Erneuerbare Energie

Preise für Solarmodule sind weiter im Sinkflug

Der Abwärtstrend bei den Preisen für Solarmodule hält an: In Deutschland haben sich Solarmodule allein im Verlauf des Oktober um 3,2 Prozent verbilligt. In den ersten neun Monaten sanken die Modulpreise hierzulande damit um 13 Prozent. Aber auch auf den asiatischen Absatzmärkten fielen die Preise weiter. Hier liegt Südostasien mit 2,1 Prozent Rückgang im Oktober und elf Prozent seit Jahresbeginn 2014 vor China mit 1,8 Prozent sowie Japan und Korea mit 1,6 Prozent im Oktober. Allerdings war der Preisverfall in China seit Jahresbeginn nicht so stark wie in Japan und Korea. Das geht aus dem Preisbarometer der Photovoltaik-Handelsplattform pvXchange hervor.


In Kooperation mit dem Partner pvXchange berichtet ECOreporter.de monatlich über die Entwicklung der Preise auf dem Markt für Solarmodule. pvXchange stellt dafür ein „Preisbarometer“ zur Verfügung. Dieses soll einen schnellen Überblick auf die Trends im Solarmarkt ermöglichen.

Marktkommentar für Oktober 2014

Man muss dieser Tage genau hinschauen, um in einem sehr dunklen Himmel über der europäischen Solarbranche noch einzelne Lichtblicke zu erkennen. Wieder sind die bei der Bundesnetzagentur gemeldeten Installationszahlen in Deutschland gesunken – im September auf den niedrigsten Monatswert seit mehreren Jahren. Auch im Oktober und November wird es kaum besser werden, was die Gewissheit nährt, dass die Zwei-Gigawatt-Grenze in diesem Jahr – wenn überhaupt – nur knapp erreicht wird. In den Nachbarländern sieht es kaum besser aus. Auch dort werden kaum noch größere Projekte realisiert.

Die Modulpreise bewegen sich nicht in dem Maße nach unten, wie sie es in dieser Marktsituation eigentlich tun müssten. Viele Hersteller orientieren sich ohnehin in Richtung der Märkte außerhalb Europas, wo sich Photovoltaikfirmen noch einem Boom gegenüber sehen. Auch brechen vielen Produzenten nach und nach die Vertriebsstrukturen weg. Immer mehr Distributoren ziehen sich aus dem Handelsgeschäft zurück oder müssen insgesamt aufgeben. Eine traurige Bilanz für die europäische Energiepolitik, wenn ein wesentlicher Pfeiler einer erfolgreichen Energiewende derart destabilisiert wird.

Wo bleiben nun die Lichtblicke? Es wird weltweit wieder mehr Geld in Forschung und Entwicklung im PV-Bereich gesteckt, insbesondere in die Entwicklung effizienterer und kostengünstigerer Speichertechnologien. Gleichzeitig werden immer mehr Neuanlagen mit integrierten Speichern verkauft. Die Bürger haben das Vertrauen in eine Energiewende von oben verloren und nehmen diese jetzt selbst in die Hand. Daraus ergeben sich auch wieder viele neue Geschäftskonzepte – und erfreuliche neue Aussichten.


Grafik: pvXchange


Hinweise zur Darstellung:

1. Es werden nur Netto-Preise für Photovoltaik-Module angezeigt.
2. Die Preise sind keine Endkundenpreise. Für eine durchschnittliche schlüsselfertige Solaranlage muss der Wert in Deutschland etwa mit dem Faktor 2 - 3 multiliziert werden.
3. Die Preise stellen die durchschnittlichen Angebotspreise auf dem europäischen Spotmarkt dar (verzollte Ware).


Erläuterung zur Grafik:

Die bunten Pfeile veranschaulichen die Entwicklung, der Bezug zum Vormonat oder zum Anfang des Jahr es verdeutlicht auftretende Schwankungen auf dem Markt. Das Barometer zeigt ausschließlich die Nettopreise pro Watt-Leistung für den gewerblichen Handel mit Photovoltaik-Modulen, Endkundenpreise werden nicht genannt. Als Faustregel gilt dennoch: Für eine durchschnittliche schlüsselfertige Solaranlage mit kristallinen Modulen muss der Wert in Deutschland etwa mit 1,8 multipliziert werden.Das Barometer zeigt immer den arithmetischen Mittelwert eines gesamten Monats für Module einer Technologie sowie der Herstellerregion an.
Die Angaben für Europa enthalten nach Angaben von pvXchange fast ausschließlich die Module von deutschen Firmen. Die wenigen spanischen, italienischen und skandinavischen Angebote seien statistisch nicht mehr relevant. Daher sei das Barometer zum 1. Januar 2011 entspre chend angepasst worden. Japan und China sind zwei weitere wichtige Herstellernationen. Sie werden getrennt aufgezählt, da die PV-Preise der beiden asiatischen Länder in der Regel in Europa sehr unterschiedlich sind.Wie pvXchange erläutert, werden die Daten nicht über Hochrechnungen oder Umfragen erhoben. Die Preise würden stattdessen hunderte von realen Angeboten widerspiegeln, die jeden Monat auf dem internationalen Spotmarkt für Photovoltaik-Module, pvXchange, veröffentlicht werden. Zur möglichst exakten Darstellung der Preisstruktur eines Monats würden nur die Offerten hinzugezogen, bei dem die Module in dem entsprechenden Monat ausgeliefert werden. Die Preise würden sich zudem nur auf gehandelte Modulkontingente zwischen 5 und max. 999 kWp beziehen, da größere Abnahme-Mengen die Preise für gebräuchliche Anlagen verfälschen.

Bis September 2013 erfasste der Preisbaromenter auch ähnliche Dünnschicht-Solarmodule. Dabei waren ähnliche Technologien zusammengefasst dargestellt. Die Preiserhebung für Dünnschichtmodule wurde jedoch eingestellt. Mangels verfügbarer Produkte ist eine representative Erhebung für pvXchange in diesem Bereich nicht mehr möglich. Um der Entwicklung am asiatischen Markt gerecht zu werden, hat pvXchange einen neuen Preispunkt mit dem Titel „Südostasien“ eingeführt. Dazu zählen unter anderem Thailand, Indonesien und - geografisch gesehen nicht ganz korrekt - Indien. Aus wirtschaftlicher Sicht macht die Umstellung laut pvXchange Sinn. Denn den für diese Gruppe angegebenen durchschnittlichen Marktpreis kann man pvXchange zufolge für chinesische Module ansetzen, die nicht in die EU eingeführt werden müssen – er bildet also den Weltmarktpreis für asiatische Ware allgemein ab. Die bisherige Preiskurve für chinesische Module wird repräsentativ für EU-Importe weitergeführt.
Die Daten werden mit freundlicher Unterstützung von pvXchange zur Verfügung gestellt. pvXchange wurde 2004 gegründet und ist eigenen Angaben zufolge der weltweit größte markenunabhängige Marktplatz für Solarmodule und Wechselrichter im Geschäftskundenbereich.
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