Gezeitenkraftwerk-Testanlage in Kanada. / Foto: reconcept

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reconcept: Beteiligung RE13 Meeresenergie platziert – verzögert sich das Projekt?

Für das Beteiligungsangebot „RE13 Meeresenergie Bay of Fundy“ sollen an der kanadischen Atlantikküste drei schwimmende Gezeitenströmungs-Kraftwerke errichtet und betrieben werden. Sind die projektbezogenen Verträge inzwischen abgeschlossen? Verzögern sich Projektschritte wegen der Corona-Krise? ECOreporter hat bei reconcept nachgefragt.

Das Beteiligungsangebot RE13 ist seit Anfang Juni vollplatziert. Ein Nachfolgeangebot ist in Planung.

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Nach Angaben von reconcept haben sich insgesamt rund 250 Anlegerinnen und Anleger mit durchschnittlich 25.000 Kanadischen Dollar an RE13 beteiligt. Den Angaben nach haben ausschließlich Privatanleger das Emissionsvolumen von 6 Millionen Kanadischen Dollar gezeichnet.

Projektrechte erworben?

Die Betreibergesellschaft hatte laut Prospekt bis zum 2. Juni 2020 exklusiv die Möglichkeit, die Projektrechte zu erwerben.

reconcept erklärt: „Die Vertragsverhandlung ist abgeschlossen, der Unterschriftstermin ist für Ende Juni 2020 mit dem Projektpartner ausgemacht. Aufgrund von Reisebeschränkungen hat sich dieser Termin zeitlich etwas verzögert.“

Zum Zeitpunkt der Prospekterstellung lagen noch nicht alle erforderlichen Genehmigungen und Vereinbarungen für die drei geplanten Kraftwerke vor. Unter anderem war laut Prospekt der Stromabnahmevertrag noch nicht auf die Betreibergesellschaft übertragen.

reconcept dazu: „Die Aufteilung und Übertragung der für die Projektdurchführung wesentlichen MREA-Lizenz ist mit dem zuständigen Energieministerium der kanadischen Provinz Nova Scotia NSDEaM (Nova Scotia Department of Energy and Mines) abgestimmt und wird nach Zeichnung des Kaufvertrages (DBO-Vertrag) entsprechend beantragt und durchgeführt. Mit der Lizenz-Übertragung wird auch das Power Purchase Agreement mit Nova Scotia Power Inc. auf die Betreibergesellschaft übergehen, den dann neuen Inhaber der Projektlizenz.“

Ist die geplante Bankfinanzierung schon unterzeichnet?

reconcept: „Die Finalisierung und Unterzeichnung des Kreditvertrages ist zeitnah nach Unterzeichnung des Kaufvertrages (DBO-Vertrag) vorgesehen. Da das finanzierende Institut seinen Sitz in Toronto hat, können sich auch aufgrund von Reisebeschränkungen zeitliche Verzögerungen ergeben.“

Die so genannte Due Diligence, in der das Projekt vor Abschluss eines Projekt-Kaufvertrages durch die Betreibergesellschaft auf Risiken geprüft wird, lief nach Angaben von reconcept Ende Januar noch. Ist die Due Diligence inzwischen abgeschlossen? Wenn ja: mit positivem Ergebnis?

reconcept: „Die technische Due Diligence ist abgeschlossen. Das Ergebnis ist positiv und bereits seitens der mitfinanzierenden Bank geprüft. Es gibt keine wesentlichen „Findings“. Wir gehen davon aus, dass der Endbericht der technischen Due Diligence keine Anmerkungen haben wird.“

Ist der Bau der ersten Plattform auf der Ostseestaal-Werft in Stralsund trotz der Corona-Krise noch im prospektierten Zeitplan?

reconcept: „Ja, die Plattformherstellung läuft plangemäß. Die Stahlkonstruktion ist fertiggestellt, hier steht die Abnahme im Juli an. Auch die Fertigung weiterer Komponenten ist weitgehend abgeschlossen. Die Turbinen, das Herzstück der Anlage, sind aktuell in der Endfertigung bei Schottel in Spay am Rhein, die Abnahmeprüfung ist hier für Mitte Juli geplant. Auch die Produktion der Rotorblätter geht voran, deren Fertigung wird plangemäß Mitte August abgeschlossen sein. Seit Mitte Juni durchläuft zudem die Soft- und Hardware der Schaltanlage sogenannte Loop-Tests. Dabei wird das System über Modelle simuliert, um die korrekte Funktion der Schaltanlage final zu testen. Nach erfolgreichem Test erfolgt der Transport zur Stralsunder Werft, wo die Schaltschränke in die Stahlkonstruktion verbaut werden. Schon Ende Juli – so der Plan – macht sich dann die Stahlkonstruktion samt Schaltanlage auf den Weg nach Kanada. Im zweiten Schritt folgen mit den Turbinen und den Rotorblättern die weiteren Hauptkomponenten.“

Nachfolgeangebot RE16 Meeresenergie in Vorbereitung

reconcept arbeitet nach eigenen Angaben bereits an einem Nachfolgeprodukt für den Bau und Betrieb von weiteren Gezeitenkraftwerken in der kanadischen Bay of Fundy.

ECOreporter hatte das Beteiligungsangebot RE13 Meeresenergie in einem ECOanlagecheck analysiert.

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31.03.20
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