Siemens Gamesa möchte sein Geschäft mit Projektentwicklung zu Geld machen. / Foto: Unternehmen

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Siemens Gamesa will Projektentwicklungssparte verkaufen

Der deutsch-spanische Windturbinenbauer Siemens Gamesa erwartet an diesem Freitag erste Angebote für seine zum Verkauf stehende Projektentwicklungssparte. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Ein Verkauf könnte demnach 300 Millionen Euro oder mehr in die Kassen des Windanlagenbauers spülen, wie Reuters seine Quellen zitiert. Siemens Gamesa leidet wie andere Unternehmen in der Branche aktuell unter hohen Rohstoffpreisen und Lieferengpässen. Das abgelaufene Geschäftsjahr 2020/21 beendete der Konzern mit einem Verlust. Auch im laufenden Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen mit einem schwachen Ergebnis.

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Die Pipeline der Projektentwicklung von Siemens Gamesa soll eine Kapazität von mehr als 3 Gigawatt in Spanien, Frankreich, Italien und Griechenland haben, und es soll mehrere konkurrierende Bieter geben. In der Unternehmenssparte arbeitet aktuell ein Team von 50 Leuten.

Im November hatte der Vorstandsvorsitzende Andreas Nauen erklärt, Siemens Gamesa wolle seine Entwicklungspipeline "zu Geld machen". Als Berater für das Geschäft fungiert Reuters zufolge die US-Großbank Bank of America. Angeblich will eine ganze Reihe von Bietern im Laufe des heutigen Tages zunächst unverbindliche Angebote einreichen. Siemens Gamesa hat sich bislang nicht zu dem Thema geäußert.

Unsichere Aussichten

Zu den Unternehmen, die an einem Angebot interessiert sein könnten, gehören laut Reuters der Erneuerbare-Energien-Entwickler Cubico, die spanischen Energieunternehmen Repsol und Naturgy, die Infrastruktur- und Immobiliensparte der australischen Investmentbank Macquarie sowie Versorger wie die portugiesische EDP, der österreichische Verbund und der spanische Konzern Iberdrola. Im vergangenen Jahr hatte der Hamburger Windanlagenbauer Nordex sein Projektgeschäft für 402,5 Millionen Euro an den Essener Energieversorger RWE verkauft.

Der Siemens Gamesa-Aktie konnte die Nachricht keine positiven Impulse verleihen, im Tradegate-Handel ist sie aktuell 2,4 Prozent im Minus zum Vortag und notiert bei 20,40 Euro (Stand 17.12.2021, 11:12 Uhr). Im Monatsvergleich notiert die Aktie 4,2 Prozent im Minus, auf Jahressicht hat sie 28 Prozent an Wert eingebüßt.

ECOreporter rät bei der Siemens Gamesa-Aktie weiterhin zur Vorsicht – derzeit erscheint ein Einstieg nicht empfehlenswert, zu unklar ist die Perspektive des Konzerns. 

Welche Aktien aus der Windbranche ECOreporter aktuell als aussichtsreich einschätzt, erfahren Sie hier: Die besten Windaktien - wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

Siemens Gamesa Renewable Energy S.A:  

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