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Siemens Energy plant scharfes Sparprogramm

Siemens Energy will nach der Abspaltung vom Mutterkonzern Siemens bald mehr Gewinn machen. Dafür will der Konzern vor allem sparen und Kapazitäten abbauen. Auch Entlassungen werden nicht ausgeschlossen.

"Wir haben einen klaren Plan, wie wir die Profitabilität steigern können", sagte Finanzchefin Maria Ferraro in einem Interview mit der Börsen-Zeitung. "Dazu müssen wir schneller, schlanker und flexibler werden." Ein Ansatzpunkt sei, die Kapazitäten an den auf ein gesundes Maß normalisierten Markt anzupassen.

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Auf die Frage, ob dafür weitere Arbeitsplätze abgebaut würden, antwortete die Managerin: "Für eine klare Aussage ist es noch zu früh, aber ausschließen kann ich es nicht." Auch der künftige Siemens Energy-Chef Christian Bruch hatte einen Personalabbau zuletzt explizit nicht ausgeschlossen.

Im Zusammenhang mit dem sogenannten Radolfzell-Abkommen, nach dem betriebsbedingte Kündigungen und die Schließung von Standorten in der Siemens AG ausgeschlossen sind, sagte Ferraro: "Wir werden mit den Arbeitnehmervertretungen Gespräche darüber aufnehmen, wie eine künftige gemeinsame Herangehensweise aussehen kann." Am Ende wollten alle, dass es dem Unternehmen gut gehe.

Projekte besser planen

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus dem Unternehmen wird Siemens Energy das Abkommen nicht übernehmen. Weil das Schließen von Standorten bisher vermieden worden sei, seien Lieferketten mit übermäßiger Komplexität entstanden. Die Rede sei von einem "Produkttourismus".

Finanzchefin Ferraro sagte dazu: "Auch bei Beschaffung und Lieferketten sehen wir noch erhebliches Potenzial." Der deutsch-spanische Windturbinenbauer Siemens-Gamesa, der in Siemens Energy aufgehen wird, hatte Anfang Juli bereits ein Werk in Spanien wegen mangelnder Wettbewerbsfähigkeit geschlossen.

Die Gewerkschaft IG Metall kritisierte, dass Pläne für einen Stellenabbau und Schließungen öffentlich würden, bevor es Gespräche mit der Arbeitnehmerseite gegeben habe. Das komme als versteckte Drohung an.

Als weiteren wichtigen Ansatzpunkt für eine höhere Profitabilität nennt Finanzvorstand Ferraro das bessere Managen von Projekten. Angestrebt würden "weniger Abstimmungsschleifen, exaktere Zeitpläne, genaue Budgetplanungen", so Ferraro. Nicht profitable Aufträge würden nicht mehr angenommen.

Die Aktie von Siemens Energy soll am 28. September zum ersten Mal an der Börse gehandelt werden. Die Aktie des Mutterkonzerns Siemens notiert im Tradegate-Handel aktuell bei 117,26 Euro (Stand: 1.9.2020, 9:22 Uhr). Auf Monatssicht liegt die Aktie 7,7 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 17,2 Prozent an Wert gewonnen.

Siemens ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

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