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Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
SEB erzielt robuste Gewinne – lohnt sich die Aktie?
Die Skandinaviska Enskilda Banken (SEB) ist trotz der angespannten Lage im Bankensektor gut ins Jahr 2023 gestartet. Die Aktie erholt sich von ihren Verlusten im März.
Im ersten Quartal erzielte die schwedische Bankengruppe einen Nettogewinn von 11,6 Milliarden Schwedischen Kronen (1 Milliarde Euro). Der Gewinn war höher als im vierten Quartal 2022 (knapp 11 Milliarden Kronen) und auch höher als im ersten Quartal 2022 (7,8 Milliarden Kronen). Die SEB nahm von Januar bis März mehr Geld ein als in den Vormonaten, teils wegen der gestiegenen Leitzinsen, und konnte gleichzeitig ihre Kosten senken.
Positiv entwickelten sich auch die Kreditrisiken. Die SEB rechnet aktuell mit Nettoverlusten von 272 Millionen Kronen (knapp 24 Millionen Euro) aus Kreditausfällen. Ende 2022 waren es noch 506 Millionen Kronen. Die für Banken wichtige harte Kernkapitalquote (CET-1) lag Ende März bei guten 19,2 Prozent. Zum Vergleich: Bei Großbanken betrug die CET-1 zuletzt im Schnitt etwa 14,9 Prozent.
Die SEB sieht bei ihren privaten und gewerblichen Kunden nach wie vor eine Zurückhaltung bei der Aufnahme neuer Kredite. Großkunden hätten weiterhin einen hohen Bedarf an Dienstleistungen im Bereich Risikomanagement. Gleichzeitig steige das Interesse an höher verzinsten Sparangeboten.
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Die SEB-Aktie hat heute nach Bekanntgabe der neuen Zahlen im Tradegate-Handel 5,6 Prozent an Wert gewonnen, aktuell kostet sie 10,59 Euro (Stand 26.4.2023, 9:06 Uhr). Von Ende Februar bis Anfang April war der Kurs von über 12 Euro auf unter 9,40 Euro gefallen, seitdem geht es wieder aufwärts. Im Jahresvergleich ist die Aktie 3,5 Prozent im Minus, auf drei Jahre gesehen hat sie 58 Prozent zugelegt.
Die SEB hat im November 2021 strengere Nachhaltigkeitsgrundsätze für ihre Investments und Kreditrichtlinien verabschiedet. Aus Sicht nachhaltiger Anlegerinnen und Anleger weniger erfreulich: Im Dezember 2021 durchsuchte die Staatsanwaltschaft Köln die Frankfurter Deutschlandzentrale der SEB wegen möglicher Verwicklungen in illegale Cum-Ex-Geschäfte. Im Februar 2022 erfolgte dann eine Hausdurchsuchung bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC in Frankfurt – mit der Absicht, Beweise für ein Steuerstrafverfahren gegen die SEB zu finden. PwC prüft die Bilanzen der SEB. Seitdem ist es ruhig geworden um den Fall, die Ermittlungen dauern an.
Die SEB ist aktuell eine ECOreporter-Favoriten-Aktie in der Kategorie Dividendenkönige. Ein Porträt der Bank finden Sie hier.
Finanziell ist die SEB-Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 von 9 und einer erwarteten Dividendenrendite von 5,8 Prozent weiterhin attraktiv. Auch die Zukunftsaussichten der Bank sind nach Einschätzung von ECOreporter gut. Die Redaktion wird allerdings die Ermittlungen gegen die SEB weiter verfolgen. Sollte sich der Vorwurf bestätigen und die Bank systematisch Steuerbetrug begangen haben, wird ECOreporter die Aktie möglicherweise aus seiner Favoriten-Liste entfernen.
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