SMA Solar: Schwarze Zahlen und optimistische Prognose

Der Solartechnikhersteller SMA Solar aus dem hessischen Niestetal peilt dank der inzwischen wieder deutlich verbesserten Liefersituation 2023 deutliche Zuwächse beim Umsatz und operativen Ergebnis an. Dank eines starken Geschäfts im letzten Quartal 2022 konnte das Unternehmen auch im letzten Jahr schon sein Ergebnis spürbar steigern.

Der Umsatz von SMA Solar legte im vergangenen Jahr um 8 Prozent auf knapp 1,07 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am heutigen Donnerstag mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vervielfachte sich von 8,5 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 70 Millionen Euro.

Optimistische Prognose trotz Unsicherheiten

Auch unter dem Strich schrieb der Konzern schwarze Zahlen: Das Nettoergebnis lag bei 56 Millionen Euro nach einem Verlust von 23 Millionen Euro im Vorjahr. "Zu dieser positiven Entwicklung trug sowohl die anhaltend hohe Nachfrage als auch die sukzessiv verbesserte Versorgung mit elektronischen Bauteilen bei", so SMA Solar. Ist die Aktie nun ein guter Kauf?

Der Umsatz soll 2023 jetzt auf 1,35 bis 1,5 Milliarden Euro klettern. Beim EBITDA erwartet SMA Solar einen Anstieg auf 100 bis 140 Millionen Euro. Experten hatten beim Umsatz bisher im Schnitt mit knapp 1,3 Milliarden Euro gerechnet und beim operativen Ergebnis mit rund 110 Millionen Euro.

Die optimistische Prognose fußt auf einem hohen Auftragsbestand. Dieser zog bis Ende 2022 auf fast 2,1 Milliarden Euro an – nach 887 Millionen Euro zum Ende des Vorjahres. "Davon entfielen 1,7 Milliarden Euro auf das Produktgeschäft. Damit hat sich der produktbezogene Auftragsbestand gegenüber dem Niveau des Vorjahres mehr als vervierfacht", teilt SMA Solar mit. Allerdings seien "die Herausforderungen auf der Beschaffungsseite durch anhaltende Lieferengpässe bei einzelnen Bauteilen momentan noch nicht vollständig überwunden".

Die SMA Solar-Aktie ist nach Präsentation der neuen Zahlen und des Ausblicks im Xetra-Handel aktuell 4,9 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 75,90 Euro (Stand 9.3.2023, 11:06 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 9,7 Prozent eingebüßt, auf Jahressicht hat sich der Kurs mit einem Plus von 92 Prozent fast verdoppelt.

Höhenflug macht die Aktie teuer

Die SMA Solar-Aktie hat trotz der leichten Korrektur in den vergangenen Wochen einen monatelangen Höhenflug hinter sich. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine und dem damit einhergehenden politischen Bedeutungsgewinn Erneuerbarer Energien hat sich der Börsenwert des Unternehmens auf 2,5 Milliarden Euro fast verdreifacht.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 50 für 2023 ist die Aktie aber aktuell auch deutlich zu teuer für einen Neueinstieg. Zudem bleibt abzuwarten, inwieweit es dem Unternehmen gelingt, die aktuell guten Ergebnisse zu verfestigen und den hohen Erwartungen gerecht zu werden, die im aktuellen Börsenkurs stecken.

Helfen soll eine Ausweitung der Produktion: Bis 2024 will SMA Solar seine Fabrikkapazitäten verdoppeln. Ob das ausreicht, um stabile Gewinne zu erzielen, ist aber unklar. Das Unternehmen hatte in den letzten Jahren weniger Probleme mit der Nachfrage als damit, attraktive Margen zu erzielen. Anlegerinnen und Anleger sollten sich bei SMA Solar aktuell zurückhalten.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Das sind die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt

SMA Solar Technology AG: