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Positive Jahresbilanz der GLS Bank – weiter starker Zustrom von Neukunden

Auch 2011 hat die Bochumer GLS Bank sehr gute Geschäfte gemacht. Deutschlands älteste Nachhaltigkeitsbank hat die Bilanzsumme auf 2,26 Milliarden Euro gesteigert. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 22,5 Prozent. Die Kundeneinlagen der GLS Bank stiegen um knapp 23 Prozent auf 1,970 Milliarden Euro.

Ihr Kundenstamm kletterte um über 27 Prozent auf 116. 500. Auf der heutigen Jahresabschlusskonferenz der GLS Bank erläuterte Vorstandsprecher Thomas Jorberg, 2011 seien im Schnitt pro Monat rund 2100 Kunden dazugekommen. Der Kundenstamm der GLS Bank hat sich laut den heute vorgelegten Zahlen seit 2007 verdoppelt, also seit dem Jahr vor der Lehman-Pleite und dem anschließenden massiven Vertrauensverlust in herkömmliche Banken. Seither verbucht die GLS Bank wie auch andere ‚alternative‘ Banken eine stark steigende Kundennachfrage. Allein in 2011 hat sie daher die Anzahl der Mitarbeiter deutschlandweit um etwa ein Viertel erhöht.

Das Eigenkapital der GLS Bank wuchs um über 35 Prozent auf 117,3 Millionen Euro, wogegen die Eigenkapitalrendite von 14,9 auf 13,8 Prozent schrumpfte. Neue gesetzliche Anforderungen (Basel III) hatten eine Verbreiterung des Eigenkapitals erforderlich gemacht. Die GLS Bank ist genossenschaftlich organisiert. Die Genossenschaftsanteile werden laut einem Beschluss aus 2011 mit einer Dividende von zwei bis vier Prozent ausgestattet. Viele GLS-Mitglieder haben daher laut der Bank ihre Anteile erhöht und so das Genossenschaftskapital um fast 47 Prozent ansteigen lassen.
Das Rohergebnis des Finanzinstituts ist weniger stark gestiegen, dennoch ist der Zuwachs von 40,8 auf 48,6 Millionen Euro beachtlich. Das Ergebnis vor Steuern sprang von knapp 13 auf 16,2 Millionen Euro.

Die GLS Bank vergibt Kredite ausschließlich an soziale, kulturelle und ökologische Projekte. Wie Andreas Neukirch, Finanzvorstand der GLS Bank, bekannt gab, hat das Finanzinstitut im vergangenen Jahr neue Kredite im Wert von 492 Millionen Euro vergeben. Das gesamte Kreditvolumen erreichte damit 1,97 Milliarden Euro. „Das ist ein Plus von 22,9 Prozent“, so Neukirch. „Wir konnten durch diese angelegten Gelder Kredite an 17.500 Unternehmen und Projekte in den Bereichen Ökologie, Soziales und Wohnen vergeben.“

Von den neu vergebenen Krediten gingen 40,1 Prozent an Sozial- und Bildungseinrichtungen wie freie Schulen und Seniorenprojekte. 41,4 Prozent der Kredite vergab die Bank an ökologisch orientierte Unternehmen, insbesondere in Bereichen Biohandel, Regenerative Energien und Biolandwirtschaft. Die restlichen 18,5 Prozent gingen an Wohnbauprojekte und –finanzierungen. Seit der Atomkatastrophe von Fukushima habe es deutlich mehr Kreditvergaben im Bereich erneuerbarer Energien gegeben, ergänzte Vorstandssprecher Jorberg.
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