Firmen, die kein Geld haben, können auch keine Anleihen zurückzahlen. Hohe Zinsen erhöhen die Ausfallrisiken. / Foto: Pixabay

  Anleihen / AIF

Refinanzierung von Unternehmensanleihen deutlich teurer

Viele Unternehmen, die Anleihen ausgeben, finanzieren die Rückzahlung der Anlegergelder durch neue Anleihen. Diese Refinanzierung ist in letzter Zeit sehr viel teurer geworden. Was heißt das für Anlegerinnen und Anleger?

Bis Anfang 2022 war es für viele Unternehmen kein Problem, Anleihen günstig zu refinanzieren. Nach Berechnungen der Datenagentur Bloomberg betrug die Differenz zwischen den Zinsen neuer und alter Anleihen zu Beginn des Jahres im Schnitt lediglich 0,9 Prozent.

Mittlerweile müssten Firmen aber Anleihen mit durchschnittlich 2,5 Prozent höheren Zinsen anbieten, um genügend Interessenten zu finden. Grund dafür sind vor allem die weltweit gestiegenen Leitzinsen, die Investments in niedrig verzinste Anleihen unattraktiv machen. Bloomberg zufolge war die Differenz zwischen neuen und alten Zinsen seit Beginn der Erhebungen 1998 niemals so hoch. Weil die Leitzinsen in Europa weiter steigen, dürften Refinanzierungen in näherer Zukunft noch teurer werden.

Wer in Anleihen investiert ist oder jetzt einsteigen möchte, sollte sich genau darüber informieren, wie Unternehmen die Rückzahlung des investierten Kapitals stemmen wollen. Steigen die Zinskosten von Firmen stark an, kann es zu Liquiditätsengpässen und im schlimmsten Fall zur Insolvenz kommen. Bei Unternehmen, die sich überwiegend mit verzinstem Fremdkapital finanzieren (etwa über Anleihen oder Kredite) und die keine positiven Cashflows generieren, also durch ihre Geschäftstätigkeit unter dem Strich kein Geld in die Kasse bekommen, steigen bei höheren Leitzinsen die Investitionsrisiken.

Mehr zu nachhaltigen Unternehmensanleihen können Sie hier lesen.

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