SAP will Bewerber auch ohne Uni-Abschluss einstellen

Der Walldorfer IT-Konzern SAP will Bewerberinnen und Bewerber für IT-Posten künftig auch ohne Hochschulstudium einladen. In Deutschland fehlen einer Studie zufolge rund 140.000 IT-Fachkräfte.

"Gerade Entwicklerinnen und Entwickler haben ihre Fähigkeiten oft erlernt, ohne einen universitären Abschluss vorweisen zu können", sagte SAP-Personalchefin Sabine Bendiek in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit dem Magazin "Capital". Der Konzern will nun Einstellungskriterien überarbeiten, Details stehen noch nicht fest.

Der Digitalverband Bitkom hat in einer Untersuchung festgestellt, dass in Deutschland aktuell 137.000 IT-Fachkräfte fehlen. Bendiek ist Vizepräsidentin der Lobbyorganisation.

Trotz der "ökonomisch schwierigen Umstände" bleibt die Nachfrage nach Menschen mit digitalen Fähigkeiten laut der Personalchefin hoch. Auch SAP stelle "mit großer Disziplin" weiterhin ein.

Cloud-Strategie drückt den Gewinn

Auch andere Konzerne suchen nach Lösungen für die schwierige Personalsuche: Der ECOreporter-Aktien-Favorit Bechtle kündigte in der vergangenen Woche an, Quereinsteiger in einer eigenen Akademie ausbilden zu wollen.

Die SAP-Aktie ist im Xetra-Handel zum Vortag aktuell 0,3 Prozent im Minus und kostet 102,04 Euro (Stand: 8.12.2022, 10:45 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 2,8 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 13,8 Prozent im Minus.

ECOreporter hat die SAP-Aktie lange als langfristiges Investment empfohlen, obwohl hohe Investitionen in die stärkere Ausrichtung auf das Cloud-Geschäft seit knapp zwei Jahren die Gewinne drücken. Die Neuausrichtung dürfte sich langfristig auszahlen, und die Ergebnisse des Konzerns sind noch immer solide. Allerdings ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 46 aktuell zu hoch bewertet für einen Neueinstieg. Investierte Anlegerinnen und Anleger sollten an der Aktie festhalten.

SAP ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

Lesen Sie auch den aktuellen ECOreporter-Überblick über die Entwicklung der nachhaltigen Dividendenkönige.

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