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FvB: Produktion von Biogas in Deutschland zieht leicht an
Der Fachverband Biogas (FvB) hat eine Prognose zur Entwicklung der Biogasproduktion in Deutschland vorgestellt. Laut FvB sollen in Deutschland 2018 163 neue Biogasanlagen in Betrieb gehen. Damit würde sich laut Schätzungen des Verbandes die Anzahl der Biogasanlagen in Deutschland von 9.331 auf 9.494 erhöhen. Das entspricht einer Steigerung von 1,7 Prozent. Der Zubau an elektrischer Leistung werde sich laut FvB-Schätzungen auf 279 Megawatt belaufen.
Claudius da Costa Gomez, Geschäftsführer des Biogas-Verbandes, ist der Meinung, dass die Biogasproduktion noch Steigerungspotential besitzt. Doch die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen müssten verändert werden. FvB-Geschäftsführer da Costa Gomez fordert: "Mit den überfälligen Anpassungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind auch Änderungen zugunsten von Biogas notwendig. Die Anlagen könnten hierdurch ihre Stärken auf den Energiemärkten ausspielen."
Biogasanlagen produzieren Strom für 9,5 Millionen Haushalte
Insgesamt würden laut FvB-Schätzungen Biogasanlagen in diesem Jahr 33 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom produzieren. Mit dieser Strommenge ließen sich laut dem Fachverband rund 9,5 Millionen Haushalte mit sauberem Strom versorgen. Hinzu komme eine außerhalb der Anlagen genutzte Wärmemenge von mehr als 12 Milliarden kWh, womit sich laut FVB-Angaben der Heizbedarf von über einer Million Haushalte decken lässt.
Verband fordert Reformen
Der Verband fordert eine Reform des EEG. Der Geschäftsführer des Verbandes da Costa Gomez sagt: "Nachdem die Bundesnetzagentur 2017 erstmals eine Ausschreibung für Bioenergie zur Stromproduktion aufgelegt hatte, müssen für kommende Ausschreibungsrunden dringend Reformen umgesetzt werden, um den einzelnen Anlagentypen besser gerecht zu werden."
Ohne die nötigen Investitionsanreize werde es zu einem Rückbau der Biogasanlagen kommen. Die konventionellen Kraftwerke sollen laut Plänen der Bundesregierung 2022 abgeschaltet werden. Würde man auch die Biogasanlagen runterfahren, könnte dies laut Meinung des Verbandsgeschäftsführers nicht im Sinne der Energiewende sein.
Auch Blockheizkraftwerke und Güllevergärung müssten laut FVB gefördert werden
Laut Koalitionsvertrag von Union und SPD soll der Anteil Erneuerbarer Energien bei der Stromproduktion in Deutschland bis 2030 auf 65 Prozent erhöht werden. Laut FvB müsse auch Biogas einen festen Platz in der Riege der Erneuerbaren Energien besitzen. Durch Biogas könne auch die schwankende Produktion von Solar- und Windstrom ausgeglichen werden.
Laut FvB würden auch immer mehr Betreiber von Biogasanlagen in Blockheizkraftwerke investieren, um den Erfordernissen des zukünftigen Strommarkts gerecht werden zu können. Momentan ist aber die Förderung von Blockheizkraftwerken durch die sogenannte Flexibilitätsprämie sehr begrenzt. "Die derzeitige Deckelung der Flexibilitätsprämie sollte wegfallen", fordert da Costa Gomez.
Reformen fordert der Fachverband Biogas auch mit Blick auf Anlagen, die Gülle vergären. Diese fallen momentan nicht unter das EEG-Ausschreibungsverfahren. Der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung sieht vor, die Güllevergärung zu erhöhen. Auch hier seien laut FvB Reformen nötig, damit die Güllevergärung sich für die Betreiber der Anlagen wirtschaftlich rentiere.