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Senvion sucht nach neuem Investor - Aktie fällt weiter
Der insolvente Windkraft-Konzern Senvion sucht nach einem neuen Investor - will sich dafür aber noch Zeit nehmen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters verhandelt das deutsch-luxemburgische Unternehmen gerade mit Banken und Hedgefonds über eine Verlängerung des 100 Millionen Euro schweren Kredits, mit dem Senvion seinen Geschäftsbetrieb derzeit aufrechterhält. Damit will Senvion Zeit gewinnen und Druck aus den Gesprächen nehmen, die derzeit über den Verkauf des Unternehmens laufen.
Senvion hatte die Investmentbank Rothschild mit der Suche nach einem Käufer beauftragt. Zwar gebe es weiterhin namhafte Interessenten, heißt es von Reuters. Sie zögerten aber, den insolventen Windradbauer zu übernehmen, weil Senvion auf einer Reihe unprofitabler Service- und Wartungsverträge sitzt. Die alten Verträge sollten nach den Vorstellungen der Interessenten vor einem Verkauf aufgelöst werden.
Senvion hatte im April Insolvenz angemeldet (ECOreporter berichtete hier). Senvion-Vorstandschef Yves Rannou wollte laut Angaben von Reuters eigentlich bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens Anfang Juli Klarheit haben, wie es mit dem Unternehmen weitergeht. Doch eine erste Angebotsfrist Ende Juni ist bereits verstrichen, und auch eine zweite Ende Juli ist Insidern zufolge, auf die sich Reuters beruft, aufgehoben worden. Die Verhandlungen mit Konkurrenten wie Siemens Gamesa, Acciona, Vestas und Toshiba liefen aber weiter.
Anfang Juni hat Senvion bekannt gegeben, aktuell keine Zinszahlungen auf seinen Green Bond 3,875 % Senior Secured Notes leisten zu können (ECOreporter berichtete hier).
Die Senvion-Aktie notiert aktuell bei 0,47 Euro (29.7., 8:10 Uhr). Sie hat im letzten Monat 39 Prozent an Wert verloren. Auf Sicht von zwölf Monaten liegt sie 94 Prozent im Minus. Aufgrund der unklaren Zukunft des Unternehmens ist die Senvion-Aktie derzeit ein riskantes Investment. ECOreporter rät Anlegern, vorerst die Finger von der Aktie zu lassen.
Senvion S.A.: