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Roche mit Rückschlag in der Alzheimer-Forschung – Aktie verliert
Der Schweizer Pharmakonzern Roche muss einen Rückschlag bei der Entwicklung eines Alzheimer-Medikaments verkraften. Der Wirkstoff-Kandidat Gantenerumab hat in einer Studie die gesteckten Ziele verfehlt, wie der ECOreporter-Aktien-Favorit am heutigen Montag mitteilte. Roche ist in der Alzheimer-Forschung Lizenzpartner des deutschen Biotechunternehmens Morphosys.
Eine Behandlung mit Gantenerumab habe bei Testpatienten nicht zu einer Verlangsamung der Krankheit geführt, berichtete Roche. Auch der Grad der Entfernung von Beta-Amyloid, der für Alzheimer typischen Ablagerungen im Gehirn, sei geringer als erwartet ausgefallen.
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Morphosys-Konzernchef Jean-Paul Kress zeigte sich von den Ergebnissen "enttäuscht". Die seit 2000 bestehende, weltweite Kooperationsvereinbarung mit Roche sieht vor, dass die Schweizer vollständig für die klinische Entwicklung und die mögliche Vermarktung von Gantenerumab verantwortlich sind. MorphoSys hat eigenen Angaben zufolge Anspruch auf gestaffelte Tantiemen zwischen 5,5 und 7,0 Prozent der Nettoumsätze sowie auf potenzielle erfolgsabhängige, regulatorische Meilensteinzahlungen.
Im Juni hatte bereits der Alzheimer-Kandidat Crenezumab von Roche in einer Studie nicht überzeugen können. Crenezumab habe bei Patienten nicht ausreichend gewirkt, wie der Pharmakonzern mitteilte. Der Wirkstoffkandidat wurde dabei zur Prävention bei kognitiv nicht beeinträchtigten Menschen eingesetzt, die eine bestimmte genetische Mutation tragen, die eine früh einsetzende Alzheimer-Erkrankung verursacht. Der Wirkstoff führte nach Angaben von Roche nicht zu einer bedeutsamen Veränderungsrate der kognitiven Fähigkeiten.
Enttäuschung trotz geringer Erwartungen groß
Analysten hatten zwar immer wieder betont, dass sie die Erfolgschancen auch der Gantenerumab-Studie für sehr gering halten. Zuletzt hatte sich aber etwas Hoffnung am Markt breit gemacht. Denn die Konkurrenten Biogen/Eisai erzielten kürzlich mit einem ähnlichen Ansatz in einer Studie erstmals positive Ergebnisse und damit einen Durchbruch.
Anlegerinnen und Anleger können an der Börse über einen Genussschein in Roche investieren, der wie eine Aktie gehandelt wird und auch dieselben Dividendenansprüche garantiert. Am außerbörslichen deutschen Handelsplatz Lang & Schwarz ist das Wertpapier heute in Folge der schlechten Nachrichten 4,2 Prozent im Minus zum Freitag und kostet 320,60 Euro (Stand: 14.11.2022, 10:30 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 4,7 Prozent eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 8,3 Prozent im Minus.
Nach insgesamt ordentlichen ersten neun Monaten hatte Roche zuletzt seine Prognose bestätigt. Der Umsatz soll wechselkursbereinigt zum Vorjahr stabil bleiben oder im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen. Beim Gewinn rechnet Roche mit einem wechselkursbereinigten Plus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.
ECOreporter sieht Roche wirtschaftlich weiterhin gut aufgestellt, auch wenn der Genussschein mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 kein Schnäppchen mehr ist. Die erwartete Dividendenrendite beträgt attraktive 3,2 Prozent.
Investoren aus EU-Ländern müssen allerdings beachten: Wie bei allen Schweizer Wertpapieren ist auch der Kauf und Verkauf von Roche-Genussscheinen seit Sommer 2019 nur noch über außerbörsliche Handelsplätze möglich und damit umständlicher und unter Umständen auch teurer als der Handel an einer Börse. Grund ist ein Streit zwischen der EU und der Schweiz – mehr dazu erfahren Sie hier.
Der Roche-Genusschschein ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Dividendenkönige. Ein Unternehmens-Porträt finden Sie hier.
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Roche Holding AG Genussschein: ISIN CH0012032048 / WKN 855167