Erneuerbare Energie

Preistrends für Solarmodule im Februar: Kehrt Stabilität zurück?

In Kooperation mit dem Partner pvXchange berichtet ECOreporter.de monatlich über die Entwicklung der Preise auf dem Markt für Solarmodule. pvXchange stellt dafür ein „Preisbarometer“ zur Verfügung. Dieses soll einen schnellen Überblick auf die Trends im Solarmarkt ermöglichen.

Marktkommentar für Februar 2013

Die Nachfrage nach Solarmodulen ist im Februar 2013 höher ausgefallen als von Händlern und Herstellern erwartet. Das führte zu einem rasanten Abbau von Lagerbeständen. Gemäß der theoretischen Berechnung des Produktions-Nachfrage-Verhältnisses gibt es zwar immer noch Überkapazitäten. Aber die große Nachfrage aus Asien - vor allem aus Japan und China - sowie aus Nord- und Südamerika sorgt für eine Stabilisierung, wenn nicht sogar für einen leichten Anstieg der Preise in Europa. Das gilt insbesondere für kristalline asiatische Module.

Die Modulprodujktion ist vielerorts heruntergefahren worden. Neue Ware kommt deshalb nur schleppend auf den Markt. Zudem scheinen die chinesischen Zulieferer vereinbart zu haben, sich dem Druck einer weiteren Preisreduktion nicht beugen zu wollen, so dass die künstliche Verknappung zu einer zusätzlichen Preiserhöhung bei Tier1- und Tier2-Lieferanten führt. [Das sind die auch in Europa bekannteren Markenhersteller wie Suntech, Yingli oder Trina Solar – Anm. d. Red.]

Die per EU-Verordnung eingeleiteten Antidumping-Zölle in noch unbekannter Höhe lassen die chinesischen Hersteller noch vorsichtiger werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich schon in naher Zukunft die Anzahl der nach Europa verschifften Module drastisch verringern wird. Transporte dürften nur noch bei Vorliegen von verbindlichen Bestellungen durch die Abnehmer in Auftrag gegeben werden. Europäischen Produzenten soll durch die Antidumping- und Antisubventionspolitik der EU unter die Arme gegriffen werden. Dieser Hilfeversuch wird für viele der betroffenen Firmen jedoch zu spät kommen.



Die bunten Pfeile veranschaulichen die Entwicklung, der Bezug zum Vormonat oder zum Anfang des Jahres verdeutlicht auftretende Schwankungen auf dem Markt. Das Barometer zeigt ausschließlich die Nettopreise pro Watt-Leistung für den gewerblichen Handel mit Photovoltaik-Modulen, Endkundenpreise werden nicht genannt. Als Faustregel gilt dennoch: Für eine durchschnittliche schlüsselfertige Solaranlage mit kristallinen Modulen muss der Wert in Deutschland etwa mit 1,8 multipliziert werden.

Das Barometer zeigt immer den arithmetischen Mittelwert eines gesamten Monats für Module einer Technologie sowie der Herstellerregion an. Die Angaben für Europa enthalten nach Angaben von pvXchange fast ausschließlich die Module von deutschen Firmen. Die wenigen spanischen, italienischen und skandinavischen Angebote seien statistisch nicht mehr relevant. Daher sei das Barometer zum 1. Januar 2011 entsprechend angepasst worden. Japan und China sind zwei weitere wichtige Herstellernationen. Sie werden getrennt aufgezählt, da die PV-Preise der beiden asiatischen Länder in der Regel in Europa sehr unterschiedlich sind.

Wie pvXchange erläutert, werden die Daten nicht über Hochrechnungen oder Umfragen erhoben. Die Preise würden stattdessen hunderte von realen Angeboten widerspiegeln, die jeden Monat auf dem internationalen Spotmarkt für Photovoltaik-Module, pvXchange, veröffentlicht werden. Zur möglichst exakten Darstellung der Preisstruktur eines Monats würden nur die Offerten hinzugezogen, bei dem die Module in dem entsprechenden Monat ausgeliefert werden. Die Preise würden sich zudem nur auf gehandelte Modulkontingente zwischen 5 und max. 999 kWp beziehen, da größere Abnahme-Mengen die Preise für gebräuchliche Anlagen verfälschen.

Ähnliche Dünnschicht-Technologien sind zusammengefasst, auch wenn Preis und Anteil einer Technologie innerhalb eines Monats bei pvXchange schwanken. Weil sich am Markt für Dünnschichtsolarmodultechnik einiges getan hat, dass zu großen Preisunterschieden innerhalb dieses Segmentes führte, wurde auch hier die Erhebung angepasst. Die preisliche Differenz zwischen reinen a-SI Modulen und Tandem-Modulen a-Si/µ-Si (Mikromorph) sind mittlerweile so gravierend, dass diese nicht mehr zusammengefasst dargestellt werden, erläutert pvXchange. Die Werte zeigen aber insbesondere im Verhältnis zu den anderen Modul-Typen an, wie sich das Preisgefüge der unterschiedlichen Technologien zueinander entwickelt. Die Daten werden mit freundlicher Unterstützung von pvXchange zur Verfügung gestellt.

pvXchange wurde 2004 gegründet und ist eigenen Angaben zufolge der weltweit größte markenunabhängige Marktplatz für Solarmodule und Wechselrichter im Geschäftskundenbereich. Im Juni 2012 erfolgte die zwischenzeitliche Umbenennung in sologico. Dies ist mit einigen Neuerungen an der Unternehmensspitze und der Rückkehr von Martin Schachinger, der zum Kreis der Hauptgesellschafter gehört, im Februar 2013 wieder rückgängig gemacht worden. Zum Jahresanfang 2013 gab es bei pvXchange zusammen mit dem Wechsel des Markennamens noch eine weitere Änderung: Neben Modulen und Wechselrichtern werden nun auch ganze Projekte in verschiedenen europäischen Ländern über den Online Marktplatz vermittelt (lesen Sie zu allen Neuerungen diese  Original-Mitteilung des Unternehmens).

Aktuell zählt das Unternehmen mehr als 9.000 registrierte Geschäftskunden und verzeichnete bisher ein Vermittlungsvolumen von über 600 MWp an Photovoltaik-Modulen und Wechselrichtern nach Europa, Asien und Nordamerika mit einem Gesamtwert von über einer Milliarde Euro.
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