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solarhybrid AG kauft US-Sparte von Solar Millennium – Kurssprung an der Börse

Den Zuschlag zum Kauf der US-Sparte der insolventen Solar Millennium AG hat der Solarprojektierer solarhybrid AG erhalten. Das Unternehmen aus Brilon gab bekannt, dass es alle in den US-Projekte der Spezialistin für solarthermische Großkraftwerke aus Erlangen übernehmen werde. Beide Unternehmen hatten bis unmittelbar vor der Insolvenz Ende Dezember 2011 über einen Verkauf der in verschiedenen Planungsstadien befindlichen Projekte mit 2,25 Gigawatt (GW) Leistungskapazität  verhandelt, wobei solarhybrid schon eine Anzahlung geleistet hatte (ECOreporter.de Opens external link in new windowberichtete).

Eine nun geschlossene Vereinbarung mit Solar Millennium sehe die Übertragung aller Projektrechte auf solarhybrid vor, hieß es. Überdies sei vereinbart worden, dass solarhybrid die 70 Prozent der Unternehmensanteile des US-Joint-Ventures Solar Trust of America LLC von Solar Millennium übernehme, das die US-Geschäfte von Solar Millennium bislang führte. Mit in diesem Paket stecken sämtliche offenen Forderungen von Solar Millennium an involvierte Kunden. Die Projektfinanzierung, -strukturierung und –vermarktung solle die solarhybrid-Tochtergesellschaft solarhybrid capital management GmbH übernehmen.

Der Kauf ist trotz des Vertrages noch nicht in trockenen Tüchern. Zustande kommt die Transaktion nur, wenn solarhybrid  bis Ende März 2012 Bürgschaften in Millionenhöhe beibringt, die Solar Millennium für die US-Projekte hinterlegt hatte. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Zahlungen wurden zudem, wie bei vielen Projektgeschäften dieser Größenordnung generell üblich, an verschiedene Etappenziele im Projektfortschritt geknüpft. Entscheidend seien vor allem abgeschlossene Stromlieferverträge, so solarhybrid dazu. Außerdem bestehe laut Kaufvertrag die Option für solarhybrid, einzelne der Vorhaben direkt weiterzuverkaufen.

„Die ersten Gespräche mit möglichen Investoren haben gezeigt, dass der Kreis der wirklichen Interessenteneng begrenzt ist“, erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter von Solar Millennium, der Rechtsanwalt Volker Böhm. Weil Solar Millennium nicht mehr in der Lage gewesen sei, seine US-Geschäfte zu finanzieren, sei bei dem Verkauf Schnelligkeit  geboten gewesen.  „Es bleibt nun abzuwarten, wie sich der Verkaufsprozess für die weiteren Teile von Solar Millennium entwickelt“, so Böhm weiter.

Der Vertragsabschluss sorgte an der Deutschen Börse für ein starkes Echo. Bis 10:13 Uhr heute kletterte die solarhybrid-Aktie im Vergleich zum Vortag um 9,3 Prozent auf knapp sieben Euro. Verglichen mit ihrem Kurs vor vier Wochen, verteuerte sie sich damit um 17,4 Prozent. Auf Jahressicht gesehen allerdings hat die Aktie dennoch 16,3 Prozent verloren.

solarhybrid AG: ISIN DE000A0LR456 / WKN A0LR45

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