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Solarsilizium wird immer billiger - Experten nennen Gewinner und Verlierer der Entwicklung
Silizium ist der wichtigste Rohstoff für die Solarbranche. Nachdem lang vor allem die Halbleiterbranche der größte Abnehmer war, haben sich Hersteller von Solarprodukten in nur wenigen Jahren zur ebenso wichtigen Kundengruppe gemausert. Deren sprunghaft gestiegene Nachfrage resultierte aus dem spektakulären Zuwachs des weltweiten Photovoltaikmarktes. Der Preis für Silizium erreichte dabei Rekordwerte. Doch in den letzten Monaten ist der Preis für den Rohstoff massiv eingebrochen, im Spot-Handel von fast 500 Dollar je Kilogramm auf rund 200 Dollar, wie der US-Analyst Jeff Osborne erklärt. Der Experte von Thomas Weisel Partners rechnet damit, dass der Siliziumpreis weiter fallen wird, bis Ende 2009 auf 100 Dollar und bis Ende 2010 womöglich sogar auf 50 Dollar.
Osborne verweist zur Begründung auf den Nachfrageeinbruch, den viele Hersteller von Solarprodukten prognostizieren bzw. bereits verzeichnen. Die Kombination aus Banken- und Finanzkrise führe dazu, dass die Kunden dieser Unternehmen weniger Solarprodukte bestellen oder Aufträge stornieren bzw. verschieben. Darüber hinaus würden sie auch selbst über weniger Mittel für den Ausbau ihrer Produktion verfügen und daher weniger Silizium benötigen als erwartet.
Mehdi Hosseini, Analyst bei Friedmann Billings Ramsey prognostiziert ebenfalls einen zunehmenden Preisdruck für Solarsilizium. Ergänzend führt er an, dass viele neue Hersteller des Rohstoffes auf den Markt drängen. Vor allem in China seien etliche Anbieter wie Pilze aus dem Boden geschossen. Schließlich müssen die Solarunternehmen des Landes Silizium oft teuer auf dem Spotmarkt einkaufen, da sie noch nicht so lange im Geschäft sind wie etwa ihre Konkurrenten aus Europa. Die haben sich schon vor Jahren über Langfristverträge Silizium-Lieferungen gesichert und durch die Abnahme großer Mengen die Erzeuger an sich binden können. Denn lange herrschte großer Mangel und war es für den Wettbewerb ein entscheidender Vorteil, sicher über genügend Silizium für den Produktionsausbau zuverfügen. Aber aufgrund der vielen neuen Hersteller und der Tatsache, dass die etablierten Siliziumproduzenten wie die deutsche Wacker Chemie, die mit Q-Cells verbundene REC aus Norwegen oder Hemlock und MEMC aus Nordamerika ihre Kapazitäten gesteigert haben, droht nun laut Hosseini eine Überversorgung des Marktes mit dem Rohstoff. Erst recht, wenn der Solarmarkt im kommenden Jahr deutlich geringer wachse als zuvor angenommen.
Der Analyst geht davon aus, dass die etablierten Akteure wie etwa Wacker Chemie oder Hemlock eine solche Krise aussitzen können. Denn sie besäßen eine günstige Kostenstruktur und einen hohen Stock an langfristigen Aufträgen, die noch am früheren hohen Preisniveau ausgerichtet sind. Für viele neue Siliziumhersteller werde es in nächster Zeit jedoch eng werden, eine Konsolidierung des Siliziummarktes sei wohl unvermeidlich. Schlechte Aussichten also für Unternehmen wie die deutsche Solarvalue AG (ISIN DE000A0B58B4 / WKN A0B58B), die metallurgisches Silizium anbieten will, den Produktionsbeginn aber immer wieder verschieben musste (wir berichteten). Ihre Aktie ist in diesem Jahr bereits von fast 100 Euro auf unter 0,60 Euro abgestürzt.
Doch nach Einschätzung von Hosseini werden auch die etablierten Siliziumanbieter Federn lassen müssen. Denn trotz Langfristverträgen würden ihre Kunden Nachbesserungen bei den Preisen verlangen und zum Teil auch erreichen. Ihr Argument: „Entweder ich bekomme das Silizium zu einem geringeren Preis, oder ich muss mich ganz aus dem Geschäft zurückziehen und kann dir gar nichts mehr abnehmen“, so Hosseini. Denn der Einkauf des Rohstoffes sei für die meisten Hersteller von Solarprodukten der größte Kostenfaktor. Wer in der aktuellen Krise gezwungen sei, die Kosten zu verringern, müsse sie in diesem Bereich besonders stark drücken.
Jeff Osborne stimmt dem Analysten zu. Der Experte von Thomas Weisel Partners bezweifelt jedoch, dass kleinere Abnehmer sich gegen die Anbieter durchsetzen und Preisnachlässe erhandeln können. Ein weiteres Problem sieht Hosseini darin, dass der durch den Nachfragerückgang angestoßene Preisverfall bei Solarzellen und –modulen sich womöglich noch schneller vollzieht, als die Hersteller Kosteneinsparungen beim Silizium erzielen können. Allein für das 4. Quartal erwartet er einen Preisrückgang von Solarmodulen von 15 Prozent.
Bildhinweis: Rohsilizium von PVA Tepla / Quelle: Unternehmen; Siliziumwafer von PV Crytalox
Osborne verweist zur Begründung auf den Nachfrageeinbruch, den viele Hersteller von Solarprodukten prognostizieren bzw. bereits verzeichnen. Die Kombination aus Banken- und Finanzkrise führe dazu, dass die Kunden dieser Unternehmen weniger Solarprodukte bestellen oder Aufträge stornieren bzw. verschieben. Darüber hinaus würden sie auch selbst über weniger Mittel für den Ausbau ihrer Produktion verfügen und daher weniger Silizium benötigen als erwartet.
Mehdi Hosseini, Analyst bei Friedmann Billings Ramsey prognostiziert ebenfalls einen zunehmenden Preisdruck für Solarsilizium. Ergänzend führt er an, dass viele neue Hersteller des Rohstoffes auf den Markt drängen. Vor allem in China seien etliche Anbieter wie Pilze aus dem Boden geschossen. Schließlich müssen die Solarunternehmen des Landes Silizium oft teuer auf dem Spotmarkt einkaufen, da sie noch nicht so lange im Geschäft sind wie etwa ihre Konkurrenten aus Europa. Die haben sich schon vor Jahren über Langfristverträge Silizium-Lieferungen gesichert und durch die Abnahme großer Mengen die Erzeuger an sich binden können. Denn lange herrschte großer Mangel und war es für den Wettbewerb ein entscheidender Vorteil, sicher über genügend Silizium für den Produktionsausbau zuverfügen. Aber aufgrund der vielen neuen Hersteller und der Tatsache, dass die etablierten Siliziumproduzenten wie die deutsche Wacker Chemie, die mit Q-Cells verbundene REC aus Norwegen oder Hemlock und MEMC aus Nordamerika ihre Kapazitäten gesteigert haben, droht nun laut Hosseini eine Überversorgung des Marktes mit dem Rohstoff. Erst recht, wenn der Solarmarkt im kommenden Jahr deutlich geringer wachse als zuvor angenommen.

Doch nach Einschätzung von Hosseini werden auch die etablierten Siliziumanbieter Federn lassen müssen. Denn trotz Langfristverträgen würden ihre Kunden Nachbesserungen bei den Preisen verlangen und zum Teil auch erreichen. Ihr Argument: „Entweder ich bekomme das Silizium zu einem geringeren Preis, oder ich muss mich ganz aus dem Geschäft zurückziehen und kann dir gar nichts mehr abnehmen“, so Hosseini. Denn der Einkauf des Rohstoffes sei für die meisten Hersteller von Solarprodukten der größte Kostenfaktor. Wer in der aktuellen Krise gezwungen sei, die Kosten zu verringern, müsse sie in diesem Bereich besonders stark drücken.
Jeff Osborne stimmt dem Analysten zu. Der Experte von Thomas Weisel Partners bezweifelt jedoch, dass kleinere Abnehmer sich gegen die Anbieter durchsetzen und Preisnachlässe erhandeln können. Ein weiteres Problem sieht Hosseini darin, dass der durch den Nachfragerückgang angestoßene Preisverfall bei Solarzellen und –modulen sich womöglich noch schneller vollzieht, als die Hersteller Kosteneinsparungen beim Silizium erzielen können. Allein für das 4. Quartal erwartet er einen Preisrückgang von Solarmodulen von 15 Prozent.
Bildhinweis: Rohsilizium von PVA Tepla / Quelle: Unternehmen; Siliziumwafer von PV Crytalox