Erneuerbare Energie

Preistrends bei Solarmodulen im Februar 2012: Abwärtsspirale hält an - Einzelne Markenprodukte teurer

In Kooperation mit dem Partner pvXchange berichtet ECOreporter.de monatlich über die Entwicklung der Preise auf dem Markt für Solarmodule. PvXchange stellt dafür ein „Preisbarometer“ zur Verfügung. Dieses soll einen schnellen Überblick auf die Trends im Solarmarkt ermöglichen.

Marktkommentar Februar 2012

Trotz des Aufwärtstrends der Ende Januar noch erkennbar war, sind die Preise im Februar weiterhin leicht gefallen. Die Werte des Preisbarometers liegen in jeder Kategorie unter den Vormonatswerten. Aufgrund der Knappheit an in Europa verfügbaren Modulen wurden vermehrt auch Module von weniger hochrangigen Herstellern der Klasse Tier-2 vermittelt wurden.

Bei Tier-1-Herstellern (dazu zählen größerere, prominentere Marktakteuere wie beispielsweise Q-Cells, SolarWorld oder Suntech)  hingegen blieb der Preis konstant, für einige Modultypen lag der Preis sogar über den Januarwerten.
Wegen der geplanten Kürzungen der Solarstromvergütung in Deutschland wurden fast ausschließlich in Europa lagernde Module vermittelt, um offene Projekte noch rechtzeitig vor den erwarteten Kürzungen fertigstellen zu können.

Zeitgleich mit der Ankündigung der Ministerien für Umwelt und Wirtschaft am 23. Februar die Vergütungen in Deutschland bereits zum 9. März kürzen zu wollen, stiegen die Preise für Markenmodule bei einigen Lieferanten. Tier-2 Hersteller reagierten mit leicht reduzierten Preisen, um auch ihre Lagerbestände zu verringern. Das führte dazu, dass die Lieferanten ihre Modulvorräte von Ende 2011 sowohl von Tier-1 als auch Tier-2 Herstellern weitgehend aufgebraucht haben.



Bildnachweis: Grafik von pvXchange / Quelle Unternehmen.

Die bunten Pfeile veranschaulichen die Entwicklung, der Bezug zum Vormonat oder zum Anfang des Jahres verdeutlicht auftretende Schwankungen auf dem Markt. Das Barometer zeigt ausschließlich die Nettopreise pro Watt-Leistung für den gewerblichen Handel mit Photovoltaik-Modulen. Endkundenpreise werden nicht genannt, da die Preise für eine Solaranlage von vielen Faktoren abhängt. Als Faustregel gilt dennoch: Für eine durchschnittliche schlüsselfertige Solaranlage muss der Wert in Deutschland etwa mit 1,5 multipliziert werden.


Das Barometer zeigt immer den arithmetischen Mittelwert eines gesamten Monats für Module einer Technologie sowie der Herstellerregion an. Die Angaben für Europa enthalten nach Angaben von pvXchange fast ausschließlich die Module aus deutscher Fabrikation. Die wenigen spanischen, italienischen und skandinavischen Angebote seien statistisch nicht mehr relevant. Daher sei das Barometer zum 1.1. 2011 entsprechend angepasst worden. Japan und China sind zwei weitere wichtige Herstellernationen. Sie werden getrennt aufgezählt, da die PV-Preise der beiden asiatischen Länder in der Regel in Europa sehr unterschiedlich sind.


Wie pvXchange erläutert, werden die Daten nicht über Hochrechnungen oder Umfragen erhoben. Die Preise würden stattdessen hunderte von realen Angeboten widerspiegeln, die jeden Monat auf dem internationalen Spotmarkt für Photovoltaik-Module, pvXchange, veröffentlicht werden. Zur möglichst exakten Darstellung der Preisstruktur eines Monats würden nur die Offerten hinzugezogen, bei dem die Module in dem entsprechenden Monat ausgeliefert werden. Die Preise würden sich zudem nur auf gehandelte Modulkontingente zwischen 5 und max. 999 kWp beziehen, da größere Abnahme-Mengen die Preise für gebräuchliche Anlagen verfälschen.


Ähnliche Dünnschicht-Technologien sind zusammengefasst, auch wenn Preis und Anteil einer Technologie innerhalb eines Monats bei pvXchange schwanken. Weil sich am Markt für Dünnschichtsolarmodultechnik einiges getan hat, dass zu großen Preisunterschieden innerhalb dieses Segmentes führte, wurde auch hier die Erhebung angepasst. Die preisliche Differenz zwischen  reinen a-SI Modulen und Tandem-Modulen a-Si/µ-Si (Mikromorph) sind mittlerweile so gravierend, dass diese nicht mehr zusammengefasst dargestellt werden, erläutert PVxchange. Die Werte zeigen aber insbesondere im Verhältnis zu den anderen Modul-Typen an, wie sich das Preisgefüge der unterschiedlichen Technologien zueinander entwickelt.


Die Daten werden mit freundlicher Unterstützung von pvXchange zur Verfügung gestellt. Die Berliner pvXchange GmbH ist eigenen Angaben zufolge weltweiter Marktführer bei der Vermittlung von Solarmodulen im Geschäftskundenbereich. pvXchange stellt dabei als Anbieter eine Online-Plattform zur Verfügung, auf der Angebote und Gesuche für Solartechnik platziert werden können. Der eigentliche Handel findet klassisch per schriftlichen Vertrag statt, nachdem pvXchange Verkäufer und Käufer zusammen gebracht hat. Zurzeit würden rund 3.400 Installateure, Hersteller und Händler den Service zur Geschäftsanbahnung nutzen. So seien im vergangen Jahr Waren im Wert von 300 Millionen Euro in Europa, Asien und Nordamamerika vermittelt worden.
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