Maersk geht davon aus, dass der Höhepunkt bei den Frachtraten erreicht ist. / Foto: ECOreporter, Jörg Weber

  Nachhaltige Aktien

Reederei Moller-Maersk verdient mehr – und wird pessimistischer

Die dänische Reederei Moller-Maersk rechnet mit einer Abkühlung des Booms in der globalen Containerschifffahrt. Die vorsichtige Prognose kommt nach 16 Quartalen in Folge mit wachsenden Gewinnen.

Auch das dritte Quartal 2022 verlief für Maersk ausgesprochen erfolgreich. Zwischen Juli und September erreichte der Konzern ein Umsatzplus von 37 Prozent auf 22,8 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte im Vergleich zum bereits enorm profitablen Vorjahr um knapp 62 Prozent auf 9,5 Milliarden Dollar zu.

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

"Die Frachtraten, die die Grundlage für unsere außergewöhnlichen Ergebnisse im Jahr 2022 waren, sind sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zum zweiten Quartal erneut gestiegen", so das Unternehmen in einer Mitteilung am Mittwoch.

Es sei „jedoch auch klar, dass die Frachtraten ihren Höchststand gesehen haben und dass im Laufe des Quartals eine Normalisierung eingesetzt hat“. Demnach sieht der Konzern eine sinkende Nachfrage und eine Entspannung bei den überlasteten Lieferketten.

Mittelfristig ist Geduld gefragt

Maersk hat bislang von den durch die Coronakrise ausgelösten Störungen der globalen Lieferketten stark profitiert. Knappe Kapazitäten hatten die Preise für Transporte auf See – im Branchenjargon Frachtraten – enorm steigen lassen.

Am Mittwochnachmittag war die Maersk-Aktie im Tradegate-Handel 5,3 Prozent im Minus zum Vortag und kostete 1.970,00 Euro (Stand: 2.11.2022, 16:45 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 14,5 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 15,3 Prozent im Minus.

Die Maersk-Aktie hatte von August bis Mitte Oktober deutlich verloren und sich zuletzt etwas erholt. Bereits im September hatten Analysten begonnen, die Aussichten im Logistiksektor insgesamt pessimistischer zu beurteilen.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 1,3 ist die Aktie sehr günstig bewertet, Maersk wird in diesem Jahr das Rekordergebnis 2021 womöglich noch übertreffen können. Allerdings ist diese Erwartung im Aktienkurs vermutlich schon eingepreist. Eine Normalisierung der Ergebnisse könnte hingegen mittelfristig zu Kursrücksetzern führen. Anlegerinnen und Anleger, die das günstige Niveau aktuell zum Einstieg nutzen wollen, sollten also Geduld mitbringen.

Künftig könnte die Aktie auch von Maersks Willen zur Transformation profitieren. Das Unternehmen strebt eine weniger umweltschädliche Flotte an und hat insgesamt bereits 19 Schiffe mit dualen Antriebsmotoren bestellt, die mit grünem Methanol statt Schweröl fahren sollen. In diesem Jahr hat sich der Konzern über mehrere Verträge bereits den Zugriff auf fast eine Million Tonnen Biomethanol ab 2024 gesichert.

A.P. Moller-Maersk A/S Class A:  

Verwandte Artikel

11.10.22
 >
19.09.22
 >
30.08.22
 >
29.08.22
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x