Erneuerbare Energie

Presseschau: "Spiegel" bläst erneut zur Attacke auf die Solarbranche

Auch unter neuer Führung bleibt sich der „Spiegel“ in seiner Haltung zu Erneuerbarenenergien treu. In der heutigen Ausgabe von „Spiegel-Online“ reitet Anselm Waldermann eine Attacke gegen die Solarförderung durch das EEG. Der Redakteur leitet dort das Ressort Wirtschaft. Der gedruckte „Spiegel“ hatte im Sommer 2007 schwere Vorwürfe gegen die Solarbranche erhoben. „Bei Löhnen weit unter West-Niveau machen die Unternehmen ordentliche Gewinne - auf Kosten von Steuerzahlern und Verbrauchern“, hieß es damals in der Online-Version (wir berichteten Opens external link in new windowdarüber und Opens external link in new windowüber Reaktionen aus der Branche).

Nun wirft das Magazin Noch-Umweltminister Gabriel vor, mit der im EEG festgelegten Vergütung für Solarstrom „Kosten von 27 Milliarden Euro“ verursacht zu haben und beruft sich dabei auf eine Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI). Dieses ist für Einschätzungen zugunsten der Betreiber von herkömmlichen Kraftwerken berüchtigt, so wie Unternehmen der Branche wichtige Anzeigenkunden des „Spiegel“ sind. Für Redakteur Waldermann verursacht die Solarvergütung „gigantische“ Kosten, die er wahlweise als „Subventionen“ oder als „Schulden“ deklariert. Auch verschweigt der Artikel, dass das EEG für die kommenden Jahre bereits Absenkungen der Solarstromvergütung vorsieht. Vielmehr stellt er fest, dass die Förderung der Umwelt schade, da sie dafür sorge, dass die produzierten Solarmodule in Deutschland installiert werden anstatt etwa im sonnenreichen Afrika. Also dort, wo es kaum Mittel für den Einkauf solcher HighTech-Produkte gibt, die vor allem in Zukunft eine Energieversorgung ohne Klimabelastung ermöglichen sollen. Dass das EEG darauf abzielt, dafür die Grundlagen zu entwickeln und den Aufbau einer leistungsfähigen Photovoltaikindustrie anzustoßen, erwähnt der Artikel nicht.

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