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Siemens will in Taiwan umweltfreundlich produzieren
Der deutsche Technologiekonzern und ECOreporter-Aktien-Favorit Siemens hat mit den taiwanesischen Maschinenbauern King Steel und Ruhyih Automation eine Partnerschaft für umweltfreundlichere Produktionsprozesse geschlossen. Im Mittelpunkt steht die Ausweitung der Nutzung von digitaler Zwillingstechnologie.
Die Technologie des digitalen Zwillings soll es ermöglichen, Produkte komplett am Bildschirm zu planen und zu optimieren, ohne dass Prototypen gefertigt werden müssen. Langfristig sollen auch Simulationen ein Testen in der "echten Welt", etwa bei Autos, ersetzen. Der Wegfall von Produktionsschritten spart Emissionen und Energie.
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Die Vereinbarung soll eine Energie- und Kohlenstoffreduzierung in der gesamten Branche erreichen, indem sie die Energieeffizienz von Beginn des Produktionsprozesses an berücksichtigt. Die drei Konzerne wollen Taiwan damit an die Spitze einer weltweiten Initiative für eine nachhaltige Produktion bringen.
King Steel baut Maschinen zur Herstellung von elastischem Schaumstoff, insbesondere für die Schuhindustrie. Ruhyih Automation, ein Siemens-Zulieferer, hat sich auf technische Dienstleistungen und Produktentwicklung für die Automatisierungsindustrie spezialisiert. Die drei Unternehmen kooperieren bereits länger. Die jetzige Vereinbarung sieht eine Weiterentwicklung des sogenannten ESG 4.0 vor – eine Kombination aus ESG und Industrie 4.0.
Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr
Die Siemens-Aktie kostet im Tradegate-Handel aktuell 101,48 Euro und ist zum Freitag 0,3 Prozent im Minus (Stand: 5.9.2022, 11:09 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 4,7 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 28,4 Prozent eingebüßt.
Siemens hatte im dritten Geschäftsquartal 2021/22 (April bis Juni) 1,5 Milliarden Euro Verlust gemeldet, der erste Quartalsverlust seit fast zwölf Jahren. Die Gründe dafür waren hohe Abschreibungen auf den verbliebenen Anteil an der ehemaligen Energiesparte Siemens Energy und Belastungen im Zusammenhang mit dem kriegsbedingten Rückzug des Konzerns aus Russland.
Siemens hat zudem mit Lieferkettenengpässen sowie steigenden Arbeits- und Einkaufskosten zu kämpfen. In China belasteten auch die coronabedingten Lockdowns die Produktion, hier entspannt sich die Lage allerdings seit Juni stark. Die gestiegenen Kosten will Siemens durch Preiserhöhungen, Effizienzsteigerungen und Ausgabendisziplin auffangen.
Aufgrund der massiven Belastungen aus dem dritten Geschäftsquartal senkte Siemens für das laufende Geschäftsjahr, das im September zu Ende geht, die Prognose. Der Konzern hatte zuletzt für das Gesamtjahr mit einem Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent gerechnet. Der Gewinn je Aktie nach Steuern sollte von 8,32 Euro auf 8,70 bis 9,10 Euro steigen. Die Abschreibungen drücken den Gewinn laut Finanzvorstand Ralf Thomas um 3,37 Euro je Aktie, sodass Siemens nun nur noch ein Ergebnis von 5,33 bis 5,73 Euro je Aktie erwartet.
Angesichts der weiteren Umsatzzuwächse und des Rekordauftragsbestands von 99 Milliarden Euro bleibt der Konzern insgesamt optimistisch. Auch die Risiken einer möglichen Gasknappheit seien für Siemens begrenzt, da die Produktion nicht sehr energieintensiv sei. Allerdings wird für die weitere geschäftliche Entwicklung von Siemens entscheidend sein, inwieweit die neue Digitalstrategie des Konzerns aufgeht. Zuletzt lief es in diesem Bereich gut: Die Umsätze der Sparte Digital Industries wuchsen im dritten Quartal um 12 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro. Der Auftragseingang verbesserte sich sogar um rund ein Drittel auf 6,5 Milliarden Euro.
Dennoch bleiben für einen Einstieg in die Aktie erhöhte Unsicherheiten, auch wenn das Papier derzeit mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12 eher günstig bewertet ist.
Siemens ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Zum Unternehmensporträt gelangen Sie hier.
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