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reconcept GmbH erzielt 3,6 Millionen Euro Gewinn
Die reconcept GmbH hat für das Geschäftsjahr 2022 einen Gewinn von rund 3,6 Millionen Euro ausgewiesen. Im ersten Halbjahr hatte das Unternehmen noch einen Verlust von rund 3,5 Millionen Euro verzeichnet. Bei einigen Projektentwicklungen gibt es Schwierigkeiten.
Wie konnte das Unternehmen trotzdem einen Gewinn erzielen? Wie viel vom Gewinn floss an die reconcept-Gesellschafter? Welche Rolle spielt die reconcept Solar Deutschland GmbH, deren neue Anleihe ECOreporter kürzlich analysiert hat, für die reconcept GmbH? Wie entwickeln sich die Anleihen der GmbH im Volumen von 31 Millionen Euro?
Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten Sie im Premium-Bereich.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Die reconcept GmbH ist die Muttergesellschaft der reconcept-Gruppe. Alleiniger Geschäftsführer ist Karsten Reetz. Er hält unmittelbar und mittelbar zusammen 100 Prozent der Anteile an der reconcept GmbH. Gemäß den Angaben im Jahresabschluss-Anhang für 2022 wurde auf der Gesellschafterversammlung der GmbH vom 24. Januar 2023 eine Vorabausschüttung auf das voraussichtliche Jahresergebnis 2022 von 1,8 Millionen Euro beschlossen.
Verkauf von Projektentwicklungen an Tochter bringt hohen Ertrag
Der Gewinn der reconcept GmbH für 2022 resultiert aus „sonstigen betrieblichen Erträgen“. Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen von rund 11,2 Millionen Euro handelt es sich gemäß den Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung im Wesentlichen um den Erlös aus der Veräußerung der Teil-Solarsparte von 10,2 Millionen Euro an die reconcept Solar Deutschland GmbH. Konkret hat die reconcept Solar Deutschland GmbH hierbei nach reconcept-Angaben am 29. Dezember 2022 von ihrer Muttergesellschaft reconcept GmbH sämtliche zu 25 Solarprojekten gehörenden Vermögensgegenstände, Verträge und Rechte erworben mit der Absicht, die Projekte weiterzuentwickeln und nach Erreichen des ready-to-build-Status (Baureife) zu veräußern.
Die reconcept Solar Deutschland GmbH bietet derzeit ab 1.000 Euro Mindestzeichnung eine Anleihe an, die ECOreporter hier ausführlich geprüft hat.
Projektrechte für finnische Windparkprojekte verkauft
Gemäß den Erläuterungen zur Bilanz besteht das Anlagevermögen der reconcept GmbH hauptsächlich aus Anteilen an verbundenen Unternehmen. Diese Anteile enthalten insbesondere die 100-prozentige Beteiligung an der reconcept Finnland GmbH. Die reconcept Finnland GmbH hält den Angaben nach 48,5 Prozent der Anteile an der Tuulialfa Oy aus Finnland. Auf Grund der Unterscheidung zwischen Anteilen mit Stimmrecht und Anteilen ohne Stimmrecht beträgt das Stimmrecht der reconcept Finnland GmbH in der Tuulialfa Oy 50 Prozent.
Die Tuulialfa Oy ist – laut Lagebericht (vom 17. April 2023) der reconcept GmbH für ihr Geschäftsjahr 2022 – eine finnische Projektentwicklungsgesellschaft mit einem derzeitigen Portfolio von über 565 Windenergieanlagen (WEA) mit einer Gesamtleistung von bis zu 4.500 Megawatt (MW.) Die im Eigentum der Tuulialfa Oy stehenden Projektrechte befinden sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. 2022 wurde laut reconcept-Lagebericht ein Teilportfolio mit einer Kapazität von ca. 1.400 MW zum Kauf angeboten und an einen internationalen Investor veräußert. Die Verträge wurden nach Lagebericht-Angaben im ersten Halbjahr 2023 unterzeichnet, und eine erste Kaufpreisrate ist bereits an die Tuulialfa Oy geflossen. Über den Kaufpreis der Projektrechte ist von allen Parteien Stillschweigen vereinbart worden.
Die Realisierung des Gesamtkaufpreises für das Windparkportfolio I hängt vom Erreichen verschiedener "Milestones" (Meilensteine) ab. Die Tuulialfa Oy rechnet laut reconcept-Lagebericht mit dem Eintritt des ersten Milestones im Jahr 2023. Daraus erwartet die reconcept GmbH laut Lagebericht unter Berücksichtigung der Beteiligungsquote von 48,5 Prozent und abzüglich der finnischen Steuern in diesem Jahr Erträge. Über Schwierigkeiten und Verzögerungen bei der Entwicklungen von finnischen Windkraftprojekten hatte ECOreporter hier berichtet.
Projekte in Kanada mit Problemen
Das Windparkprojekt Nahwitti befindet sich auf Vancouver Island in British Columbia. Das Projekt ist mit fünf Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 15 MW geplant. Die Projektentwicklung ist nach reconcept-Angaben bereits weit fortgeschritten. Die Verkaufsverhandlungen mit einer kanadischen First Nation verlaufen laut Lagebericht aber zögerlich. First Nations sind die indigenen Völker Kanadas, also die Stämme der Urbevölkerung.
Sowohl das Windprojekt Nahwitti als auch die beiden Flusslaufkraftwerks-Projekte von reconcept in Kanada sind von der Tarifsituation für Erneuerbare Energien des lokalen Energieversorgers BC Hydro betroffen, der laut Lagebericht seit Februar 2019 keinen allgemeinen Fördertarif für Erneuerbare Energien mehr vergibt. Der Verkauf der Projektrechte muss daher den Angaben nach an Inhaber ungenutzter Fördertarife alten Rechts oder an einen Inhaber geförderter Tarife wie die indigenen Völker stattfinden. Daneben kommen nach Angaben von reconcept Projektentwicklungen für Kunden in Betracht, die die Energiebilanz ihrer Tätigkeiten und Projekte verbessern wollen. In Bezug auf das Windprojekt Nahwitti befindet sich reconcept laut Lagebericht im Rechtsstreit mit BC Hydro.
Anleihekurse bewegen sich um die 100 Prozent
Die Anleihen der reconcept GmbH, Green Bond I (Emissionsvolumen 13,5 Millionen Euro) und Green Bond II (Emissionsvolumen 17,5 Millionen Euro), sind an der Börse Frankfurt notiert.
Der reconcept Green Bond I (ISIN: DE000A289R82) steht derzeit bei 100,0 Prozent seines Nominalwertes (Stand: 3.7.2023, 8:03 Uhr). Der Zinssatz beträgt 6,75 Prozent pro Jahr bei einer Laufzeit bis August 2025. Der Green Bond II (ISIN: DE000A3E5WT0) notiert derzeit bei 99,5 Prozent (Stand: 3.7.2023, 8:03 Uhr). Der Zinssatz beträgt 6,25 Prozent pro Jahr bei einer Laufzeit bis Januar 2028.
ECOreporter hat den reconcept Green Bond II in einem ECOanlagecheck ausführlich analysiert.