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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie, Meldungen
Siemens Gamesa: Konkurrenzfähiger grüner Wasserstoff bis 2030
Der deutsch-spanische Windturbinenbauer Siemens-Gamesa zeigt sich überzeugt, dass bis 2030 der Preis für mit Windenergie an Land (Onshore) hergestelltem Wasserstoff gleichziehen kann mit Wasserstoff aus fossiler Erzeugung. Für Wasserstoff aus Offshore-Windenergie gelte dies für 2035. Allerdings müssten bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt sein.
Grüner, also mit erneuerbaren Energien hergestellter Wasserstoff ist nach Meinung des Unternehmens der einzige Weg, wie schwierig zu elektrifizierende Sektoren wie der Flugverkehr und die Schwerindustrie tatsächlich bis 2050 klimaneutral werden könnten. Viele Forscher im Themenbereich sehen das ähnlich, die Bundesregierung fördert im Rahmen einer europäischen Wasserstoff-Allianz aktuell 62 Projekte mit 8 Milliarden Euro.
Als essenziell für ein Gelingen der Pläne zum Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft sieht Siemens Gamesa insbesondere einen deutlichen Ausbau der Kapazität an erneuerbaren Energien bei gleichzeitiger Senkung der Elektrizitätskosten – eine Forderung, die natürlich auch mit den geschäftlichen Interessen des Konzerns zusammengehängt.
Wasserstoff direkt aus der Windturbine?
Zudem sollten Lieferketten besser vernetzt und die Infrastruktur für Speicherung und Transport von Wasserstoff ausgebaut werden. Ein Vorteil von Wasserstoff ist auch, dass man für Lagerung und Transport das bestehende Erdgasnetz nutzen kann.
Siemens Gamesa ist bereits an mehreren Projekten in der Wasserstoffwirtschaft beteiligt, diese sind allerdings noch in frühen Erprobungsphasen. Dazu gehört auch die Oyster-Initiative, die die Herstellung von grünem Wasserstoff direkt in den Turbinen von Offshore-Windanlagen erprobt.
Die Pläne von Siemens Gamesa unterstreichen einmal mehr: Bis zum konkurrenzfähigen und umweltfreundlichen Wasserstoff aus Massenproduktion ist es noch ein weiter Weg. Auch eine aktuelle Metastudie mehrerer Fraunhofer Institute sieht 2030 als ein realistisches Ziel – wenn auch ein ambitioniertes.
Während Wasserstoff unvermindert einen Börsenhype erlebt, muss nachhaltigen Anlegerinnen und Anlegern klar sein, dass Investitionen in diesem Bereich noch auf gut zehn Jahre gesehen spekulativen Charakter haben. Ob ein Aktienkurs sinkt oder steigt, hat aktuell noch mehr mit der Fantasie von Investoren zu tun als mit realwirtschaftlichen Entwicklungen.
Mehr über börsennotierte Unternehmen der Wasserstoffbranche lesen Sie im ECOreporter-Dossier Von Bloom bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.
Ist die Siemens Gamesa-Aktie empfehlenswert?
Die Siemens Gamesa-Aktie kostete am Mittwochnachmittag im Tradegate-Handel 25,33 Euro und lag damit 1 Prozent im Minus zum Vortag (Stand: 9.6.2021, 14:04 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 8,4 Prozent verloren, im Jahresvergleich ist sie 63 Prozent im Plus.
ECOreporter rät weiterhin zur Vorsicht bei der Siemens Gamesa-Aktie. Die operativen Margen sind niedrig, der Konzern schreibt nach wie vor rote Zahlen – Anfang Mai hatte Siemens Gamesa zudem seine Jahresprognose gesenkt. Auch gibt es immer wieder Übernahmegerüchte um das Unternehmen, das mehrheitlich in Besitz des Energiekonzerns Siemens Energy ist. Nach den hohen Kurszuwächsen im letzten Jahr ist die Aktie zudem nach wie vor sehr teuer. Die Redaktion schätzt die Aussichten des dänischen Konkurrenten Vestas positiver ein.
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Siemens Gamesa Renewable Energy S.A: