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Solares Dreigestirn – Analyst sieht großes Kurspotential für Aktien ausgesuchter Photovoltaikausrüster




Das meint zumindest Ben Lynch, Analyst der britischen Bryan, Garnier & Co. Er hat die Aktien von Solarausrüstern unter Bewertung genommen und empfiehlt gleich drei Aktien solcher Unternehmen zum Kauf. Langfristig sieht er für Unternehmen, die Maschinen und Produktionslinien für Hersteller von Solarprodukten anbieten, starke Wachstumsaussichten „bei lediglich moderatem Konkurrenzdruck“. Kurzfristig sei jedoch nicht mit starken Kurszuwächsen zu rechnen, da die Belebung des weltweiten Solarmarktes im 2. Halbjahr 2009 sich in den ersten sechs Monaten des neuen Jahres wohl abschwächen werde. Diese Einschätzung begründet Lynch mit saisonalen Schwankungen der Nachfrage, vor allem aber mit der angekündigten Kappung der deutschen Solarstromförderung, die spätestens ab Mitte 2010 greift und im weltweit wichtigsten Photovoltaikmarkt die Nachfrage abbremsen dürfte, wie er meint. Doch ab 2011 sei mit Umsatz- und Gewinnsprüngen der ausgewählten Solarausrüster zu rechnen.

Dazu zählt etwa Meyer Burger Technology aus der Schweiz. Der Solarausrüster fusioniert mit der 3S Industries AG und will in Zukunft Technologie und  Ausrüstung auch für die Fertigung von Solarmodulen anbieten. Vor kurzem hatte Meyer Burger einen Großauftrag von einem Solarkonzern aus China erhalten (wir Opens external link in new windowberichteten). Laut Lynch sind die Schweizer Marktführer im Bereich von Sägeanwendungen in der Solarbranche; 85 Prozent des Umsatzes werden mit Kunden aus der Photovoltaikbranche erzielt. Nach seiner Einschätzung dürften sie zwar 2009 einen Umsatzrückgang um 7,6 Prozent auf 421 Millionen Schweizer Franken (CHF) erlitten haben. Für 2010 prognostiziert er jedoch einen Umsatzsprung um über 36 Prozent und für 2011 einen weiteren auf dann 732 Millionen CHF. Beim Nettogewinn je Aktie geht er davon aus, dass er 2009 von 1,32 CHF auf 0,90 CHF gesunken ist und sich 2010 weiter auf 0,45 CHF halbiert. 2011 sei dann aber mit einem Gewinnsprung auf 1,58 CHF zu rechnen. Als Kursziel für die Aktie nennt der Analyst 43 CHF, was umgerechnet 29,4 Euro entspricht. In Frankfurt notiert die Aktie heute Mittag bei 16,10 Euro.

Ebenfalls sehr zuversichtlich zeigt sich Lynch für die bayrische centrotherm photovoltaics AG. Die Aktie des Solarausrüsters hat sich auf Jahressicht um über 130 Prozent verteuert, auch wenn sie in den letzten Wochen aufgrund der Diskussion über die deutsche Solarstromvergütung unter Druck geraten ist. Lynch prognostiziert einen weiteren deutlichen Kursanstieg für den Anteilsschein. Als Kursziel nennt er 58 Euro für das Papier, das in Frankfurt gestern mit 36,5 Euro aus dem Handel gegangen ist. Der Analyst verweist auf die starke Marktstellung des Unternehmens aus Blaubeueren, das neben schlüsselfertigen Produktionsanlagen auch Equipment und Dienstleistungen zur Fertigung von kristallinen und Dünnschicht-Solarprodukten anbietet. Zudem sei der deutsche Markt nur von geringer Bedeutung für den Umsatz von centrotherm, die zu rund 80 Prozent Kunden in Asien beliefert. Erst vor kurzem haben die Bayern ihre erste Produktionslinie für Dünnschicht-Solarmodule in Taiwan errichtet (wir Opens external link in new windowberichteten).

Nach Einschätzung von Lynch wird zwar der Nettogewinn je Aktie für centrotherm in 2009 und auch rückläufig sein, von 2,06 Euro je Aktie fallen auf 1,90 und dann 1,74 Euro je Aktie. Für 2011 prognostiziert er jedoch einen Gewinnsprung auf 2,49 Euro je Aktie. Dann werde centrotherm stark von einer Belebung des weltweiten Solarmarktes profitieren können. Beim Umsatz rechnet der Experte von Bryan, Garnier & Co. mit einem Plus von 44,6 Prozent in 2009 und nur einem geringen Wachstum von 542 Millionen auf 565 Millionen Euro in 2010. Für 2011 sei dann ein Umsatzanstieg um über 20 Prozent auf 681 Millionen Euro zu erwarten.

Für die Aktie des deutschen Solarausrüsters Roth & Rau AG sieht Lynch das Kursziel bei 44 Euro. Aktuell notiert das Papier des Unternehmens aus Hohenstein-Ernstthal bei 27,8 Euro. Die Aktie hat sich in den vergangenen zwölf Monaten um rund 125 Prozent verteuert. Kurzfristig könne auch der Anteilsschein von Roth & Rau unter Druck geraten, meint der Analyst. Für 2009 geht er von einem Umsatzeinbruch von 26 Prozent aus und einem Rückgang des Nettogewinns je Aktie von 1,84 auf 0,86 Euro. 2010 könne der Umsatz zwar leicht von 201 Millionen auf 207 Millionen Euro steigen, der Nettogewinn je Aktie aber weiter schrumpfen auf 0,85 Euro. Langfristig sei jedoch mit einem starken Kurszuwachs durch eine stark verbesserte Geschäftsentwicklung zu rechnen. Für 2010 prognostiziert Lynch einen Anstieg des Umsatzes um 26 Prozent auf 261 Millionen Euro und des Nettogewinns auf 1,32 Euro je Aktie.

centrotherm photovoltaics AG: ISIN DE000A0JMMN2 / WKN A0JMMN
Meyer Burger Technology AG: ISIN CH0108503795 / WKN: A0YJZX
Roth&Rau AG: ISIN DE000A0JCZ51 / WPN A0JCZ5

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