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Solargeschäft belastet Wacker Chemie AG - Dividende soll sinken

Einen erheblichen Gewinneinbruch muss der Solarzulieferer Wacker Chemie AG für das Geschäftsjahr 2012 hinnehmen. Auch der Umsatz der Siliziumproduzentin aus München gab im Vergleich zum Vorjahr nach. Das belegt die endgültige Bilanz für 2012 von Wacker Chemie: Wie schon in der vorläufigen Bilanz bekannt gegeben, erzielten die Münchner 2012 rund 4,6 Milliarden Euro Umsatz. Das sind 5,6 Prozent weniger als noch 2011 (ECOreporter.de Opens external link in new windowberichtete).

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel mit 258 Millionen Euro sogar 57 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Damals hatte Wacker Chemie noch 603 Millionen Euro EBIT ausgewiesen. Das Ergebnis nach Steuern sank auf Jahressicht um 66 Prozent von 567,4 Millionen auf 193,2 Millionen Euro. Und das Ergebnis je Aktie gab um 68 Prozent nach. 7,10 Euro je Aktie in 2011 stehen 2,27 Euro je Aktie in 2012 gegenüber.

Das deutlich schwächere Ergebnis sei eng mit der branchenbedingten Schwäche der Siliziumsparte von Wacker verbunden. Der Preisverfall bei dem wichtigen Rohstoff für kristalline Photovoltaikmodule habe dafür gesorgt, dass trotz 20 Prozent mehr Absatz sowohl Umsatz und Gewinn deutlich zurückgegangen seien. Der Gewinn vor Zinsen Steuern und Abschreibungen (EBITDA) der Siliziumsparte sei auf Jahressicht um 43 Prozent auf 427,5 Millionen Euro gesunken. Der Umsatz des Unternehmenssegments wiederum sei um 22 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro zurückgegangen.

Unterm Strich verbuchte Wacker Chemie auf Konzernebene 654,3 Millionen Euro Bilanzgewinn. Den Aktionären will die Konzernspitze 0,60 Euro Dividende für 2012 vorschlagen. Bezogen auf die zum Bilanzstichtag dividendenberechtigten Aktien entspreche dies einer Bardividende von 29,8 Millionen Euro beziehungsweise einer Ausschüttungsquote von 26 Prozent. Für 2011 hatte der Chemiekonzern noch mehr als drei Mal so viel Rendite ausgeschüttet.

Die Konzernspitze geht davon aus, dass das Siliziumgeschäft auch 2013  schwierig wird. Zusätzlich belastet werde das Geschäft durch das Anti-Dumping-Verfahren der EU gegen Solartechnik aus chinesischer Herstellung (mehr zu diesem Verfahren lesen Sie Opens external link in new windowhier). Deshalb werde das Ergebnis der Siliziumsparte 2013 unter dem von 2012 liegen.


Insgesamt erwartet Wacker für 2013 einen Umsatz in der Größenordnung des Vorjahres. Das setzte voraus, dass es zu keinen Handelsbarrieren in der Solarindustrie komme und die Nachfrage im Halbleitergeschäft in der zweiten Jahreshälfte anziehe. Das EBITDA werde voraussichtlich unter dem Niveau des von 2012 liegen. Von 2011 zu 2012 war das EBITDA schon um 28,7 Prozent auf 786,8 Millionen Euro gesunken.

Wacker Chemie AG: ISIN DE000WCH8881 / WKN WCH888

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