Nachhaltige Aktien

Siemens Gamesa macht Verlust – Aktienkurs sinkt um 6 %

Siemens Gamesa hat im letzten Quartal 2019 die Erwartungen der Analysten nicht erfüllt und senkt zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate die Gewinnerwartungen. Die Aktie des deutsch-spanischen Windkonzerns fällt deutlich – bietet sich jetzt eine Einstiegsgelegenheit?

Siemens Gamesa erzielte von Oktober bis Dezember nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 2 Milliarden Euro – ein Minus von 12 Prozent zum Vorjahresquartal. Unter dem Strich blieb ein Nettoverlust von 174 Millionen Euro. Für den gleichen Zeitraum 2018 hatte der Konzern einen Gewinn von 18 Millionen Euro ausgewiesen.

Siemens Gamesa führt die schwachen Zahlen auf nicht eingeplante Sonderabschreibungen von 150 Millionen Euro auf fünf Windparkprojekte, vor allem in Norwegen, zurück. Der frühe Wintereinbruch in Skandinavien habe zu Verzögerungen bei der Fertigstellung der Projekte geführt, heißt es von Siemens Gamesa.

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Die Unternehmensführung hat wegen der Projektverzögerungen und des anhaltenden Preisdrucks auf dem Windanlagenmarkt ihre Ergebnisprognose gesenkt. Im laufenden Geschäftsjahr 2019/20 (Oktober 2019 bis September 2020) rechnet Siemens Gamesa nur noch mit einer Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) von 4,5 bis 6 Prozent. Zuvor war der Konzern von 5,5 bis 7 Prozent ausgegangen. Bis November hatte Siemens Gamesa sogar noch mit einer EBIT-Marge von 8 bis 10 Prozent kalkuliert.

Das Unternehmen geht weiterhin davon aus, im laufenden Geschäftsjahr sein Umsatzziel von 10,2 bis 10,6 Milliarden Euro zu erreichen. 98 Prozent des erwarteten Umsatzes seien durch feste Aufträge abgedeckt. Ende 2019 lag der Auftragsbestand laut Siemens Gamesa bei mehr als 28 Milliarden Euro.

Nach Bekanntgabe der neuen Zahlen hat die Siemens Gamesa-Aktie mehr als 6 Prozent an Wert verloren. Derzeit steht sie im Tradegate-Handel bei 14,61 Euro (30.1.2020, 11:13 Uhr). In den letzten drei Monaten ist der Kurs um 28 Prozent gestiegen, auf Sicht von zwölf Monaten liegt die Aktie 25 Prozent im Plus.

ECOreporter sieht weiterhin großes Potenzial bei Siemens Gamesa. Das Unternehmen ist Weltmarktführer im zukunftsträchtigen Offshore-Windbereich und hat gute Chancen, sich langfristig gegen die Konkurrenz zu behaupten. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Geschäftsjahr von 24 ist die Aktie allerdings nicht günstig bewertet. Interessierte Anleger sollten einen langen Investitionshorizont mitbringen oder auf weiter sinkende Kurse warten.

Lesen Sie auch den aktuellen ECOreporter-Windaktien-Überblick.

Siemens Gamesa Renewable Energy S.A:

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