Siemens will seine Tochter für Motoren und Großantriebe wohl weiterhin verkaufen. / Foto: imago images, Sven Simon

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

Siemens: Bank soll offenbar Käufer für Großantriebs-Tochter suchen

Der Münchner Technologiekonzern Siemens soll die französische Großbank BNP Paribas damit beauftragt haben, einen möglichen Käufer für seine Tochter Innomotics zu finden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Bei Innomotics hat der ECOreporter-Aktien-Favorit sein Geschäft mit Motoren und Großantriebssystemen gebündelt.

BNP Paribas soll nun am Markt nach möglichen Interessenten für diese Geschäfte suchen, so Bloomberg. Ein mögliches Geschäft könnte den Unternehmensquellen zufolge einen Wert von 3 Milliarden Euro oder mehr haben.

Ob der Verkauf kommt, ist offen

Siemens hatte im vergangenen Jahr erklärt, dass man Optionen wie einen Verkauf oder eine Ausgliederung des Geschäftsbereichs prüfe, der schwere Elektromotoren für Schiffe und Bergbaumaschinen herstellt und entsprechende Dienstleistungen anbietet. Weil sich zunächst kein Interessent fand, hatte der Konzern mehrere Sparten und zuvor eigenständige Tochterunternehmen zu Innomotics zusammengeschlossen.

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Die Ausgliederung der neuen Tochter in Deutschland wurde zum 1. Juli abgeschlossen, die weltweite Trennung soll bis zum 1. Oktober erfolgen. Ob ein Verkauf oder auch ein Börsengang Optionen für Innomotics sind, hatte Siemens dabei nicht mitgeteilt.

Auch jetzt sei nicht sicher, ob es zu einer Transaktion kommen wird, zitiert Bloomberg seine Quellen. Entsprechende Beratungen würden noch laufen. Siemens und BNP lehnten der Nachrichtenagentur zufolge eine Stellungnahme zum Thema ab.

Die Siemens-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 0,2 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 144,42 Euro (Stand: 11.7.2023, 10:34 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 11,5 Prozent im Minus, auf Jahressicht hat sie 49,3 Prozent an Wert gewonnen.

Auch wenn der weiter laufende Konzernumbau Unsicherheiten schafft, sieht ECOreporter Siemens auf einem guten Weg, langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und solide Ergebnisse zu erzielen. Für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 hat das Management bereits zweimal seine Umsatz- und Gewinnerwartungen erhöht. Mitte Juni hatte die Aktie ein neues Allzeithoch markiert.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022/23 von 17 und 16 für 2023/24 ist die Aktie trotz der hohen Kurszuwächse noch moderat bewertet. Die erwartete Dividendenrendite liegt bei soliden 2,7 Prozent. Langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger können weiterhin mit einer kleinen Position einsteigen.

Fragwürdiges Türkei-Geschäft, Risiken in China

Siemens ist kein kerngrünes Unternehmen: Im Februar stimmte das Management für einen Großauftrag aus der Türkei offenbar einem Boykott israelischer Zulieferer zu. ECOreporter berichtete hier. Kritisch sieht die Redaktion auch die geplante Ausweitung des China-Geschäfts.

Siemens ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige, die Redaktion beobachtet aber die nachhaltige Entwicklung angesichts der jüngsten Kontroversen genau. Zum Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

Lesen Sie auch: Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien kann sich der Einstieg jetzt lohnen.

Siemens AG: ISIN DE0007236101 / WKN 723610

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