Die Namen der bezuschlagten Bieter bei der jüngsten Solar-Ausschreibungsrunde werden vorerst nicht veröffentlicht. / Foto: Pixabay

  Erneuerbare Energie, Meldungen

Solar-Ausschreibung: 67 % für Bayern

Bei der März-Ausschreibung für Solaranlagen in Deutschland betrug der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert 5,18 Cent/kWh. Das ist etwas mehr als bei der Ausschreibungsrunde im Vormonat (5,01 Cent/kWh).

Insgesamt bezuschlagte die Bundesnetzagentur 51 Gebote mit rund 301 Megawatt (MW). Davon gingen alleine 34 Zuschläge an Solarprojekte auf sogenannten benachteiligten Acker- und Grünlandflächen in Bayern.

Dominiert Bayern nur noch eine weitere Ausschreibungsrunde?

Bayern hatte im Vorjahr den Weg für noch mehr Solarprojekte auf Ackerflächen freigemacht. Die bayerische Öffnungsverordnung sieht vor, dass pro Kalenderjahr 70 Gebote für Acker- und Grünlandflächen bezuschlagt werden können. Ausgeschlossen sind Flächen in Natura 2000-Gebieten oder in gesetzlich geschützten Biotopen. Da bereits bei der Februar-Ausschreibung 13 Gebote bezuschlagt wurden, sind jetzt noch 23 Zuschläge für "benachteiligte“ Flächen in Bayern zu vergeben.

Warum sind Solaranlagen auf Ackerflächen in Bayern im Vorteil?

"Die hohe Zuschlagsquote für Gebote auf Ackerflächen in Bayern verdeutlicht die ungleiche Wettbewerbsfähigkeit von Solarflächen", sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, schon im Februar 2019. Welche Gründe gibt es dafür? Hier ist zwischen den Wettbewerbsvorteilen "Ackerfläche“ und "Bayern“ zu unterscheiden.

Für Bayern spricht die Sonneneinstrahlung, die in Süddeutschland höher ist als in anderen Regionen Deutschlands. Zudem ist Bayern flächenmäßig das mit Abstand größte Bundesland. Damit hat es wahrscheinlich auch die meisten Flächen, die für Solarparks geeignet sind. Ackerflächen haben zudem gegenüber anderen Flächen (Konversionsflächen, Randflächen an Autobahnen und Bahntrassen) in der Regel Vorteile. Dazu können abhängig vom Einzelfall zählen: Baugrund ist bei Ackerflächen unproblematischer als bei Rand- oder Konversionsflächen (Bodenversiegelung, Altlasten), Grundstückszuschnitte sind bei Randflächen ungünstiger. Dadurch ist es möglich, dass für Solarparks auf Ackerflächen niedrigere Zuschlagswerte wirtschaftlich auskömmlich sind.

Solarprojekte mit sehr guten Chancen bei "gemeinsamer" Ausschreibung

Beim nächsten Ausschreibungstermin am 1. April handelt es sich um eine "Gemeinsame Ausschreibung Wind/Solar". Bei den vier gemeinsamen Ausschreibungsrunden 2018/2019 gingen alle Zuschläge an Solarprojekte. Das Ausschreibungsvolumen des April-Gebotstermins beträgt 200 MW.

Seit der März-Ausschreibung verkündet die Bundesnetzagentur aufgrund der Corona-Krise nicht mehr die Namen der bezuschlagten Bieter. Lesen Sie hier die Hintergründe.

Verwandte Artikel

21.02.20
 >
20.02.20
 >
16.01.20
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x