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Solar-Aktie Meyer Burger Technology AG erneut unter Druck

Die Meyer Burger Technology AG hat ihre vorläufigen Zahlen für 2016 bestätigt. Der Solarausrüster machte bei der der Vorlage der Bilanz aber keine Hoffnung auf ein Wachstum in 2017. Die Solar-Aktie stagniert auf niedrigem Niveau.

Vor rund zwei Wochen haben wir in einem Aktientipp über die vorläufigen Zahlen der Meyer Burger Technology AG berichtet.  Demnach hat das Unternehmen aus Thun in der Schweiz 2016 zwar den Jahresumsatz um 40 Prozent auf 456 Millionen Schweizer Franken (CHF) verbessert, und auch beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging es deutlich aufwärts.

Doch wie die Jahresbilanz zeigt, blieb das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), also ohne die hohen Abschreibungen, im tiefroten Bereich. Hier entstand ein Jahresverlust von 44,4 Millionen CHF. Beim Ergebnis je Aktie verbuchte der Solarausrüster einen Fehlbetrag von 0,30 CHF. Immerhin gelang es durch Kosteneinsparungen und den deutlich erhöhten Umsatz, die Verluste gegenüber 2015 erheblich zu verringern. Damals war noch ein operativer Verlust in Höhe von 128,7 Millionen CHF angefallen und ein Verlust je Aktie von 0,53 CHF.

2016 hatte Meyer Burger eine Umstrukturierung eingeleitet, auch 2017 will der Vorstand die Kosten weiter drosseln. Dennoch kündigte er nicht an, ein positives operatives Ergebnis zu erreichen. Es hieß heute dazu lediglich, man habe sich "eine deutliche Verbesserung der Profitabilität zum Ziel gesetzt". Auch rechnet der Vorstand nicht mit einem erneuten Umsatzsprung. Er peilt nur einen "Umsatz auf Vorjahresniveau" an.

Nur wenig spricht für eine Trendwende bei Meyer Burger

Die Reaktion der Börsianer war eindeutig. Nach der Vorlage der Jahresbilanz am Morgen sank der Aktienkurs der Meyer Burger Technology AG bis 10 Uhr an der Swiss Exchange um 2,4 Prozent auf 0,81 CHF. Damit hat sie seit unserem  Aktientipp mit einer Verkaufsempfehlung vom August 2016  um rund zwei Drittel an Wert verbilligt. Wir haben in unserer jüngsten Einschätzung vom Anfang März die Verkaufsempfehlung bekräftigt. "Anleger sollten daher zunächst die weitere Entwicklung abwarten und noch nicht in die Aktie von Meyer Burger investieren. Erst wenn der Solarausrüster einen guten Auftragszugang in den kommenden Monaten verzeichnet, kann man wirklich von einer Trendwende hin zum Positiven sprechen. Das Risiko ist aber weiter groß, dass diese Trendwende Meyer Burger nicht gelingt", lautete unser Fazit.

An dieser Einschätzung halten wir weiter fest. Das Unternehmen hängt von der wirtschaftlichen Entwicklung der großen Solarhersteller ab, und die ist überaus ungewiss. Es gibt im Weltmarkt für Solarmodule ein großes Überangebot und der Wettbewerb um Marktanteile wird durch einen sich verschärfenden Preiswettbewerb ausgefochten. Das beschränkt die Fähigkeit und die Bereitschaft der Soalrhersteller, in ihre Produktion zu investieren.

Trotz eines starken Wachstums des globalen Solarmarktes hat sich der Auftragseingang der Meyer Burger Technology AG in 2016 gegenüber dem Vorjahr nur um neun Prozent auf 456 Millionen CHF erhöht. Und der Auftragsbestand ist sogar gesunken, von 257,5 Millionen CHF Ende 2015 auf 244,5 Millionen CHF Ende 2016.

Der Vorstand rechnet offenbar selbst nicht für 2017 mit einem Nachfrageschub. Er und die Anleger des Solarausrüsters müssen hoffen, dass es ab 2018 dazu kommt. Das aber ist überaus fraglich, weil im größten Solarmarkt der Welt, in China, in 2018 ein Einbruch der Nachfrage nach Solartechnik droht. Denn dort tritt die Regierung bei der Solarförderung auf die Bremse (mehr darüber erfahren Sie in unserem  Aktientipp vom 21. März mit der Analyse der Situation von JA Solar aus China).


Meyer Burger Technology AG:  ISIN CH0108503795 / WKN A0YJZX
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