Die Menge an erzeugtem Solarstrom hat allein im April 2020 den Kohlestrom überholt. / Foto: Thaut Images, Fotolia.com

  Erneuerbare Energie, Meldungen

Solarstrom: 6,22 Terrawattstunden im April – Kohle überholt

Der sonnigste Frühling seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1951 hat die Produktion von Solarstrom in Deutschland zu neuen Spitzenwerten getrieben. Mit rund 2914 Sonnenstunden stach dabei besonders der April hervor – auch bei der Stromerzeugung.

Im April hatte der Solarstrom mit 6,22 Terawattstunden einen Anteil von 17,2 Prozent an der Netzeinspeisung aus erneuerbaren Energien. Größer war nur der Anteil der Windkraft mit 8,77 Terawattstunden und damit 24,2 Prozent.
Der Anteil erneuerbarer Energien an der insgesamt eingespeisten Strommenge stieg im April von 44,2 Prozent (April 2019) auf 55,6 Prozent (April 2020). Im gesamten ersten Halbjahr 2020 hatte der Anteil der erneuerbaren Energien an der Nettostromerzeugung 55,8 Prozent betragen.

Mit einem Minus von 33,7 Prozent im Vergleich zum April 2019 ging die Stromeinspeisung aus konventionellen Energieträgern im April 2020 dagegen stark zurück. Vor allem bei der Stromeinspeisung aus Kohle war ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen (minus 53,6 Prozent gegenüber April 2019). Der Anteil der Stromeinspeisung aus Kohle (16,9 Prozent) an der gesamten Stromeinspeisung war damit erstmals geringer als der aus Photovoltaik.

Mehr Haushalte generieren Einnahmen aus Solarstromerzeugung

Insgesamt wurden im April 36,2 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Stromnetz eingespeist. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes war das ein Rückgang um 16,7 Prozent gegenüber April 2019. Damit machten sich die Auswirkungen des durch die Corona-Krise gesunkenen Stromverbrauchs erstmals bemerkbar.

Nach den Erhebungen der Behörde generierten 2018 bereits 2,9 Prozent der privaten Haushalte – rund 1,2 Millionen – in Deutschland Einnahmen aus dem Solarstromverkauf. 2013 lag die Quote noch bei 2,4 Prozent. Gleichzeitig sanken die durchschnittlichen Einnahmen pro Monat von 328 auf 243 Euro. Grund ist die seither gesunkene Solarförderung für neue Photovoltaik-Dachanlagen.

Mit Blick auf die Solarthermie berichtet die Behörde, dass immerhin fast jedes zehnte neu fertiggestellte Wohnhaus 2019 diese Technologie als Wärmequelle nutzt. Solarthermie primär für Heizung und Warmwasseraufbereitung kam bei 9,7 Prozent der privaten Neubauten zum Zug.

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