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Shimano: Auf zwei Rädern zur Klimawende
Ketten, Bremsen, Schaltungen, Pedale, seit einigen Jahren auch Motoren für E-Bikes –Shimano ist Weltmarktführer bei Fahrradkomponenten. Wie nachhaltig ist der japanische Konzern? Und lohnt sich der Einstieg in die Aktie?
Der Fahrradindustrie ging es schon vor der Corona-Pandemie gut. Das Virus hat den Branchenboom noch verstärkt. Menschen suchen Alternativen zu Bus und Bahn, machen Fahrradurlaub statt Fernreisen. Branchenverbände erwarten, dass diese Trends auch nach der Corona-Zeit anhalten werden.
Der Shimano-Konzern, der 2021 seinen 100. Geburtstag feiert, erzielt 80 Prozent des Umsatzes mit seiner Fahrradsparte, den Rest überwiegend mit Anglerausrüstung. Die wichtigsten Märkte sind Asien und Europa, die zusammengenommen etwa 85 Prozent des Umsatzes ausmachen. Shimano beschäftigte Ende 2019 in 30 Ländern über 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Komponenten für grüne Mobilität
Das Kerngeschäft von Shimano ist nachhaltig. Das Fahrrad ist das umweltfreundlichste Verkehrsmittel, und je mehr Menschen aufs Rad umsteigen, desto mehr freut sich das Klima.
Shimano bereitet das Wasser für seine Produktion in eigenen Anlagen auf und versucht, mit möglichst wenig Chemikalien auszukommen. Zudem bemüht sich das Unternehmen, seinen CO2-Ausstoß zu senken, beteiligt sich an Aufforstungen von Wäldern und unterstützt Bildungsprojekte für benachteiligte Kinder.
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Die Shimano-Aktie ist unter anderem im sehr nachhaltigen Global Challenges Index vertreten (lesen Sie auch die ECOreporter-Tests der Fonds Prima – Global Challenges und Warburg Invest Global Challenges). Die Nachhaltigkeitsexperten der GLS Bank, die die Shimano-Aktie in ihrem GLS Aktienfonds haben, loben das Umweltmanagementsystem des Unternehmens. Nachholbedarf sehen sie bei der Transparenz und dem Umgang mit Zulieferern. Die Nachhaltigkeits-Ratingagentur Sustainalytics schätzt die Nachhaltigkeitsrisiken, die sich aus der Geschäftstätigkeit von Shimano ergeben, als niedrig ein.
Kaum Schulden, gute Zukunftsaussichten
Shimano hat seinen Umsatz in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert. Im ersten Halbjahr 2020 setzte das Unternehmen wegen der zwischenzeitlichen Corona-Lockdowns 12 Prozent weniger um als im Vorjahreszeitraum – immer noch umgerechnet 1,3 Milliarden Euro. Der operative Gewinn ging um 16 Prozent auf 231 Millionen Euro zurück. Der Nettogewinn stieg unter anderem wegen günstiger Wechselkurse um 26 Prozent auf 251 Millionen Euro.
Für das Gesamtjahr 2020 geht Shimano von einem Umsatzminus von 3,6 Prozent aus. Der Nettogewinn soll um 12,5 Prozent zum Vorjahr auf 469 Millionen Euro steigen.
Die Schulden des Konzerns sind niedrig. Ende Juni 2020 stand Verbindlichkeiten von 330 Millionen Euro ein Anlage- und Umlaufvermögen von knapp 4,4 Milliarden Euro gegenüber. Die Marktkapitalisierung von Shimano beträgt derzeit 15,5 Milliarden Euro (Stand 13.10.2020).
Wie attraktiv ist die Aktie?
Größter Einzelaktionär von Shimano ist das japanische Unternehmen Minato Kosan KK mit knapp 9,2 Prozent. 80 Prozent der Aktien befinden sich in Streubesitz.
Die Shimano-Aktie notiert im Tradegate-Handel aktuell bei 167,90 Euro (Stand 14.10.2020, 12:34 Uhr). Seit 2017 ist der Kurs trotz großer Schwankungen stetig gestiegen. Im Jahresvergleich liegt die Aktie 29 Prozent im Plus. Auf Sicht von drei Jahren beträgt der Wertzuwachs 47 Prozent. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2020 von 35 ist die Aktie nicht günstig bewertet.
Shimano zahlt seit 2015 eine unveränderte Jahresdividende von umgerechnet 1,25 Euro je Aktie. Die Ausschüttungspolitik hat sich in der Corona-Krise nicht geändert. Beim aktuellen Aktienkurs beträgt die Dividendenrendite 0,75 Prozent – ein niedriger Wert.
Fazit: Shimano trägt mit seinen Produkten zur Klimawende bei. Die Aktie ist derzeit nicht günstig, aber Shimano ist Weltmarktführer in einer grünen Boombranche. Ein Investment für langfristig denkende Anlegerinnen und Anleger.
Shimano Inc.: ISIN JP3358000002 / WKN 86568