Siemens kommt beim Konzernumbau mit der Ausgliederung der neuen Tochter Innomotics voran. / Foto: imago images, Sven Simon

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

Siemens gliedert Motor- und Großantriebssparte als Innomotics aus

Der Münchner Technologiekonzern und ECOreporter-Aktien-Favorit Siemens hat sein Geschäft mit Motoren und Großantriebssystemen als eigenständige Tochter namens Innomotics ausgelagert. Wachstumschancen sieht das neue Unternehmen etwa in den Bereichen Wasserstoff und CO2-Reduzierung.

Innomotics setzt sich aus den bisherigen entsprechenden Geschäften der Siemens-Einheiten Large Drives Applications und Digital Industries sowie den rechtlich selbstständigen Siemens-Unternehmen Sykatec und Weiss Spindeltechnologie zusammen. Siemens hatte die Geschäftsbereiche schon länger loswerden wollen – weil sich zunächst kein Käufer fand, bündelte der Konzern die Aktivitäten Anfang des Jahres in einem neuen Unternehmen. Ob ein Börsengang geplant ist oder weiterhin ein Käufer gesucht wird, teilte Siemens bislang nicht mit.

Angebote für die Wasserstoffproduktion

Das Angebot von Innomotics umfasst etwa Nieder- bis Hochspannungsmotoren, Getriebemotoren, Mittelspannungsumrichter und Motorspindeln sowie entsprechende Projekt- und Serviceleistungen. Die operative Zentrale des Unternehmens mit weltweit rund 15.000 Beschäftigten und über 3 Milliarden Euro Jahresumsatz befindet sich in Nürnberg.

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Die Ausgliederung in Deutschland zu einer rechtlich eigenständigen Tochter wurde nach Angaben von Siemens zum 1. Juli abgeschlossen. Bis 1. Oktober erwartet der Konzern, die Trennung auch weltweit abgeschlossen zu haben. Innomotics soll weiterhin mit anderen Siemens-Sparten zusammenarbeiten, etwa in Form von Produktpartnerschaften in den Bereichen Technologie, Entwicklung und Vertrieb sowie im Rahmen von Liefer- und Leistungsbeziehungen.

"Durch hocheffiziente elektrische Großantriebssysteme können wir herkömmliche, weniger nachhaltige Systeme ersetzen und so unseren Kunden helfen, wiederum deren Treibhausgasemissionen zu reduzieren – gerade dort, wo heute noch sehr viel CO2 verursacht wird", sagt Innomotics-Chef Michael Reichle. Wachstumspotenziale sieht der Manager in Entwicklungsfeldern wie Wasserstoffproduktion, Landstrom-Anbindungen von Meeresplattformen und Schiffen sowie in der Wasserversorgung und -aufbereitung.

Im Xetra-Handel notiert die Siemens-Aktie aktuell 0,5 Prozent schwächer zum Vortag und kostet 148,04 Euro (Stand: 4.7.2023, 10:08 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 6,4 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 52 Prozent im Plus.

Mit der Innomotics-Ausgliederung kommt Siemens beim Konzernumbau weiter voran. Siemens konzentriert sich mittlerweile vorrangig auf digitale Geschäftsfelder, insbesondere die Industrieautomatisierungs-Sparte Digital Industries. Dieser Umbau schafft mittelfristig weiterhin Unsicherheiten. Aktuell droht dem Konzern zudem eine Milliardenabschreibung auf die Tochter Siemens Energy, die erhebliche Probleme mit ihrem Windkraftgeschäft hat. ECOreporter berichtete hier.

Langfristig robust aufgestellt

ECOreporter sieht Siemens aber auf einem guten Weg, langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und solide Ergebnisse zu erzielen. Für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 hat das Management bereits zweimal seine Umsatz- und Gewinnerwartungen erhöht. Mitte Juni hatte die Aktie ein neues Allzeithoch markiert.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022/23 von 17 und 16 für 2023/24 ist die Aktie trotz der hohen Kurszuwächse noch moderat bewertet. Die erwartete Dividendenrendite liegt bei soliden 2,7 Prozent. Langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger können weiterhin mit einer kleinen Position einsteigen.

Siemens ist kein kerngrünes Unternehmen: Im Februar stimmte das Management für einen Großauftrag aus der Türkei offenbar einem Boykott israelischer Zulieferer zu. ECOreporter berichtete hier. Kritisch sieht die Redaktion auch die geplante Ausweitung des China-Geschäfts.

Siemens ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige, die Redaktion beobachtet aber die nachhaltige Entwicklung angesichts der jüngsten Kontroversen genau. Zum Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

Lesen Sie auch: Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien kann sich der Einstieg jetzt lohnen.

Siemens AG: ISIN DE0007236101 / WKN 723610

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