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Rückschlag für Willi Balz im Kampf um insolvente Windreich
Willi Balz präsentierte sich stets als Mann der Tat: Eigentlich sollte sein alternativer Plan zur Sanierung der insolventen Windreich GmbH noch im laufenden Monat veröffentlicht werden. Nun ruderte der Gründer und wieder eingesetzte Geschäftsführer zurück – offenbar laufen die Verhandlungen mit potentiellen Käufern der Windreich-Projekte schleppender als gedacht. Seit langem kämpft Balz an verschiedenen Fronten gleichzeitig: Mittlerweile wurde das Verfahren zu seiner Privatinsolvenz eröffnet. Dafür kritisiert der Windreich-Gründer die Bank J.Safra Sarasin.
Es sollte ein schneller und geräuschloser Coup werden: Anfang Oktober 2014 verkündete Willi Balz seine Rückkehr auf den Chefsessel der Windreich GmbH aus Wolfschlugen. Nachdem er die Kontrolle über seine Anteile als Eigentümer des Windkraftprojektierers zurückerhalten hatte, bestellte er sich kurzerhand selbst zum Geschäftsführer. „Ich kann in dieser Eigenschaft zwar nicht in den operativen Geschäftsbetrieb eingreifen, der von Insolvenzverwalter Holger Blümle wahrgenommen wird. Ich habe jedoch die Möglichkeit einen Insolvenzplan vorzulegen, mit dem die Windreich AG restrukturiert und fortgeführt wird“, sagt Balz. Mit diesem Schritt wollte er binnen weniger Wochen das Ende des laufenden Verfahrens einleiten, um es in Eigenregie neu aufzurollen. Blümle hatte seinerseits wenig begeistert auf die Bestrebungen von Balz reagiert (ECOreporter.de berichtete).
Eine private Bürgschaft stürzte Balz in die Privatinsolvenz
Unterdessen sieht sich Balz an einer anderen Front gefordert: „Das Amtsgericht Esslingen hat am 21. November 2014 über mein Privatvermögen ein Insolvenzverfahren eröffnet“, erklärt der Windreich-Gründer. Insolvenzverwalter in diesem Fall sei der Wirtschaftsprüfer Arndt Gerwitz aus Neu-Ulm. Hintergrund war eine private Bürgschaft für einen 74-Millionen-Euro-Kredit, den die Bank Sarasin der Windreich GmbH gewährt hatte. „Aus dieser Bürgschaft geht Sarasin gegen mich vor“, sagt Balz. Dabei habe die Bank, die im Juni 2014 den Insolvenzantrag für sein Unternehmen gestellt hatte, nun „auf eine Eröffnung des Verfahrens gedrängt“, klagt Balz.
Willi Balz, Gründer und Geschäftsführer der Windreich GmbH. / Foto: Unternehmen
Alleineigentümer Balz sucht neue Windreich-Gesellschafter
Balz‘ eigentlicher Plan, das Insolvenzverfahren der Windreich GmbH unter seine Kontrolle zu bringen, verzögert sich indes. Wegen der „Komplexität unserer Offshore-Projekte“ werde er den Plan wohl erst Anfang Januar 2015 bei Gericht einreichen, so Balz. Mit der Unterstützung seines Anwalts Dr. Volker Grub und des Münchner Wirtschaftsprüfers Dr. Axel Schmidt arbeite er noch an diesem Plan, so Balz. Auch Arndt Gerschwitz, der Verwalter bei der Privatinsolvenz des Windreich-Geschäftsführers, habe Balz seine „volle Unterstützung zugesichert“, betont er. Kern des Plans sei eine Stundungsvereinbarung mit den Gläubigern der Windreich GmbH. Das soll Balz die nötige Zeit verschaffen, um die laufenden Investorengespräch abzuschließen und das Unternehmen schließlich zu sanieren und dann fortzuführten. Verhandelt werde derzeit mit Interessenten aus Kanada, den USA und Großbritannien. Ziel sei außerdem, weitere Gesellschafter bei Windreich ins Boot zu holen, so Balz weiter.
Geduldsprobe für Anleihegläubiger
Ebendiese Verhandlungen, bei denen Balz nach eigenen Worten „faire Preise“ für die Windreich-Offshore-Windparkprojekte erzielen will, laufen wohl nicht ganz so, wie es sich der Windreich-Gründer vorgestellt hat: „Die Komplexität unserer Offshore-Projekte ist der Grund dafür, dass für die Verhandlungen noch einige Wochen veranschlagt werden müssen“, sagt Balz. Die Anleihe-Anleger, die der Windreich GmbH insgesamt 149 Millionen Euro zum Bau von Windparks in der Nordsee anvertraut hatten, müssen sich damit ebenfalls weiter gedulden. Wie viel ihres Investments sie wann zurückerhalten können, hängt schließlich davon ab, inwiefern die Windreich-Projekte zu Geld gemacht werden können. Diese Fragen sind weiter offen.
ECOreporter.de führt Windreich in der Wachhundrubrik.
Es sollte ein schneller und geräuschloser Coup werden: Anfang Oktober 2014 verkündete Willi Balz seine Rückkehr auf den Chefsessel der Windreich GmbH aus Wolfschlugen. Nachdem er die Kontrolle über seine Anteile als Eigentümer des Windkraftprojektierers zurückerhalten hatte, bestellte er sich kurzerhand selbst zum Geschäftsführer. „Ich kann in dieser Eigenschaft zwar nicht in den operativen Geschäftsbetrieb eingreifen, der von Insolvenzverwalter Holger Blümle wahrgenommen wird. Ich habe jedoch die Möglichkeit einen Insolvenzplan vorzulegen, mit dem die Windreich AG restrukturiert und fortgeführt wird“, sagt Balz. Mit diesem Schritt wollte er binnen weniger Wochen das Ende des laufenden Verfahrens einleiten, um es in Eigenregie neu aufzurollen. Blümle hatte seinerseits wenig begeistert auf die Bestrebungen von Balz reagiert (ECOreporter.de berichtete).
Eine private Bürgschaft stürzte Balz in die Privatinsolvenz
Unterdessen sieht sich Balz an einer anderen Front gefordert: „Das Amtsgericht Esslingen hat am 21. November 2014 über mein Privatvermögen ein Insolvenzverfahren eröffnet“, erklärt der Windreich-Gründer. Insolvenzverwalter in diesem Fall sei der Wirtschaftsprüfer Arndt Gerwitz aus Neu-Ulm. Hintergrund war eine private Bürgschaft für einen 74-Millionen-Euro-Kredit, den die Bank Sarasin der Windreich GmbH gewährt hatte. „Aus dieser Bürgschaft geht Sarasin gegen mich vor“, sagt Balz. Dabei habe die Bank, die im Juni 2014 den Insolvenzantrag für sein Unternehmen gestellt hatte, nun „auf eine Eröffnung des Verfahrens gedrängt“, klagt Balz.
Willi Balz, Gründer und Geschäftsführer der Windreich GmbH. / Foto: Unternehmen
Alleineigentümer Balz sucht neue Windreich-Gesellschafter
Balz‘ eigentlicher Plan, das Insolvenzverfahren der Windreich GmbH unter seine Kontrolle zu bringen, verzögert sich indes. Wegen der „Komplexität unserer Offshore-Projekte“ werde er den Plan wohl erst Anfang Januar 2015 bei Gericht einreichen, so Balz. Mit der Unterstützung seines Anwalts Dr. Volker Grub und des Münchner Wirtschaftsprüfers Dr. Axel Schmidt arbeite er noch an diesem Plan, so Balz. Auch Arndt Gerschwitz, der Verwalter bei der Privatinsolvenz des Windreich-Geschäftsführers, habe Balz seine „volle Unterstützung zugesichert“, betont er. Kern des Plans sei eine Stundungsvereinbarung mit den Gläubigern der Windreich GmbH. Das soll Balz die nötige Zeit verschaffen, um die laufenden Investorengespräch abzuschließen und das Unternehmen schließlich zu sanieren und dann fortzuführten. Verhandelt werde derzeit mit Interessenten aus Kanada, den USA und Großbritannien. Ziel sei außerdem, weitere Gesellschafter bei Windreich ins Boot zu holen, so Balz weiter.
Geduldsprobe für Anleihegläubiger
Ebendiese Verhandlungen, bei denen Balz nach eigenen Worten „faire Preise“ für die Windreich-Offshore-Windparkprojekte erzielen will, laufen wohl nicht ganz so, wie es sich der Windreich-Gründer vorgestellt hat: „Die Komplexität unserer Offshore-Projekte ist der Grund dafür, dass für die Verhandlungen noch einige Wochen veranschlagt werden müssen“, sagt Balz. Die Anleihe-Anleger, die der Windreich GmbH insgesamt 149 Millionen Euro zum Bau von Windparks in der Nordsee anvertraut hatten, müssen sich damit ebenfalls weiter gedulden. Wie viel ihres Investments sie wann zurückerhalten können, hängt schließlich davon ab, inwiefern die Windreich-Projekte zu Geld gemacht werden können. Diese Fragen sind weiter offen.
ECOreporter.de führt Windreich in der Wachhundrubrik.