Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Seaworld verändert Orca-Shows – Tierschutz oder Kalkül?
Der US-Vergnügungsparkbetreiber Seaworld Entertainment Inc. will ab 2017 bei seinen Shows mit Orca-Walen mehr auf Tierschutz achten. Analysten und Tierschützer kritisieren den Schritt als bloße Strategieentscheidung und einen „faulen Kompromiss“.
Der Dokumentarfilm „Blackfish“ über Verletzungen von Trainern und zwei Todesfällen bei Seaworld und Kooperationspartnern in Europa hatte die Aktie an der New Yorker Börse schwer unter Druck gesetzt. Sie verlor zwischenzeitlich 37 Prozent an Wert. Zugleich waren die Besucherzahlen um 17 Prozent zurückgegangen. In einer Reaktion darauf verkündete Seaworld-Chef Joel Manby, dass die umstrittenen Orca-Shows im kalifornischen San Diego nur noch bis Ende 2016 zu sehen seien. Ab 2017 soll die bisherige Attraktion mehr auf das „natürliche Verhalten“ der Wildtiere abgestimmt werden.
Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) bezeichnet die Ankündigung als „faulen Kompromiss“. WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Die Shows gehen bis Ende 2016 weiter und anschließend nennen sie es nach einem Umbau der Anlage wahrscheinlich Präsentation der Orcas. Es handelt sich um nichts anderes als um eine Strategieentscheidung, damit sich die abgestürzten Aktienkurse erholen können und um die empörten Tierschützer ruhig zu stellen", so der WDSF-Geschäftsführer. Obwohl Seaworld sowohl in Orlando und San Antonio (beides in Florida) als auch in San Diego (Kalifornien) Vergnügungsparks betreibt, hat die Unternehmensführung bisher lediglich davon gesprochen die Orca-Shows in Kalifornien abzuschaffen. Die Kritiker gehen davon aus, dass der Vorstoß mit einer aktuellen Ankündigung eines kalifornischen Abgeordneten zusammenhängt. Der kündigte nämlich unlängst einen Gesetzentwurf an, der die Haltung und Aufzucht von Orcas in Kalifornien abschaffen soll.
WDDF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller ist im Hauptberuf Steuerberater und Finanzexperte. Er warnt Aktionäre vor Zukäufen mit der Hoffnung steigender Aktienkurse: „Die Seaworld-Aktie wird vielleicht einen kurzfristigen minimalen Aufschwung erleben. Lächerliche 21 Cent konnte Seaworld im vergangenen Jahr pro Aktie nur ausschütten. Börsianer sind selten auch Tierschützer, sodass sie vielleicht nicht abschätzen können, dass die jetzige Entscheidung im Gesamtzusammenhang völlig unzureichend ist und den weiteren Niedergang des Unternehmens kaum aufhalten wird.", so Ortsmüller.
Die Filmdokumentation "Blackfish" greift die anhaltende Kritik gegen den Vergnügungsparkbetreiber auf. Im Februar 2010 kam im Seaworld Orlando in Florida die Orca-Trainerin Dawn Brancheau nach einem Orca-Angriff ums Leben. Im Loro Parque, der mit Seaworld kooperiert, wurde nach einer Orca-Attacke im Jahr 2007 eine Trainerin schwer verletzt. Ende 2009 verstarb der Orca-Trainer Alexis Martinez (29) in dem spanischen Themenpark, nachdem ein Orca ihn auf den 12 Meter tiefen Beckenboden gedrängt hatte. In zeitlichem Zusammenhang mit einer Strafanzeige des WDSF hatte Loro Parque-Chef Wolfgang Kiessling angeordnet, dass die Trainer nicht mehr zu den Orcas in die Becken dürfen. Der Film "Blackfish", zu dessen Kinostart in Deutschland auch das WDSF eingebunden war, prangert ebenso die katastrophalen Haltungsbedingungen der Meeressäuger an.
ECOreporter.de führt Seaworld Entertainment Inc. in der Wachhundrubrik. Das Unternehmen hält Orcas weiterhin nicht artgerecht; die schweren Unfälle der Tiertrainer weisen zudem auf einen nicht nachhaltigen Umgang mit Mitarbeitern hin.
SeaWorld Entertainment Inc.: ISIN US81282V1008 / WKN A1T8QH
Der Dokumentarfilm „Blackfish“ über Verletzungen von Trainern und zwei Todesfällen bei Seaworld und Kooperationspartnern in Europa hatte die Aktie an der New Yorker Börse schwer unter Druck gesetzt. Sie verlor zwischenzeitlich 37 Prozent an Wert. Zugleich waren die Besucherzahlen um 17 Prozent zurückgegangen. In einer Reaktion darauf verkündete Seaworld-Chef Joel Manby, dass die umstrittenen Orca-Shows im kalifornischen San Diego nur noch bis Ende 2016 zu sehen seien. Ab 2017 soll die bisherige Attraktion mehr auf das „natürliche Verhalten“ der Wildtiere abgestimmt werden.
Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) bezeichnet die Ankündigung als „faulen Kompromiss“. WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Die Shows gehen bis Ende 2016 weiter und anschließend nennen sie es nach einem Umbau der Anlage wahrscheinlich Präsentation der Orcas. Es handelt sich um nichts anderes als um eine Strategieentscheidung, damit sich die abgestürzten Aktienkurse erholen können und um die empörten Tierschützer ruhig zu stellen", so der WDSF-Geschäftsführer. Obwohl Seaworld sowohl in Orlando und San Antonio (beides in Florida) als auch in San Diego (Kalifornien) Vergnügungsparks betreibt, hat die Unternehmensführung bisher lediglich davon gesprochen die Orca-Shows in Kalifornien abzuschaffen. Die Kritiker gehen davon aus, dass der Vorstoß mit einer aktuellen Ankündigung eines kalifornischen Abgeordneten zusammenhängt. Der kündigte nämlich unlängst einen Gesetzentwurf an, der die Haltung und Aufzucht von Orcas in Kalifornien abschaffen soll.
WDDF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller ist im Hauptberuf Steuerberater und Finanzexperte. Er warnt Aktionäre vor Zukäufen mit der Hoffnung steigender Aktienkurse: „Die Seaworld-Aktie wird vielleicht einen kurzfristigen minimalen Aufschwung erleben. Lächerliche 21 Cent konnte Seaworld im vergangenen Jahr pro Aktie nur ausschütten. Börsianer sind selten auch Tierschützer, sodass sie vielleicht nicht abschätzen können, dass die jetzige Entscheidung im Gesamtzusammenhang völlig unzureichend ist und den weiteren Niedergang des Unternehmens kaum aufhalten wird.", so Ortsmüller.
Die Filmdokumentation "Blackfish" greift die anhaltende Kritik gegen den Vergnügungsparkbetreiber auf. Im Februar 2010 kam im Seaworld Orlando in Florida die Orca-Trainerin Dawn Brancheau nach einem Orca-Angriff ums Leben. Im Loro Parque, der mit Seaworld kooperiert, wurde nach einer Orca-Attacke im Jahr 2007 eine Trainerin schwer verletzt. Ende 2009 verstarb der Orca-Trainer Alexis Martinez (29) in dem spanischen Themenpark, nachdem ein Orca ihn auf den 12 Meter tiefen Beckenboden gedrängt hatte. In zeitlichem Zusammenhang mit einer Strafanzeige des WDSF hatte Loro Parque-Chef Wolfgang Kiessling angeordnet, dass die Trainer nicht mehr zu den Orcas in die Becken dürfen. Der Film "Blackfish", zu dessen Kinostart in Deutschland auch das WDSF eingebunden war, prangert ebenso die katastrophalen Haltungsbedingungen der Meeressäuger an.
ECOreporter.de führt Seaworld Entertainment Inc. in der Wachhundrubrik. Das Unternehmen hält Orcas weiterhin nicht artgerecht; die schweren Unfälle der Tiertrainer weisen zudem auf einen nicht nachhaltigen Umgang mit Mitarbeitern hin.
SeaWorld Entertainment Inc.: ISIN US81282V1008 / WKN A1T8QH