Erneuerbare Energie

Russischer Atomkonzern kauft Windradhersteller Fuhrländer AG

Joachim Fuhrländer, Gründer und langjähriger Chef des Windradherstellers Fuhrländer AG, hat seinen Mehrheitsanteil an der nicht börsennotierten Aktiengesellschaft aus dem Westerwald verkauft. Er geht an ein russisch-ukrainisches Konsortium unter Führung des Metallkonzerns Energomaschspetsstal. Dieser ist eine Tochtergesellschaft des russischen Atomkonzerns Rosatom. Das meldet die "Wirtschaftswoche".

Dem Bericht zufolge wechseln nun 80 Prozent der Unternehmensanteile den Besitzer. Nach dem auch das Solarunternehmen Immo Ströher vor kurzem seine Fuhrländer-Anteile (10 Prozent) verkauft haben soll, gilt der Windkraftprojektierer Windreich AG aus Wolfschungen bei Stuttgart als einziger verbliebener weiterer Großaktionär der Fuhrländer AG.

Willi Balz, Vorstandschef und Alleinaktionär der Windreich AG, zählt auch zum sechsköpfigen Aufsichtsrat von Fuhrländer, dessen Vorsitz der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat Rudolf Scharping führt. Mit Maksym Yefymov und Gennadiy Molchanov sind bereits zwei Vertreter des russisch-ukrainischen Konsortiums im Gremium vertreten. Laut Joachim Fuhrländer, einem Pionier der Windenergie in Deutschland, war der Verkauf notwendig, um die Expansion seines Unternehmens in Russland, Indien und China stemmen zu können.

Rosatom ist einer der weltgrößten Atomkonzerne. Das Unternehmen machte auch dadurch Schlagzeilen, dass es zwischen 2009 und 2011 ein Atomkraft-Joint-Venture mit dem Münchner Technologiekonzern Siemens eingehen wollte. Dies scheiterte nachdem Siemens sich entschied, sein direktes Atomkraft-Engagement Mitte September 2011 aufzugeben (ECOreporter.de Opens external link in new windowberichtete).
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