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Rückenwind durch Offshore-Boom? – Experte beurteilt Potenziale von Windaktien



Mit Blick auf die Planung der Bundesregierung, der Offshore-Windkraft bei der Energiewende eine Schlüsselrolle einräumen zu wollen, sieht Koester die Offshore Windkraft trotz technologischer Risiken und hoher Investitionskosten vor einem Boom. „Bis 2020 sollen 20 Prozent der Stromerzeugung Deutschlands aus Erneuerbaren Energien kommen. 70 Prozent dieser Energie soll mittels Windkraft erzeugt werden. Um dieses Ziel zu erreichen müsste pro Jahr eine Windleistung von 3.800 Megawatt peak (MWp) neu ans Stromnetz gebracht werden“, rechnet Koester. Aktuell liege der jährliche Zubau lediglich bei 2.000 MW Windenergie-Leistung so Koester. Dabei sieht er Offshore-Windenergie im Vorteil: Die modernsten Offshore-Anlagen seien zum einen mit Kapazitäten zwischen 5 und 7 MW leistungsstärker als die auf dem Festland. Zum anderen seien die Aufsee-Kraftwerke, die teils in 50 Kilometer Entfernung von Küsten errichtet würden stärkeren Winden ausgesetzt, so der Experte.


Offshore-Windkraftleistung weltweit vor rasantem Wachstum

Seiner Prognose zufolge wird sich die installierte Leistung an Offshore-Windkraft allein in Europa bis 2016 mehr als vervierfachen – von 907 Megawatt in 2010 auf 3950 Megawatt in 2016. Für Asien - im wesentlichen China, Japan, Taiwan und Südkorea - prognostiziert Koester im gleichen Zeitraum sogar eine Versechsfachung der Offshore-Windkraftkapazität. Sie soll von 305 MW in 2010 auf 1830 MW in 2016 anwachsen. Der Nordamerikanische Markt soll ab 2012 Fahrt aufnehmen und dann jährlich zwischen 350 und 550 und In vorderster Front bei dieser Entwicklung stehen Koester zufolge Deutschland Großbritannien und China.


Turbinenhersteller mit besseren Aussichten als Windkraftprojektierer

Die Genehmigungsverfahren im Offshore-Bereich seien oft lang und mit hohen Investitionskosten verbunden – eine große Herausforderung für Windkraftprojektierer, so Koester. Zunehmend seien es große Infrastrukturentwickler oder Baukonzerne, die ins Projektgeschäft von Offshore-Windenergie drängten. Das Investmentpotenzial sieht er deshalb bei Windradherstellen. Speziell bei denjenigen, die in die Forschung und Entwicklung modernster Windkraftgroßturbinen investieren. „Anleger sollten sich im Klaren sein, dass die Aussichten der Offshore-Technologie kurzfristig begrenzt sind und der Offshore-Bereich auch mittelfristig nicht einer der zentralen Wachstumsträger für diese Unternehmen werden kann. Die Aufsee-Windkraft werde nach Schätzungen einzelner Hersteller in den nächsten fünf Jahren lediglich 15 Prozent des Windkraftweltmarktes ausmachen.


REpower Systems als potenzieller Profiteur der Marktentwicklung

Ein Unternehmen, das Koester für mittelfristig aussichtsreich hält, ist der Hamburger Windradhersteller REpower Systems- und das trotz trotz der jüngst schwachen vorläufigen Zahlen, die die Tochter des indischen Turbinenherstellers Suzlon Mitte Mai vorlegte (ECOreporter.de Opens external link in new windowberichtete).  REpower verfüge derzeit sowohl für Onshore – als auch Offshore Windräder über gut gefüllte Auftragsbücher mit einem Ordervolumen von knapp 3 Milliarden Euro und sei mit ihren Produktionsstätten für Turbinen der 6-Megawattklasse in Husum und Bremerhaven in direkter Küstennähe bestens für das kommende Marktwachstum eingestellt, urteilt Köster.



An der Frankfurter Börse notierte die REpower-Aktie heute um 9:21 Uhr bei 131,21 Euro. In den vergangenen vier Wochen büßte sie damit 7,7 Prozent an Wert ein. Auf Jahressicht jedoch stieg der Kurs um 12,4 Prozent an.

REpower Systems: ISIN DE0006177033 / WKN 617703

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