu erwartende Abschwächung im weltweit führenden Solarmarkt Deutschland nicht ausgleichen können. Es sei zweifelhaft, ob SolarWorld den Rückgang bei den Einnahmen durch geringere Produktionskosten auffangen kann.

Jaisfeld stuft die Aktie der SolarWorld AG von „Halten“ auf „Verkaufen“ herab. Ein Kursziel nennt er nicht. Im Xetra notiert der Anteilsschein heute Mittag mit 3,05 Euro um 70 Prozent unter dem Vorjahreskurs.

SolarWorld AG: ISIN DE0005108401 / WKN 510840
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