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Solaraktien im Analystenurteil: Schelte für Suntech, Daumen runter für LDK Solar, Zuversicht für Pfeiffer Vakuum

Kritisch haben Analysten die Quartalsbilanzen beurteilt, die jetzt von den chinesischen Solarunternehmen Suntech und LDK vorgelegt worden sind. Suntech, nach eigenen Angaben der weltweit größte Hersteller von Solarmodulen, hatte gegen den Trend für das 1. Quartal 2009 einen Nettogewinn ausgewiesen (wir Opens external link in new windowberichteten). Der Quartalsumsatz des Unternehmens sank um 27 Prozent auf 315,7 Millionen Dollar.

Craig Irwin hinterfragt die Aussagekraft der Umsatzangaben. Der Analyst von Merriman Curhan Ford verweist darauf, dass in die Umsatzangaben Auslieferungen an die Global Solar Fund (GSF) eingerechnet sind. Hierbei sei jedoch zu bedenken, dass diese zu 86 Prozent Suntech gehöre. Hinzu komme, dass Suntech-Gründer und CEO Zhengrong Shi weitere Anteile an der GSF halte. Irwin rät, die Suntech-Aktie zu verkaufen.

Auch Paul Clegg von Jefferies kritisiert die Umsatzberechnung des Solarkonzerns. Das die Auslieferung an die GSF zum Ende des Quartals erfolge und damit den Quartalsumsatz in deutlich besserem Licht erscheinen lasse, erwecke seitens der Investoren Misstrauen. Der Verdacht liege nahe, dass dieser Zeitpunkt nicht zufällig gewählt wurde. Dennoch hält der Analyst an seiner Empfehlung fest, die Suntech-Aktie zu halten.

Deutlich schlechtere Quartalszahlen hatte die chinesische Solarwaferproduzentin LDK Solar veröffentlicht (per Opens external link in new windowMausklick gelangen Sie zu unserem Bericht darüber). Der US-Analyst Sanjay Shrestha von Lazard Capital Markets bekräftigt seine Verkaufsempfehlung von letzter Woche. Es sei sehr wahrscheinlich, dass die LDK Solar aufgrund des anhaltende Preisverfalls beim Rohstoff Silizium weitere Abschreibungen vornehmen muss. Kritisch schätzt er auch die hohe Verschuldung ein.


Analystenlob erhält dagegen die Pfeiffer Vakuum von der West LB. Deren Analyst Wolfgang Fickus sieht trotz der Kurszuwächse der letzten Wochen weiteres Kurspotential für die Aktie der Spezialistin für Vakuumpumpen und empfiehlt sie zum Kauf. Der Anteilsschein hat sich allein in den letzten sechs Wochen von rund 40 Euro auf aktuell 55,9 Euro verteuert (Frankfurt, 12:40 Uhr).

Laut Fickus will Pfeiffer morgen einen Ausblick für das Gesamtjahr geben. Er rechnet damit, dass die Gesellschaft im laufenden Geschäftsjahr beim Umsatz die Marke des Vorjahres um fünf Prozent unterschreiten wird. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen werde um 14 Prozent sinken und sich die EBIT-Marge auf 23,5 Prozent belaufen. Nicht zuletzt aufgrund der Großbestellung von Solibro, an der auch Q-Cells beteiligt ist, werde dazu führen, dass das Solargeschäft für Pfeiffer an Bedeutung gewinnt.

Für 2010 rechnet der Experte der West LB aber damit, dass das Unternehmen mit 197 Millionen Euro fast wieder den Umsatz von 2008 erreicht und den Gewinn je Aktie sogar erhöht, von 4,22 Euro auf 4,27 Euro. Die Pfeiffer Vakuum zeichne sich zudem dadurch aus, dass sie durch die breite Kundenstruktur nicht von einzelnen Auftraggebern anbhängig sei und im Vergleich zu Konkurrenten wie etwa Singulus sei die Aktie des Unternehmens um 22 bis 30 Prozent zu niedrig bewertet.


LDK Solar Co. Ltd.: WKN A0MSNX / ISIN US50183L1070
Pfeiffer Vacuum AG: ISIN DE0006916604 / WKN 691660
Suntech Power Holdings Co., Ltd.: ISIN US86800C1045 / WKN A0HL4L


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