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Rote Zahlen bringen centrotherm-Aktie unter Druck – Analyst: Verkaufen

Die Krise in der Solarbranche macht auch vor dem Solarausrüster centrotherm photovoltaics nicht halt. Vorläufigen Berechnungen zufolge rutschte das Unternehmen trotz eines Umsatzanstiegs um 11,9 Prozent 2011  in die Verlustzone. Frank Neumann, Analyst des Bankhaus Lampe nennt die nicht testierte Bilanz „enttäuschend“. Besonders negativ bewertet er dabei die Tatsache, dass das Unternehmenssegment Solarzelle- und Modul weitaus weniger profitabel abschloss als 2010: „Bei der bisherigen Cash-Cow des Unternehmens ging die EBIT-Marge um 10,8 Prozent auf 11,8 Prozent zurück.“ Zudem sieht er den „Ausblick für das laufende Jahr düster“. Dementsprechend stuft er seine Empfehlung für die centrotherm-Aktie herab und empfiehlt den Verkauf.


Centrotherm steigerte den Gesamtjahresumsatz im Vergleich zu 2010 von 624,2 auf 698,5 Millionen Euro; ein Anstieg um 11,9 Prozent.  Dennoch brach das Ergebnis vor Zinsen und Steuern ein. Nach 75,4 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern im Vorjahr fiel nun 19,8 Millionen Euro Verlust an. Hintergrund des Verlusts sei vor allem der Preisverfall am Photovoltaikmarkt, teilte das Unternehmn dazu mit. Dieser habe dazu geführt, das centrotherm den Wert seiner Lagerbestände nach unten korrigieren musste. Zudem habe es Anpassungen bei einzelnen Großprojekten gegeben. Vor dem Hintergrund werde centrotherm photovoltaics für 2011 keine Dividende an seine Aktionäre ausschütten.


Bei der Bekanntgabe der vorläufigen Bilanz kündigte centrotherm-Finanzvorstand Thomas Riegler einen harten Restrukturierungskurs an, bei dem 400 Mitarbeiter in Deutschland entlassen werden sollen.  Ziel sei es, die Zahl der Beschäftigten auf 1.500 reduzieren. Was diese Maßnahme kosten wird sei noch nicht zu beziffern, so Riegler. Auch wann centrotherm den Sprung zurück in die Gewinnzone schaffen kann, sei offen. So lange die Kunden klamm seien, könne es 2012 und 2013 für centrotherm schwierig werden, so der Finanzvorstand weiter.


Frank Neumann, der Analyst des Bankhaus Lampe geht nicht davon aus, dass centrotherm im laufenden oder im kommenden Jahr schwarze Zahlen schreiben wird. „Wir erwarten einen schwachen Auftragseingang im ersten Halbjahr und eine leichte Entspannung im zweiten Halbjahr“, lautet Neumanns Prognose für 2012. Das Problem dabei sein die langen Lieferzeiten von vier bis sechs Monaten. Deshalb werde die Erholung im zweiten Halbjahr für die Jahresbilanz 2012 kaum ergebniswirksam.


Der Experte prognostiziert für das laufende Jahr 410 Millionen Dollar Umsatz, was einem Einbruch um 41 Prozent entspräche. Dennoch soll sich der EBIT-Verlust auf Jahressicht um 2,4 Millionen Euro verringern. Für 2013 erwartet Neumann einen weiteren Umsatzrückgang auf 370 Millionen Euro. Dabei soll sich der Verlust vor Zinsen und Steuern auf 4,7 Millionen Euro deutlich verringern. Neumanns Kursziel für die centrotherm-Aktie lautet neun Euro.


Im Xetra der Deutschen Börse notierte die Aktie heute bei um 10:30 Uhr bei zehn Euro. Damit setzte sie die rasante Talfahrt des Vortags  deutlich gebremst fort. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Zahlen, war die centrotherm-Aktie um mehr als neun Prozent abgestürzt. Heute büßte sie bis 10:30 Uhr weitere 1,6 Prozent ein. Damit ist die centrotherm-Aktie 29 Prozent billiger als noch vor einer Woche und liegt beinahe 67 Prozent unter ihrem Kurs von vor einem Jahr.

centrotherm photovoltaics AG: ISIN DE000A0JMMN2 / WKN A0JMMN

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