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Senvion: Rasanter Wandel des Windmarktes belastet Aktie

Schwierige Rahmenbedingungen setzen den Windkraftanlagen-Hersteller Senvion weiterhin unter Anpassungsdruck. Trotz der Vertriebserfolge im Ausland reduzierte sich der Umsatz des Unternehmens von Januar bis September. Der Verlust erhöhte sich, was auch an den hohen Kosten für die Umstrukturierung liegt.

Senvion aus Hamburg bietet sowohl Windräder für den Einsatz an Land als auch auf See an. Damit erreichte Senvion in den ersten neun Monaten 2017 einen Umsatz von rund 1,31 Milliarden Euro, der nach Angaben des Unternehmens "im Rahmen der Erwartungen" liegt. Dies ist ein Rückgang von rund 9 Prozent: Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch rund 1,45 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet.

Preisdruck weiterhin hoch

Mit einem geringeren Umsatz in 2017 hat Senvion aufgrund des Preisdrucks am Markt bereits gerechnet. Denn in etablierten Windmärkten wie Europa führt die Umstellung von festen Einspeisetarifen auf das Ausschreibungsmodell zu sinkenden Preisen beim Windstrom. Zudem verlagert sich die weltweite Nachfrage hin zu neuen Windmärkten, in denen aber ein starker Preiswettbewerb besteht.

Manav Sharma, CFO (Chief Financial Officer) von Senvion, erklärt dazu: " Wir befinden uns inmitten enormer Veränderungen in der Windindustrie. Eine Anpassung der Strompreise um bis zu 50 Prozent innerhalb der letzten neun Monate und die zunehmende weltweite Verbreitung von Auktionssystemen können nur mit innovativen Produkten und weiteren Kostensenkungen angegangen werden." So arbeitet das Unternehmen daran, bei den Windturbinen als auch in Unternehmensbereichen wie zum Beispiel der Beschaffung die Effizienz weiter zu erhöhen und Kosten zu senken.

Vertriebserfolge im Ausland

Im dritten Quartal 2017 konnte Senvion in Chile Windkraftprojekte mit einem Volumen von 299 Megawatt (MW) in einen festen Auftrag umwandeln. Darüber hinaus konnte das Unternehmen zwei weitere bedingte Aufträge in Höhe von 159 MW abschließen. Insgesamt bleibt der Auftragsbestand nach Angaben von Senvion mit 5,3 Milliarden Euro stabil. Zudem will das das Unternehmen das Servicegeschäft weiter ausbauen.

Heute (13.11.) vermeldete  das Unternehmen zudem, dass es den festen Auftrag für die Lieferung und Installation der ersten 35 von insgesamt 59 Windkraftanlagen für den Windpark Lincoln Gap in Südaustralien erhalten hat. Die 35 Anlagen mit einer Nennleistung von jeweils 3,6 MW sollen im dritten Quartal 2018 in Betrieb gehen. Den Abschluss des bedingten Vertrages für das 212-MW-Projekt hatte Senvion bereits im Februar 2017 vermeldet.


Nettoverlust verdoppelt

Das bereinigte EBIT (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) betrug in den ersten neun Monaten 2017 56,6 Millionen Euro gegenüber rund 86,2 Millionen im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Rückgang um rund 34 Prozent. Der Nettoverlust von Senvion betrug in ersten neun Monaten 2017 94,8 Millionen Euro. Damit hat sich der Nettoverlust im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2016 (Verlust von rund 44,8 Millionen Euro) mehr als verdoppelt. Hier führte insbesondere die Einstellung der Produktion in drei Fabriken in Deutschland zu erheblichen Umstrukturierungskosten.

Aktie im Minus nach Vorlage der Zahlen

Die Senvion-Aktie kostet im Handelssystem Xetra 9,69 Euro (13.11., 10:10 Uhr). Damit büßte der Kurs im Vergleich zum Freitagmorgen rund 5 Prozent ein.  ECOreporter.de hatte im August in einem Aktientipp davon abgeraten, die Senvion-Aktie zu kaufen. (Link entfernt) Seitdem hat die Aktie rund 28 Prozent an Wert verloren.

Senvion S.A.: ISIN LU1377527517 / WKN A2AFKW
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