Vortex-Windkraftanlage, die ohne Rotor auskommt. / Foto: Unternehmen

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Rotorlose Windkraftanlagen - Windstrom für jedermann?

Die Windkraftanlagen des spanischen Unternehmens Vortex Bladeless produzieren Strom mittels Oszillation. Mit den neuartigen Windtürmen lässt sich dezentral sauberer Strom erzeugen, ohne dass Landschaft und Vögel darunter leiden.

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Schattenwürfe, laute Geräusche und Infraschall: Das sind nur einige Argumente, die gegen Windkraftanlagen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wohnsiedlungen ins Feld geführt werden. 

Die neuartigen Anlagen des spanischen Unternehmens Vortex kommen ohne diese Nachteile aus. Die Vortex-Windanlagen bestehen aus einem turmartigen Aufbau, der durch den Wind ins Pendeln oder Vibrieren gerät. Der Strom wird durch einen sogenannten piezoelektrischen Effekt aus der oszillierenden Bewegung des Turms gewonnen. Die Vortex-Anlagen sind mit drei Metern Höhe deutlich kleiner als die bekannten Windkraftanlagen und können problemlos in einem Garten oder Hinterhof aufgestellt werden. Mehrere von ihnen könnten einen Haushalt mit Strom versorgen. 

Aber: Die neuartigen Windkraftanlagen sind noch nicht so effizient wie herkömmliche Windräder. Dafür haben sie andere Vorteile: Ohne Getriebe und andere mechanische Teile soll die rotorfreie Konstruktion günstig in der Herstellung sein und mit einer langen Lebensdauer punkten. Die Anlagen haben nach Angaben von Vortex zudem eine niedrigere CO2-Bilanz als herkömmliche Windräder. Sie erzeugen auch keinen Schall, und für Vögel stellen sie ebenfalls keine Gefahr dar.  

Auf die Idee zu den rotorlosen Windkraftanlagen kam der Ingenieur und Vortex-Mitgründer David Yáñez, als er Filmaufnahmen des Einsturzes der Tacoma-Narrows-Brücke im Jahr 1940 sah. Der Wind versetzte die Brücke in Vibrationen. Sie fing an, immer stärker zu schwingen, bis sie schließlich einstürzte.

Medienberichten zufolge soll ein einzelner Vortex-Windturm mit 100 Watt Leistung etwa 230 Euro kosten. Eine Vortex-Anlage mit 1.000 Watt Kapazität soll mit gut 2.300 Euro zu Buche schlagen. Derzeit ist das Unternehmen noch dabei, die Anlagen zu optimieren. Später sollen auch größere Anlagen mit deutlich mehr Leistung ins Sortiment aufgenommen werden. 

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