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Solarboom in den USA gewinnt weiter an Fahrt

Der Solarboom in den Vereinigten Staaten hat sich im 2. Quartal 2013 fortgesetzt. Das geht aus einer aktuellen Marktanalyse des Marktforschungsunternehmens NPD Solarbuzz hervor. Demnach wurden in den USA im 2. Quartal neue Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 976 Megawatt (MW)neu installiert. Für das Gesamtjahr sagen die Marktforscher eine Nachfrage von 4.200 MW oder 4,2 Gigawatt (GW) voraus.

Laut NPD Solarbuzz entfällt weiterhin der Löwenanteil des US-amerikanischen Solarmarktes auf Kalifornien. Dort seien im 2. Quartal 521 MW Photovoltaik-Leistung neu aufgestellt worden. Im 2. Halbjahr dürften weitere 1.100 MW. hinzukommen. Insgesamt erreichten im 2. Quartal große Solarparks einen Anteil von 72 Prozent an der zugebauten Photovoltaik-Leistung. Auf kommerzielle und private Dachanlagen entfielen ganze 28 Prozent der 976 MW. Dazu dürfte beitragen, dass in vielen US-Bundesstaaten die Energieversorger verpflichtet sind, feste Quoten ihres Stromangebots aus regenerativen Quellen zu speisen. Dafür bieten sich insbesondere große Solarparks an.

Wie NPD Solarbuzz ferner ermittelt hat, ist First Solar aus Arizona weiter der führende Lieferant von Solarmodulen auf dem US-Markt. Das Unternehmen ist auf Dünnschicht-Solarmodule, die weniger leistungsstark, aber dafür billiger sind als Solarmodule auf Siliziumbasis. Damit erreicht First Solar laut der vorgelegten Untersuchung Mitte 2013 einen Marktanteil von 22 Prozent, gefolgt vom US-Konkurrenten Sunpower aus Kalifornien, der vergleichsweise teure, aber dafür besonders leistungsstarke Solarmodule anbietet. Beide US-Solarkonzerne sind auch große Solarprojektierer, was ihren Vertrieb von Solarmodulen in den USA unterstützt, da sie in ihren Projekten Module aus eigener Produktion verbauen können.

Obwohl die USA schon vor geraumer Zeit recht hohe Strafzölle für Solartechnik aus China eingeführt haben, spielen Solarhersteller aus der Volksrepublik weiter eine wichtige Rolle im Solarmarkt der USA. Die führenden chinesischen Photovoltaik-Anbieter Yingli Green Energy, Trina Solar, Canadian Solar und Suntech belegten in Ranking der in den USA führenden Anbieter laut NPD Solarbuzz die Plätze 3 bis 6.

Nach Einschätzung von Vishal Shah, Solaranalyst der Deutschen Bank, wird das Wachstum des US-Solarmarktes in den kommenden Jahren weiter an Dynamik gewinnen. Denn bis 2016 werde sich die Förderung über so genannte investment tax credits (ITC) deutlich verringern. Viele Investoren werde dies dazu motivieren, Investiotionen in Photovoltaik so frühzeitig zu tätigen, dass sie diese Steuervorteile noch in Anspruch nehmen können.

Laut Vishal Shah dürfte die gesamte Solarstromkapazität der USA von 10 GW zur Jahresmitte 2013 bis 2017 auf 50 GW anwachsen. Dabei werde diese Entwicklung auch dadurch unterstützt, dass Solarstrom immer günstiger werde. Dazu habe insbesondere der starke Preisverfall bei Solarkomponenten beigetragen. Nach Berechnungen des Solaranalysten wird Solarstrom in 2016 in fast allen Bundesstaaten der USA preislich mit herkömmlichem Strom konkurrieren können. Das werde die Nachfrage stark stimulieren.
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