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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie, Meldungen
ReneSola verfehlt Erwartungen – Aktie bricht ein
Der chinesische Solar-Projektentwickler ReneSola hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2021 deutlich weniger verdient. Auch beim Umsatz verfehlte der Konzern sowohl die eigenen Erwartungen als auch die Prognosen am Markt.
Der Gewinn des Unternehmens belief sich demnach auf 0,71 Millionen US-Dollar beziehungsweise 0,01 Dollar pro Aktie. Im dritten Quartal des vergangenen Jahres waren es noch 2,11 Millionen Dollar oder 0,04 Dollar pro Aktie gewesen.
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Im Vergleich zum starken zweiten Quartal 2021 brach der Gewinn sogar um 90 Prozent ein. ReneSola betonte, dass das abgelaufene Quartal das sechste profitable in Folge gewesen sei.
Den Umsatz konnte das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr zwar um 53 Prozent auf 15,6 Millionen Dollar steigern. Im Vergleich zum zweiten Quartal bedeutete dies allerdings ein Minus von 16 Prozent. Das Unternehmen räumte ein, damit die eigenen Erwartungen verfehlt zu haben.
Schwankungen im Ergebnis "nicht überbewerten"
Gleichzeitig hieß es in einer Mitteilung von ReneSola, Anlegerinnen und Anleger sollten die Zahlen nicht überbewerten. Man habe immer wieder betont, "dass Projektverkäufe unregelmäßig und mit ungewissem Zeitplan erfolgen". Die verfehlten Erwartungen gingen in diesem Fall lediglich auf Verzögerungen bei zwei Projekten in Spanien und den USA zurück.
Wesentlich wichtiger sei die Profitabilität des Unternehmens. Für diese seien vor allem zwei Punkte entscheidend: eine strenge Kostendisziplin und eine hohe Bruttomarge. Letztere lag im abgelaufenen Quartal bei 39,2 Prozent und damit am oberen Ende der Prognose.
Allerdings: Im dritten Quartal des Vorjahres hatte die Marge 60,6 betragen, im zweiten Quartal 2021 61 Prozent. ReneSola erklärte in der Mitteilung, beides seien außergewöhnliche Einzelfälle gewesen.
Insgesamt, so die Nachricht weiter, sei das ReneSola-Management "optimistisch, was unsere Aussichten und die unserer Branche angeht". Die Nachfrage sei weltweit stark und die Projektpreise stabil, da steigende Preise für Stromabnahmeverträge Lieferengpässe, Materialkosteninflation und Zölle ausgleichen würden.
Als Ziel sei für das Gesamtjahr eine Projektpipeline von 2 Gigawatt (GW) angestrebt worden. Im dritten Quartal habe diese bereits 1,8 GW erreicht. Man gehe daher davon aus, das Jahr mit fast 2,2 GW in der Pipeline abzuschließen, und beabsichtige zudem, in den kommenden Jahren eine umfangreiche Pipeline von Energiespeicherprojekten aufzubauen.
Erklärung für Zahlen verfängt nicht
An der Börse konnten die Beschwichtigungen nicht überzeugen: Im Tradegate-Handel ist die ReneSolaAktie aktuell 9,6 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 4,70 Euro (Stand: 8.12.2021, 9:09 Uhr). Im Monatsvergleich notiert die Aktie 29,7 Prozent im Minus, auf Jahressicht hat sie 6,6 Prozent an Wert gewonnen.
Der Aktienkurs von ReneSola hatte sich bis Ende 2020 im Wesentlichen seitwärts bewegt, mit leichtem Abwärtstrend. Dann schoss die Aktie im Zuge der allgemeinen Euphorie um Erneuerbare-Energien-Investments nach oben und stieg innerhalb eines Monats von einem Preis um die 5 Euro bis auf ein Allzeithoch bei 27,60 Euro im Januar 2021. Diese Kursgewinne hat die Aktie mittlerweile größtenteils wieder abgegeben, seit Juni bewegte sie sich wieder leicht schwankend seitwärts.
Das Potenzial der Aktie ist aktuell schwer einzuschätzen, zumal die erwartbaren Ergebnisschwankungen auch in Zukunft deutliche Auswirkungen auf den Kurs haben dürften. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 24 ist unter diesen Umständen als eher hoch anzusehen. Aus Sicht von ECOreporter ist die ReneSola-Aktie allenfalls etwas für sehr risikobereite Anlegerinnen und Anleger, die auf einen anhaltenden Boom der Solarbranche wetten wollen.
Welche Aktien aus dem Solarbereich ECOreporter aktuell für empfehlenswert hält, lesen Sie in unserem Überblick Langfristig bis zu 20.000 % im Plus - das sind die besten Solaraktien.
Für nachhaltige Anlegerinnen und Anleger ebenfalls beachtenswert sind Studien zu möglicher Zwangsarbeit bei Solarkonzernen in China, die auch internationale Lieferketten betreffen. ECOreporter hat den Fall hier betrachtet und Statements in Deutschland eingeholt: Zwangsarbeit in China für Solarzellen? Die Hintergründe – und was Wacker Chemie sagt.
ReneSola Ltd ADR: