Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Schwellenländer-Staatsanleihen: Diese Staaten haben ein Wachstumspotenzial – Interview mit Robert Reichle, Berenberg
Ob Mexiko, Indien oder Costa Rica: Nicht wenige erfolgreiche nachhaltige Fonds setzen auf Staatsanleihen von Schwellenländern (Emerging Markets). Aber was macht diese Anleihen eigentlich so attraktiv, und wie aussichtsreich sind sie? ECOreporter.de sprach darüber mit Robert Reichle, Fondsmanager des Berenberg Emerging Markets Bond Selection der Berenberg Bank.
ECOreporter.de: Herr Reichle, warum setzen Fondsmanager auf Schwellenländer-Anleihen?
Robert Reichle: In Zeiten risikoloser Zinsen nahe der historischen Tiefststände profitiert die Anlageklasse Emerging Market Debt weiterhin von Kapitalzuflüssen. Außerdem geht es fundamental mit den Emerging Markets aufwärts, so dass sich die Wachstumszahlen auch im Laufe dieses Jahres verbessern sollten. Zudem weisen die Anleihen aus den Schwellenländern einen gewissen Renditevorteil gegenüber den entwickelten Märkten auf. Dieser ist nicht nur auf das High-Yield-Segment (= Hochzinsanleihen) begrenzt, sondern trifft auch auf Bonds aus BBB- und A-gerateten Ländern in den Emerging Markets zu. Letztere bieten attraktive Rendite-Einstiegsniveaus und werden aufgrund ihrer guten Qualität auch von Investoren gesucht, die sich primär eigentlich auf das High-Yield-Segment konzentrieren.
Welche Renditen bringen solche Anleihen für Renditen? Wie sicher sind sie?
Die Renditeniveaus weichen je nach Region teilweise stark
voneinander ab. So rentieren in der Regel Anleihen aus Lateinamerika, Afrika sowie dem mittleren Osten höher als diejenigen aus Osteuropa und Asien. Die höheren Renditen gehen jedoch mit erhöhten Risiken einher, die sich in ausgeprägteren Schwankungsbreiten niederschlagen. Risiken sind jedoch nicht direkt bestimmten Regionen zuzuordnen, sondern stets einzelspezifisch. Sowohl die politische als auch die wirtschaftliche Entwicklung sollten einem stetigen Überwachungsprozess unterzogen werden. Robert Reichle investiert weltweit in Staatspapiere der Schwellenländer. Als Experte dieser Regionen, weiß er welche Länder 2017 weiterhin auf Wachstumspfad bleiben und welche wirtschaftlich unter Druck geraten könnten. / Foto: Berenberg
Wo können sich Anleger über die Sicherheit von Schwellenländer-Staatsanleihen informieren?
Schwellenländeranleihen stellen Anlagen in globale Schuldtitel dar. Daher ist die Anlageklasse durch eine hohe Komplexität gekennzeichnet. Die Staaten erfordern eine differenzierte Betrachtung hinsichtlich ihrer Risikoparameter sowie einer fortlaufenden Risikoüberwachung. Wir raten dementsprechend dazu, sich bei konkretem Interesse mit Asset Managern in Verbindung zu setzen, die bereits über einen längeren Zeitraum entsprechende Expertise sowie Publikumsfondslösungen anbieten.
Kann man Anlegern solche Anleihen generell empfehlen? Oder nur solche aus einer bestimmten Region?
Generell favorisieren wir Staaten, die neben vielversprechendem Wachstumspotenzial auch das Einführen von Strukturreformen vorantreiben, bzw. sich diesbezüglich zumindest öffnen. Da wir alle Länder differenziert und relativ voneinander betrachten, bevorzugen wir aktuell auch keine bestimmte Region. Im Allgemeinen kann jedoch festgestellt werden, dass insbesondere asiatische Staaten hinsichtlich Reformbereitschaft und fundamentaler Stärke gut aufgestellt sind. Dies spiegelt sich ebenfalls in ihren Länderratings wider.
Welche Länder finden Sie aus Nachhaltigkeitssicht problematisch?
Aus Nachhaltigkeitsaspekten betrachten wir insbesondere Pakistan und den Libanon aus dem Mittleren Osten als kritisch. Neben einer vergleichsweise hohen Korruption sind die Todesstrafe sowie ein Mangel an Energie- und Rohstoffreserven in beiden Staaten aufzufinden. Der Libanon weist darüber hinaus auffällige Militärausgaben sowie ein hohes Maß an Geldwäscheaktivitäten auf. In Pakistan hingegen ist das Atomwaffenarsenal des Landes sowie die eingeschränkte Religionsfreiheit problematisch.
Herr Reichle, wir danken Ihnen für die Antworten.
ECOreporter.de: Herr Reichle, warum setzen Fondsmanager auf Schwellenländer-Anleihen?
Robert Reichle: In Zeiten risikoloser Zinsen nahe der historischen Tiefststände profitiert die Anlageklasse Emerging Market Debt weiterhin von Kapitalzuflüssen. Außerdem geht es fundamental mit den Emerging Markets aufwärts, so dass sich die Wachstumszahlen auch im Laufe dieses Jahres verbessern sollten. Zudem weisen die Anleihen aus den Schwellenländern einen gewissen Renditevorteil gegenüber den entwickelten Märkten auf. Dieser ist nicht nur auf das High-Yield-Segment (= Hochzinsanleihen) begrenzt, sondern trifft auch auf Bonds aus BBB- und A-gerateten Ländern in den Emerging Markets zu. Letztere bieten attraktive Rendite-Einstiegsniveaus und werden aufgrund ihrer guten Qualität auch von Investoren gesucht, die sich primär eigentlich auf das High-Yield-Segment konzentrieren.
Welche Renditen bringen solche Anleihen für Renditen? Wie sicher sind sie?
Die Renditeniveaus weichen je nach Region teilweise stark

Wo können sich Anleger über die Sicherheit von Schwellenländer-Staatsanleihen informieren?
Schwellenländeranleihen stellen Anlagen in globale Schuldtitel dar. Daher ist die Anlageklasse durch eine hohe Komplexität gekennzeichnet. Die Staaten erfordern eine differenzierte Betrachtung hinsichtlich ihrer Risikoparameter sowie einer fortlaufenden Risikoüberwachung. Wir raten dementsprechend dazu, sich bei konkretem Interesse mit Asset Managern in Verbindung zu setzen, die bereits über einen längeren Zeitraum entsprechende Expertise sowie Publikumsfondslösungen anbieten.
Kann man Anlegern solche Anleihen generell empfehlen? Oder nur solche aus einer bestimmten Region?
Generell favorisieren wir Staaten, die neben vielversprechendem Wachstumspotenzial auch das Einführen von Strukturreformen vorantreiben, bzw. sich diesbezüglich zumindest öffnen. Da wir alle Länder differenziert und relativ voneinander betrachten, bevorzugen wir aktuell auch keine bestimmte Region. Im Allgemeinen kann jedoch festgestellt werden, dass insbesondere asiatische Staaten hinsichtlich Reformbereitschaft und fundamentaler Stärke gut aufgestellt sind. Dies spiegelt sich ebenfalls in ihren Länderratings wider.
Welche Länder finden Sie aus Nachhaltigkeitssicht problematisch?
Aus Nachhaltigkeitsaspekten betrachten wir insbesondere Pakistan und den Libanon aus dem Mittleren Osten als kritisch. Neben einer vergleichsweise hohen Korruption sind die Todesstrafe sowie ein Mangel an Energie- und Rohstoffreserven in beiden Staaten aufzufinden. Der Libanon weist darüber hinaus auffällige Militärausgaben sowie ein hohes Maß an Geldwäscheaktivitäten auf. In Pakistan hingegen ist das Atomwaffenarsenal des Landes sowie die eingeschränkte Religionsfreiheit problematisch.
Herr Reichle, wir danken Ihnen für die Antworten.