Erneuerbare Energie

Schafft Großbritannien die feste Solarstromvergütung bald ganz ab?

Die britische Regierung tritt bei der Förderung der Solarenergie deutlich auf die Bremse. Die staatlich garantierte Einspeisevergütung für kleiner Solaranlagen wird im Vereinigten Königreich wohl schneller abgeschafft, als bisher gedacht. Die Branche ist verärgert - vor allem über die Begründung der Regierung für die neuen Einschnitte.

Großbritannien gehörte bislang zu den Staaten Europas, in denen der Ausbau der Photovoltaikleistung schnell voranging. Grund dafür war unter anderem, dass die phasenweise im europäischen Vergleich üppige Vergütung sukzessive gekürzt wurde, und der Ausbau vor den jeweiligen Stichtagen einen Boom erlebte. Jetzt kündigte die britische Regierung an, das Vergütungssystem abermals grundlegend auf den Prüfstand zu stellen. Im Blickfeld der Behörden diesmal kleinere Solarparks mit Leistungskapazitäten unter fünf Megawatt und größere Dachanlagen mit mehr als 50 kW Leistungskapazität.

Die Förderung über so genannte Renewable Obligation Certificates soll möglichst bis April 2016 komplett auslaufen. Ziel sei es, die britischen Stromverbraucher vor steigenden Energiekosten zu bewahren, erklärte die zuständige Ministerin Amber Rudd. Bauherren, denen bis zum 21. Juli eine Garantie für die Einspeisevergütung gegeben worden sei solle eine Übergangsfrist eingeräumt werden.
Speziell diese Argumentation stößt dem britischen Branchenverband BPVA bitter auf. Gegenüber einheimischen Medienvertretern beklagte der Verband, die Branche werde für die verbesserte Kosteneffizienz bestraft Die Ankündigung sei besonders auf die kurze Distanz problematisch für einige Unternehmen, erklärte der BPVA-Funktionär Greg Barker. Er warnte jedoch zugleich vor Hysterie aus den Reihen der Branchenvertreter und äußerte die Hoffnung, konstruktiv mit der Ministerin zusammenarbeiten zu können, um das Budget für die Solarstromförderung in Großbritannien möglichst effektiv und intelligent auszuschöpfen.
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